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wlllustrations of Art Manufacturesu. London, Chapmann and Hall, 1874. 4.
Das Probeheft dieses neuen Unternehmens, das in Form einer Monauchrift alte
und neue kunstgewerbliehe Gegenstlnde dem Publicum vorführen will, constatirt, wie
gross das Bedürfniss nach Werken ähnlicher Art ist. Wir können mit Ausnahme dessen,
dass es für ein englisches Werk wohlfeil ist, ihm wenig Gutes nachsagen. Die Dar-
stellungsweise ist ungenügend, auch bringt das Specimen meist bekannte Sachen. Da haben
doch die von Spemann, Waldheim und Seemann herausgegebenen analogen deutschen
Unternehmungen eine ganz andere Physiognomie; sie sind unvergleichlich besser redigirt
und künstlerischer dargestellt.
Ernst v. Bavie r: Japans Seidenzucht und Seidenindustrie. Zürich 1874.
So glänzend die Wiener Weltausstellung war, so wenig instructiv war dieselbe.
Die hervorragendsten literarischen Leistungen , die aus Anlass derselben geschrieben
wurden, gehen zumeist aus der Initiative einiger Fachmanner hervor, die, wie Herr v. Bav
vier, sich mit einzelnen Parthien eingehend beschäftigt haben. Eine solche Schrift ist
die vorliegende; sie ist theilweise angeregt durch das Comite für den Orient und Ostasien,
über dessen Thacigkeit seit Langem nichts mehr verlautete, und ferner durch einige Fach-
männer, die Herrn v. Bavier im verüossenen Jahre in Wien kennen gelernt haben.
_Das Werk zerfallt in vier Abtheilungen: über Seidenzucht, über Handel in Seide
und Seidensamen, über Seidenindustrie in Japan und die Zucht der Bombyx-Jamantai.
Eine Karte gibt eine Uebersicht der Verbreitung der Seidenzucht in Japan und sieben
Tafeln bringen Erläuterungen commerzieller und technologischer Natur.
Seit dem 6. Jahrhundert ist die Seidenzucht in Japan allgemein verbreitet; schon
um 298 n. Chr. soll sie von China und Korea aus eingeführt worden sein. Gegenwärtig
hat sie in Japan eine kolossale Ausbreitung, die Frucht jahrhundertelanger industrieller
Thätigkeit. Die Leistungen Japans auf diesem Gebiete waren im verflossenen Jahre Ge-
gcnstand allgemeiner Bewunderung. Um so willkommener ist daher ein Buch, das den
heutigen Zustand der Seidencultur in Japan so eingehend schildert, wie das vorliegende.
Die Ausstattung desselben ist glänzend.
KLEINER}? MITTHEILUNGEN.
(Geschenk an das Museum.) Von einem ungenannt bleiben
wollenden Geschenkgeber erhielt das Museum eine nahezu vollständige
Sammlung von in Franz Theyer's galvanoplastischem Laboratorium in
Wien ausgeführten Galvanographien. Dieselbe umfasst den Zeitraum
vom Jahre 1840 bis zum Jahre 1845, in welchem Jahre die zu grossen
Hoffnungen berechtigende Anstalt aufgelassen wurde, und gibt eine voll-
ständige Uebersicht über die Anfänge und die Entwicklung dieses speciell
wienerischen, für die Geschichte der vervielfältigenden zeichnenden Künste
höchst wichtigen Kunstzweiges. Von grossem Interesse sind auch die
eigenhändigen Aufzeichnungen F. Theyer's, welche über die für sein
Atelier arbeitenden Künstler, die Art der Anfertigung der Platten u. dgl.
Aufschluss geben.
An diese Sammlung reiht sich eine zweite von Ab drücken von
auf galvanischen: Wege reproducirten Kupferdruckplatten,
um deren häufigere Verwendung sowohl für rein künstlerische als auch
für industrielle Zwecke sich ebenfalls das erwähnte galvanoplastische La-
boratorium grosse Verdienste erwarb.
(Kunstförderung) Se. Majestät der Kaiser haben die Leistung
eines Beitrages von 6000 fl. aus dem Stadterweiterungsfonds in drei aufa
einander folgenden Jahresraten zu 2000 fl. zur Herstellung des Beethoven-
Denkmals unter der Voraussetzung eines angemessenen Fortschreitens der
Arbeiten zu bewilligen geruht. Für das nach den Entwürfen des Prof.
Zumbusch auszuführende Denkmal ist bereits auf Grund a. h. Ermäch-