"L
Constmctiön der Einrichtungsstücke, Zeichentische mit Sesseln, Originalrahmen mir
oder ohne Glas, Tafel mit Podium. Versorgung der Lehrmittel.
5. Verkehrung, um auf der zweiten Unterrichtsstufe mehrere Schüler zugleich um
ein Object behufs perspectivischer Zeichnungsubungen beschäftigen zu können.
Dritte Unterrichtsstufe.
V., VI., VII. und VIII. Classe (Oberclnssen).
6. Ausführung der Zeichnungen mit Rücksicht auf die Zeichnungsßäche, das
Zeichenmaterial und die Darstellungsrnanier wie in den Unterdessen.
7. Einrichtung des Zeichensaales. Lichteinlässe, Blenden, Sitzvorrichtungen für die
nach Gypsrnodellen zeichnenden Schüler; Modellständer; Construction der Reissbrener.
Tafel mit Podium. Versorgung der Lehrmittel. "
F.
Der Zelchetmnterrlchl: an den gewerblichen Fortbildnngssohulen.
Die grusse Verschiedenheit in Ansehung des Alters, der Vorbildung und des schon
gewählten Berufes bei jenen Personen, welche gewerbliche Fortbildungsschulen besuchen,
macht die Aufstellung eines Normallehrplanes mit der Aussicht auf genaue Durchführung
unmöglich; sie be rnndet eine örtlich sehr verschiedene Organisation solcher Anstalten
und selbst namh e Verschiedenheiten in der Behandlung eines einzelnen Gegenstandes
des Zeichnens. - Demgemass muss es bei blossen Andeutungen und Grundzügen sein
Bewenden haben, zumal selbst die Durchführung eines speciellen, den Zwecken der Bil-
dungsuchenden ganz angepassten Lebrplaneshdurch die unvermeidliche Ungleichrnassigkeit
des Besuches sehr erschwert wird.
Die Zöglinge einer Fortbildungsschule, wenigstens einer stark besuchten, werden
sich in der Regel in folgende drei Gruppen ordnen lassen, von denen nur die zwei ersten
einen inneren Eintheilungsgnind im Wesen des Berufes haben:
a) Arbeiter der Baugewerbe: Maurer, Zimmerleute, Tischler, Steinrnetzen,
Ziegeldecker u. A.; b
b) Arbeiter der Maschinengewerbe: Mechaniker, Schlosser, Schmiede,
lnstrumentenmacher, Uhrmacher, Wagner, Orgelbauer u. A.;
1:) Arbeiter der übrigen sehr verschiedenen Berufszweige.
Die erste und die zweite Gruppe sind auf Geometrie und gcotnetrisches Zeichnen,
die dritte rnehr auf Freihandzeichnen und Modelliren angewiesen. Für jene zwei Gruppen
wird dort, wo in Folge Stetigkeit des Besuches eine gewisse "Stetigkeit des Unterrichts
vorhanden ist, in einer zweistündigen Lection immer ein abgeschlossener Theil des Lehr-
stnEcs zu behandeln sein.
Da jedoch diese Voraussetzung in den seltensten Fallen zutrifft, so wird meistens
nur erübrigen, nach Vorlagen zu zeichnen und diese so einzurichten, dass der Schüler
die nöthigen Constructionen mit geringer Beihilfe des Lehrers sofort zu erkennen und
auch einzuüben im Stande ist. Dieser Vorgang ist um so empfehlenswerther, als die
Aufnahme von Zbglingen zu jeder Zeit während des Schuljahres stattfindet.
Was die Gliederung des Zeichenunterrichtes selbst betrifft, so emptiehlt es sich
nach der Ansicht hervorragender Fachmänner sowohl als auch nach den gemachten prak-
tischen Erfahrungen für die Gruppen a) und b), womöglich auch für c) einen niederen
und einen höheren Curs einzurichten.
I. In dem niederen für die Gruppen a) und b) gemeinschaftlichen Curse ist vor-
zunehmen: _
Eigentliche Constructionslehre mit Rücksicht auf die Einübung der Schüler im
Gebrauche der Zeichenrequisiten und mit Hervorhebung der praktischen Anwendungen der
Constructionen. Elemente der Projectionslehre: die Linie; Körper in verschiedenen Stel-
lungen, deren Durchschnitte. Elemente der Schattenconstruction, falls Zeit und Talent
hiezu berechtigen. '
" Die hierbei zu benutzenden Vorlagen sollen aus einzelnen Blättern grösseren For-
mates bestehen, welche mehrere durch entsprechende Texte erklärte Figuren enthalten,
damit der Schüler sofort und ohne wesentliche Beihilfe des Lehrers die ihm gestellte
Aufgabe durchzuführen im Stande sei.
ll. Auf der höheren Unterrichtsstufe, d. h. in den zweiten Cursen der Gruppen a)
und b), sind Musterblatter zu benutzen, die im grösseren Maßstabe entworfen, praktische
Aufgaben und Constructionen aus der Bau- und Maschinengewerbekunde, sowie aus den
einschlägigen Gewerken enthalten. '
In dieser Richtung eignen sich nach richtiger Wahl Vorlagen aus vielen trelflichen
Werken, z. B. Vorlageblatter für Schlosser, Schreiner, Mechaniker der württembergischen