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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe IX (1874 / 104)

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Hilfsmittel, welche Kunst und Wissenschaft den Gewerben darbieten, zu 
fördern; den Geschmack in Hinsicht auf den äusseren Schmuck des Lebens 
zu bilden, durch Vervollkommnung der Werkzeuge und Arbeitsmaschinen, 
durch Einführung neuer technischer Verfahrungsweisen und neuer Roh- 
stoffe die Erwerbsmittel zu heben, so müsse an jene Sammlung eine 
ständig mit allen Erscheinungen im gewerblichen Leben Fühlung haltende, 
unablässig anregend und belehrend wirkende Arbeit anknüpfen; es sei 
hierzu nothwendig, das Gewerbe-Museum als selbstständige Anstalt unter 
einem fachmännischen, dieser Aufgabe ausschliesslich sich widmenden und 
dafür zu salarirenden Director hinzustellenm Es werden dem künftigen 
Museum auch eine grosse Anzahl von Gegenständen aus dem Privatbesitze 
zufliessen und zur Aufnahme der Gegenstände ein eigener Bau aufgeführt. 
Bis derselbe vollendet sein wird, wird ein nicht lange dauerndes Provi- 
sorium in der Verwaltung der Anstalt eintreten, welche ganz den Cha- 
rakter einer Staatsanstalt hat. 
Der Antrag des Senates an die Bürgerschaft, dessen Annahme keinem 
Zweifel unterliegt, lautet: 
vDass der vorstehend erwähnten, im Jahre 186g eingesetzten Com- 
mission zur Begründung eines Hamburgischen Museums für Kunst und 
Gewerbe aus Staatsmitteln ein jährlicher Beitrag von Crt. w, 12500, 
nämlich 3000 W für die Miethe eines Locals, zooo W für Beaufsich- 
tigung, Heizung, Reinhaltung u. s. w. und 7500 Wj zur Anschaffung 
von für das Museum geeigneten Erzeugnissen des Kunstgewerbes, u. z. 
zunächst für das laufende und die beiden folgenden Jahre bewilligt werde, 
übrigens unter der Bedingung, dass der aus privaten Mitteln beschadte V 
Theil der Sammlung gleichfalls in das Eigenthum-des Staates übergebe, 
sobald die für das Gewerbemuseum bestimmten Räume hergestellt, und 
zwischen Senat und Bürgerschaft die gesetzlichen Bestimmungen über die 
Verwaltung des Instituts vereinbart sein werdenm R. v. E. 
Die königliche Akademie der bildenden Künste in Leipzig. 
Die Akademie der bildenden Künste in Leipzig, welche seit dem am 
18. April 187i erfolgten Ableben des Directors Prof. Gustav Jäger 
unter der Direction des Prof. Jos. Niep er steht, hat zu Ostern d. J. 
die dritte Ausstellung von Schülerarbeiten veranstaltet und zugleich einen 
Bericht über diese Anstalt veröffentlicht. Aus diesem Berichte geht her- 
vor, dass in der nächsten Zeit ein neuer Unterrichtsplan, mit besonderer 
Berücksichtigung des kunstgewerblichen Zeichnens, zur Durchführung 
kommen soll. Man kann es nur im hohen Grade loben, dass in Leipzig 
auf Kunstgewerbe besondere Rücksicht genommen wird und man müsste 
es sehr beklagen, wenn diese Anstalt einer Richtung zugeführt würde, 
Künstler im akademischen Sinne des Wortes auszubilden. Für das König-
	        
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