seiner Eisenconstructions-Werkstätte ausgeführt wurden, zum Geschenke
gemacht.
(Besuch des Museums.) Die Sammlungen des Museums wurden im Monate
Mai von 12.196, die Bibliothek von m93 Personen besucht.
(Neu ausgestellt.) Vier Schalen und eine Kanne in Silber, getriebene spanische
und portugiesische Arbeit, ein Venezianer Spiegel und eine Möbelgarnitur mit geschnit-
tenem Leder, brasilianische Arbeit, Eigenthum des Herrn Prof. Hermann; -- Auszug-
tisch von Tischlermeister A. Albert in Wien; - neue Glasvasen von H. Ulrich
in Wien; - Collection von Sammttapeten aus der Fabrik von F. Follot in Paris, Ge-
schenk des Fabrikanten an das Museum; - Credenz von Eichenhoiz, entworfen von den
Architekten Fellner und Helmcr, ausgeführt von tH. lrmler in Wien; - Kapellen-
Altar für die Gräfin T. Gydri in Perkata, ausgeführt von Bildhauer J. Leimer in Wien;
- Damen-Schreib-Necessaire in Perlmutten, Schildkrot- und Elfenbein-lmitation von
M. Hescheles in Wien; - Tisch, nach dem Entwürfe des Architekten Theyer ausge-
führt vom Tischlermeister A. Fasel in Wien; - Spitzenarbeiten und Stickereien von Frl.
J. Gallenbprg in Gonobitz (Steiermark); - zwei Facher, I8. Jahrh., Eigenthum der
Frau Helena v. Süss.
(Alte Glasmalerei.) Se. Exc. der Herr k. k. Minister für Cultus und Unterricht
hat von den im Dome zu St. Stephan nicht mehr verwendbaren alten Glasmalereien die
aus der Vorhalle des Domes herrührenden sieben Tafeln mit figuralen Darstellungen dem
k. k. Museum für Kunst und Industrie, die übrigen t7 Tafeln dem Museum der Stadt
Wien zum Zwecke der bleibenden Aufbewahrung unentgeltlich überlassen.
Die Jury der heraldisoh-genealogisoh-sphraglstisohen Ausstellung hat
dem Oesterr. Museum ein Ehrendiplom zuerkannt.
(Paul Friedrich Walther T.) Am a9. Mai verschied hier der k. k. Sectionsrath
i. P., Paul Friedrich Walther, ein allbeliebter, vielseitig gebildeter Mann, persbnlicher
Freund Grillparzers und in seinen jüngeren Jahren selbst Dichter und Musiker. Wir finden
uns verpflichtet, dem Verstorbenen ein dankbares Andenken zu bewahren, da er auch
unserem Museum von der Zeit seiner Begründung an stets das wärmste Interesse ent-
gegengebracht hat.
(Weltansatellnngs-Katalage.) Uns liegen folgende Weltausstellung-Kataloge
vor: r. Der Specialltatalog der k. k. österr. Abtheilung (Gruppe l: Bildende
Kunst). Der Katalog enthält auf 34 Octavseiten 326 Nummern, und gibt in ganz zweck-
mässiger Weise Geburtsort und Jahr, die Schule, welcher der Künstler angehört, und
den Eigenthümer des Kunstwerkes an. 2. Catalogue de la Section Anglaiae (auch
in englischer Sprache). Der Katalog, in zwei Banden, ist ganz vorzüglich gearbeitet und
enthält eine Reihe von Excursen. 3. Von dem Catalogue officiel publiß par le
commissariat general sind in drei Banden die Gruppen ll-lX erschienen. Von dem
ersten Band, enthaltend die Oeuvres d'Art, wird wohl bald eine zweite Auflage nöthig
sein. Oesterreich erscheint in demselben gar nicht, und Ungarn ftgurirt als ein selbstän-
ger Staat zwischen Spanien und Russland. 4. Ein Specialkatalog der Ausstellung
des Oesterr. Museums (Kunstgewerbeschule und chem. Versuchsanstalt) und der
kunstgewerblichen Fachschulen ist in deutscher und französischer Sprache erschienen.
Er ist mit zwei xylographischen Abbildungen (den Facaden des Museums und der Schule
und des Arkadenhofes) geschmückt.
(Programm und Reglement der neuen kimstgewerbliohen Faahsohule das
Gewerbe-Museums in Zürich. lm Auszüge.) Art. t. Die kunstgewerbliche Fachschule
des Gewerbe-Museums in Zürich bezweckt die künstlerische Heranbildung von tüchtigen
Arbeitskräften beiderlei Geschlechtes für die Bedürfnisse der verschiedenen Zweige der
Kunstindustrien, mit besonderer Berücksichtigung der Töpferei, der Bildhauerei, Bild-
schnitzerei und verwandten Gewerben.
Art. 2. Der Lehrplan umfasst: Vorlesungen über die ndthigsten Hilfswissenschaften;
Zeichnen von Ornamenten und Figuren nach Vorbildern und nach der Natur; Entwerfen
von kunstgewerblichen Gegenständen; Modelliren in Thon und Wachs; Ausführung von
keramischen Arbeiten; Anbringung plastischen und farbigen Schmuckes auf Glas- und
Thonwaaren; Arbeiten in Holz, Stein etc.
Art. 3. Die Besucher der Schule theilen sich in eigentliche Fachschüler und in
Hospitanten. Die Fachschüler sollen in der Regel die Schule während wenigstens zwei
Jahren besuchen. Durch die Aufnahme von Hospitanten soll es jüngeren und älteren
Zeichncrn, Modelleuren, Stuccatoren, Bildschnitzern etc. etc., welche schon praktisch
thätig sind, ermöglicht werden, sich noch in einzelnen Richtungen besser auszubilden und
in ihr Fach einschlagende Arbeiten unter der Leitung des Lehrers und mit Benützung
der Vorbilder und Einrichtungen der Anstalt auszuführen.