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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe XIII (1878 / 150)

Rücksicht auf seine Arbeiten für die Pariser Ausstellung schon mit Schluss 
des ersten Semesters unter dem Ausdrucke der Anerkennung für seine 
hervorragende Dienstleistung von der Direction der Kunstgewerbeschule 
enthoben und mit derselben Herr Prof. Laufberger für die Dauer von 
drei Semestern betraut. - Am 28. Februar wurde an der Kunstgewerbe- 
schule das l. Semester geschlossen; eine Aufnahme von Schülern für das 
II. Semester findet wegen Ueberfüllung sämmtlicher Räume nicht statt. 
(Ausstellungen im Museum) Im Museum werden zwei Appar- 
tements für moderne Möbel in provisorischer Ausstellung eröEnet. 
Zu denselben werden grösstentheils jene Möbel verwendet, welche in dem 
Kaiserpavillon der Weltausstellung aufgestellt waren und durch kaiserlichen 
Entschluss dem Museum zur Verfügung gestellt wurden. Dieselben sind 
aus den Ateliers der tüchtigsten Wiener Firmen hervorgegangen. 
Im Laufe des Monates März werden im Sitzungssaale des Museums 
für einige Tage diejenigen Gegenstände ausgestellt werden, welche von 
den Fachschulen der Kunstgewerbeschule des Museums und den Fach- 
schulen des Handelsministeriums nach Paris. (Gruppe III) gesendet werden. 
(Ausstellung derPrager Faehschule für Goldaohmiedekunst.) 
Gegenwärtig sind im Museum die für die Pariser Ausstellung bestimmten 
Objecte der Prager Fachschule ausgestellt. Dieselben bestehen aus 19 Ob- 
jecten in Metall ausgeführt, an denen sich die Schüler Brezina, Kautsch, 
Nowack, Fiala Friedrich betheiligt haben, unter Mitwirkung und theil- 
weise im Auftrage von böhmischen Industriellen; 2 Arbeiten in Porcellan. 
ausgeführt von dem Schüler Schmidt; 7 Ledereinbände unter Leitung der 
Fachschule von der Firma Rost in Prag; ein Einband, ausgeführt von 
Herrn Spott (ehemaliger Schüler der Anstalt). - An der Anstalt wirken 
Bildhauer O. Mentzel, als Leiter der Anstalt, und Architekt Schulz. 
Ihrer ganzen Richtung nach gehört diese sehr gut geleitete Anstalt in die 
Reihe der kunstgewerblichen Ateliers, über deren Charakter wiederholt 
in den nMittheilungenl gesprochen wurde. 
(Besuch des Museums.) Die Sammlungen des Museums wurden im Monate 
Februar von 14.974, die Vorlesungen von 1144, die Bibliothek von 2450 Per- 
sonen besucht. 
(Neu ausgestellt.) Wandtisch aus Schrniedeisen von August Kitsehelfs Erben; 
- Sophakissen von Fräulein Marie Nicolai; - Beltleidungsgegenstände aus Boisna in 
Unterkrain, Eigenthum des Herrn Ritter v. Savinschegg; - Dejeuneur von Porcellan 
aus der königl. bair. Porcellanfabrik Nymphenburg, ausgestellt durch Herrn Dr. Fuchs; 
-- Console in Holz geschnitzt, entworfen und ausgefuhn von Wendelin Jungwirth, 
Schüler der Kunstgewerbeschule; - Ultrgehause von ausgesägter Arbeit, von Anton J ag- 
schitz in Wien; - Gestickte Decke, von Fräulein Marie Wirth in Stuttgart; - Schale 
und Teller in Bronze, von Franz Bergmann in Wien; - Zwei Köpfe in Medaillonform 
und ein Papierrnesser, Arbeiten aus der Ziaelirschule des Museums; - Vier Schalen mit 
Schmetterlingen und Käfern, nach der Natur auf Porcellan gemalt von Johann Quast in 
Pisek; - Messerstahl mit Silber beschlagen, süddeutsche Arbeit, 16. bis 17. Jahrhundert; 
- Terracottabüste des Oberbaurathes v. Ferstel, ausgeführt von Bildhauer Tjilgner; - 
Faieneegefass, deutsch um 1700, Geschenk des Herrn A. Pollak in Wien; - Zwei Por- 
traitbusten vom Bildhauer Umbreit in Wien; - Zwei Emailgemälde: Krönung Kaiser 
Rudolfs von Habsburg, gezeichnet von J. Klein, und St. Georg mit dem Drachen, aus- 
geführt vom Emailleur Chadt, ersteres Elgenthum St. Mai. des Kaisers, beide für die 
Pariser Weltausstellung bestimmt; -- Ein Cabinetkasten, ein Tisch und zwei Sessel, von 
J. Demetz, Leiter der Fschschule in St. Ulrich; - Bibliothekskasten in Nusshaumholz, 
von Anton Schmitfs Sohn; -- Holsteidscher Landesschmuck in Silber, I8. Jahrh.; - 
Landschaftliches Gemälde in Gold auf Glas, Eigenthum der Frau Caroline Räth; - Vase 
von Glas mit Gold überstreut, venerianisch, Geschenk des Grafen Edmund Zichy an das 
Museum; - Stellarium, angefertigt von Julius Blaeu, Schüler des Tycho de Brahe, 1603, 
Eigenthum des Fräulein Molly v. Müller; - Arbeiten der Schulen des Wiener Frauen- 
Erwerbvcreines, bestimmt für die Pariser Ausstellung; -- drei Portrirgemalde auf Por-
	        
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