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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe VIII (1873 / 97)

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und nicht so sehr dadurch, dass man viel über Principien vorher verhandelte. 
Es wäre auch hier gut, wenn man einen bestehenden Katalog als besonders 
musterhaft hinstellte, oder wenn Männer, die es verstehen, ein Muster aufstellten 
und etwa auch nur mit einer kleinen Sammlung einen Versuch machten. In 
der Katalogisirung der Vasenmalereien ist z. B. die Besserung durch Otto Jah n'S 
Beschreibung der Münchener Sammlung eingetreten. 
Director Essenwein (Nürnberg): Ich glaube allerdings, dass die Be- 
zeichnung der Gemälde mit den übrigen Arten von Kunstwerken Zusammengehen 
muss. Allein wir haben nicht bloss die Kupferstichkunde, sondern auch andere, 
bei denen die heraldische Bezeichnung angenommen ist, vor Allem die Heraldik 
selber. Ich glaube deshalb eher, dass auch in allen jenen Zweigen, in welchen 
diese Art der Bezeichnung noch nicht angenommen ist, die neue Bearbeitung 
der Handbücher u. s. w. sich dem heraldischen Gebrauche wird fügen müssen. 
Director Engerth (Wien): Da ich mich gerade in der Lage befinde, 
für einen neuen Katalog einer grossen Sammlung zu sorgen, so muss es mir 
sehr angenehm sein, diese Sache so eingehend erörtert zu linden. Ich bin sofort 
einverstanden gewesen mit der Weise, wie Professor Woltmann die Maler- 
Biographien abgefasst wünscht. Indessen die Monogrammenfrage scheint mir 
noch der Erwägung zu bedürfen. Wenn man die Original-Grösse will, so wird 
man vielleicht in Ungelegenheiten kommen. Es giebt sehr grosse Schriften, die 
man nothwendig verkleinern muss, weil sie grösser werden als das Format des 
Kataloges. Ich möchte also glauben, Monogramme sollen allerdings gegeben 
werden, auch facsimilirte, aber nicht immer in derselben Grösse wie in dem 
Originale. Sie sollen aber nur gegeben werden, wenn sie wirklich Unterschriften 
der Maler sind, nicht aber andere lnschriften. Denn diese kommen ausserordentlich 
gross v0r- und haben nur in ihrem Sinne ihre Bedeutung, nicht in ihrer Form. 
Also schlage ich vor: Monogramme facsimilirt, aber je nach Bedarf verkleinert 
oder nicht verkleinert, und lnschriften nur mit einer markirt anderen Schrift 
als derjenigen, aus welcher der Katalog gedruckt ist, einfach gedruckt. Die 
Frage wegen rechts und links habe ich mir auch wie Professor Woltmann 
gedacht. Das Publicum hat allerdings im Augenblick eine kleine Arbeit zu machen. 
Aber jedes Kind kann das machen. Sehr richtig hat aber Woltmann hervor- 
gehoben, dass man bei anderem Gebrauch in Conflict geräth mit dem Vorgang 
im Bilde selbst. Was die Masse anbelangt, so ist darüber kein Wort zu ver-, 
lieren; das Metermass ist so allgemein angenommen, dass es auch hier gelten 
muss._ Dann noch eins, nämlich über die anzubringenden Tafeln und deren Inhalt. 
Je mehr man davon dem Publicum vorführen kann, um so besser ist es. Der 
Name allein möchte mir nicht genügen. Ich möchte auch das Geburts- und Sterbe- 
jahr geben, wo es bekannt ist. Nicht jeder will sich einen Katalog kaufen, aber 
er will doch wissen, was da ist; daher würde ich mich auch sogar für die 
Angabe der Gegenstände erklären. _ 
Generalconsul Crowe (Düsseldorf): Ich habe in der Praxis meiner zahl- 
reichen Bilderbeschreibungen eine Schwierigkeit gefunden. Wenn man heraldisch 
verfahren soll und die Figuren alle vor uns stehen, das Gesicht zu uns gekehrt, 
dann kann man ganz gut rechts und links von ihhen her sagen. Wie wird es 
aber in grossen Compositionen, wo die Figuren auch anders herum stehen? 
Da wird es eine Beschreibung geben, die ganz confuse und unverständlich 
werden wird. _ 
Director Essenwein: Wenn man ein Princip aufstellt, so thut man es 
doch nicht, um es einzureissen. Auf Ausnahmen braucht ja die Regel keine 
Rücksicht zu nehmen.
	        
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