das hier so erfolggekrönt gegeben ist, nachzufolgen, vorausgesetzt -
dass man über so zahlreiche und tüchtige künstlerische Kräfte verfügt,
wie dort.
Bei der Gründung des „Bundes" sowohl als bei allen seinen
Werken war in hervorragendem Masse die Energie und der praktische
Schariblick Carlos Grethes im Spiel. Heute freilich hat er bereits
- nicht dem „Bunde" aber Karlsruhe - zusammen mit dem Grafen
Kalckreuth und R. Poetzelberger den Rücken gekehrt und einen neuen
Wirkungskreis an der Kunstschule des benachbarten Stuttgart
gefunden. Wir aber wollen ihn noch im Zusammenhange mit der
bisherigen Stätte seiner Thätigkeit betrachten. In Karlsruhe hat er
seine künstlerischen Lehrjahre begonnen und abgeschlossen, hier nahm
er als Lehrer Einfluss auf die Entwicklung einer Reihe der tüchtigsten
jungen Kräfte und hier übte er als Organisator eine wohl noch lange
nachdauernde Wirksamkeit aus. Wie er sich heute dem Blicke bietet,
ist er ein „Karlsruher", und berichtet man von den Thaten des
„Bundes", so ist damit von einem - freilich nur einem besser
Eingeweihten deutlich zu lösenden - Theil seiner eigenen Thätigkeit
berichtet. Was weiterhin kommen wird, wie sein künstlerischer
Weg verläuft, wer könnte das heute voraussagen bei dieser in der
ersten Kraftblüte stehenden Natur? Das eine scheint gewiss, dass
seine Entwicklungslinie nach aufwärts weist. In unserem Berichte
kann es sich also um nichts weniger als um ein geschlossenes Bild
handeln. -
Und noch zu einer weiteren Resignation sieht sich der Bericht-
erstatter genöthigt. Grethe ist ein Maler, eine malerische Vollnatur,
wie sie unter den Deutschen eine seltene Ausnahme bildet. Eine
geschlossene Kraft, die mit ihrem Elemente, der sichtbaren, durch das
Sehen zu ergründenden, zu beherrschenden Welt zur Einheit sich
rügt. „Zum Sehen geboren", aber glücklicherweise nicht nur zum
„Schauen" sondern auch zum Schaffen bestellt. Die litterarische Inter-
pretation findet hier ihre Schranken. Hier gibt es keine psycholo-
gischen Tiefen zu ergründen, keine weitschauenden Associationen
auszuspinnen. Diese Werke, in ihrem künstlerischen Selbst-Genugsein,
spotten der Hilfe der Worte und verkünden jubelnd ihren Ursprung:
„Ihr glücklichen Augen,
Was je ihr gesehen,
Es sei, wie es wolle,
Es war doch so schön."
Und selbst die Stütze der Abbildungen versagt im Wesentlichen,
weil sie der Farbe und darum der Seele entbehren. So darf hier