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KLEINEREI MITTHEILUNGEN.
(Auszeichnung) Se. k. u. k. Apost. Majestät geruhten mehrere von
dem Professor an der Kunstgewerbeschule des k. k. Museums für Kunst
und Industrie, Dr. Valentin Teirich, verfasste und überreichte wissen-
schaftlicheWerke allergnädigst anzunehmen und dem genannten Professor
aus diesem Anlasse die goldene Medaille für Kunst und Wissenschaft
huldvollst zu verleihen.
(Weihnaohts-Ausstellung.) Für Se. Majestät den Kaiser wurden
auf dieser Ausstellung von dem l-lof- und Kammerjuwelier Herrn A. E.
Köchert ein Armband und ein Gehänge im Renaissancestyl; ferner ver-
schiedene Gegenstände von den Herren R. Sagmeister, J. Jäckl, M. Seitz,
F. Patek, Schreiber 8a Neffe, A. Forstinger in Wien, und F. Slowak
und A. Klammert in Znaim angekauft.
(Gemäldeankautl) Se. Majestät der Kaiser haben in der Ausstel-
lung im Künstlerhause die Werke "Venetianischer Fischern von A. Schönn
und vEine Freude des Altersu von Prof. Karl Blaas anzukaufen geruht.
(Kunstgewerbeschule) Die Fachschule des Prof. Laufberger
zählt in diesem Schuljahre 54, die Abtheilung des Prof. Rieser 75 Schüler.
Es ist somit der in iz der Statuten vorgesehene Fall eingetreten, dass
bei zeitweiliger Ueberschreitung der Schlilerzahl von 40 eine supplirende
Lehrkraft zu bestellen sei. Demgernäss hat das k. k. Ministerium für
Cultus und Unterricht mittelst Decrets vom 6. December 1874, Z. 16979,
den Maler Franz Simm zum Assistenten an der Fachschule für iigurales
Zeichnen und Malen und den Candidaten des Zeichen-Lehrarnts Joseph
Tapper zum Assistenten an derVorbereitungsschule für figurales Zeichnen,
vorläufig auf die Dauer des Schuljahres i874f75 bestimmt.
(Auisiohtarath für gewerbliche Faohsohulen.) Für die sub-
ventionirten Fachschulen, deren Zahl auf nahezu hundert angewachsen
ist, sollen ein eigener Aufsichtsrath organisirt und lnspectoren ernannt
werden. Der Aufsichtsrath wird in einen artistischen und einen tech-
nischen zerfallen. Die Functionen des ersteren werden dem Aufsichts-
rathe der k. k. Kunstgewerheschule, der sich schon bisher
mit diesen Agenden beschäftigt, übertragen. Ueber die Zusam-
mensetzung und den Wirkungskreis des technischen Aufsichtsrathes berieth
unlängst der Handelsrninister mit einer Reihe von Fachrnännern. Die
Creirung einer solchen obersten Aufsichtsbehörde ist ein dringendes Be-
dürfniss, wenn das, was man geschaffen hat, auch eine sichere, erfolg-
reiche Piiege erhalten soll. In diesem Sinne äusserten sich alle Experten.
Der Entwurf eines Organisations-Statuts fand im Grossen und Ganzen
Zustimmung. Die Activirung desselben ist nun in Bälde zu gewärtigen.
(Bßslwh des Museums.) Die Sammlungen des Museums wurden im Monat No-
vember von 15.327, die Vorlesungen von 1399 Personen besucht, zusammen 16.726.
Neu ausgestellt: Schachteln, Cassetren und andere Objecte von Holz mit bunter
Intarsia decorirt, Arbeiten aus Sorrento von F. Gargiulo; - Hausaltarchen von ca.
_ 1730, ausgestellt von Herrn Ed. Schulz; - Figur aus Marmor von Bildhauer Stein-
häuser jun.
(Personalien) Der Canzelisl im Museum, Herr Karl Bernat, ist einem längeren
Leiden am 13. Dezember v. J. erlegen. - Der Porcellanmnler Hubl, Lehrer an der
Karlsbader Fachschule, ist in Folge einer Lungenentzündung gestoruen. Hubl war lang-
jähriger Schüler der Kunstgewerbeschule, specicll des Prof. Laufberger, und hat vielfach
Gelegenheit gehabt, sich bereits an der Schule bervorzuthun. ln den Sammlungen des
Museums befindet sich ein von ihm auf Porcellan gemalter Kinderfries nach Laufbergers
Composition. Auch erhielt Herr Hubl aus Anlass der Eröifnungsausstellung des Museums