495e_
schehen soll. Man darf nicht libersehen,.dass damit auch politische Comhi-
nationen zusammenhängen.
Custos Bucher: Ich bin der Ansicht, dass das, was wir uns von diesem
Woltmannschen Antrage zu eigen machen können, bereits implicite in dem
angenommenen Antrage Lippmann enthalten ist, wo von den "Kunstwerken,
auf welche der Staat Einfluss hat", die Rede ist.
Der Antrag Woltmann bleibt in der Minorität; die Versammlung
schliesst sich ausdrücklich der Auffassung Buch er's an.
Es folgt die Discussion über den Antrag Kuhn.
Prof. v. Llitzow: lch halte diesen Antrag in seinem ersten formellen
Theile durch den angenommenen Punkt a) der Tagesordnung unseres ersten
Congresstages und in seinem zweiten materiellen Theile durch den Antrag
Falke für erledigt.
Die Versammlung ist hiermit einverstanden.
Der Vorsitzende macht darauf aufmerksam, dass die angenommenen
Anträge in Oesterreich der zu einer nCommission zur Erhaltung der
Kunst-Denkmälern umgewandelten "Commission zur Erhaltung der Bau-
Denkmälern mitgetheilt werden sollen. Auch gratulirt er - mit Rück-
sicht auf seine Erfahrung - zur Annahme des Antrages Lippmann.
Der Antrag Thausing (über die Conservirung von Handzeich
nungen) wird ohne Discussion angenommen.
Nach Feststellung der Tagesordnung für die nächste Sitzung wird
die Sitzung um 1'], Uhr geschlossen.
Dritte Sitzung, Mittwoch den 3. September.
Anfang der Sitzung 10'], Uhr.
Buchhändler Seemann in Leipzig hat in einem Briefe dem Vor- '
sitzenden mitgetheilt, dass die bisher von dem verstorbenen Albert v. Zahn
herausgegebenen "Jahrbücher für Kunstwissenschaftu eingehen werden,
dass er aber bereit ist, das neue, vom Congress in's Auge gefasste Un-
temehmen (das Repertorien- und Regestenwerk) in Verlag zu nehmen.
Nach dem gestrigen Beschlusse wird ein Antrag Falke vorgelegt:
l. Die Versammlung beschliesst, sich auf dem nächsten Congress mit
den Fragen der Katalogisirung, Anordnung und Conservirung gewerblicher
Kunstgegenstände eingehend zu beschäftigen.
2. Die Versammlung ersucht den ständigen Ausschuss, dafür die geeig-
neten Referenten zu bestimmen.
Regierungsrath Falke: Ich möchte nur das sagen, was ich nicht damit
gemeint habe. Ich habe nicht beabsichtigt, die Frage der kunstgewerblichen
Museen auf das Tapet zu bringen, sondern nur die Bearbeitung der Gegen-
stände selbst zum Zwecke der kunstgeschichtlichen Forschung.
Der Antrag wird angenommen.
Die Specialcommission für die Frage der Reproductionen hat soeben
ihre Sitzung beendet und einige Beschlüsse gefasst.
37'