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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe V (1890 / 9)

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et opere mosaico pulcherrime decoratus. Leo Ost. (III, cap. 27, edit. 
Brolii) unterscheidet Verfertiger des musaeum und des quadratarium 
opus; jene schmücken die absidam und den arcum, sowie das vestibulum 
ecclesiae musivis, diese ecclesiae totius pavimentum lapideum pulcra va- 
rietate, jene bilden animatas fere efligies, diese omnigeni Hores (Ornament). 
Somit sind das Reich des musaeums alle jene Theile der Basilica, an 
denen, wie die Monumente lehren, Glasmosaiken mit Goldgrund ihre 
Stätte haben. Gregor. Tur. bemerkt: fateor quidem, nunquam tamen 
nomen ipsum musivi operis darum est pavimentis, sed tantum cameris, 
und Ludovicus de la Cerda (advers. sacr. cap. 15): itaque nunquam pa- 
vimenta fuere musiva, quod volunt aliqui. . . . mihi consensus est cum 
illis, qui volunt cameras tantum et apsidas musivo opere perfectas. Die 
vita S. Laurentii episc. Sipontini spricht weiters von einer Abside ex 
musiuo aureo superinducto colore glorilice decorata, und von Gregor IV. 
meldet die Quelle: absidamque ejusdem oratorii superaurato musiuo de- 
pinxit, sowie eine alte Inschrift in aede S. Agnetis mart. zu Rom 
sagte: aurea concisis surgit pictura metallis, und eine zweite in aede 
S. Stephani: opus, quod basilicae B. Mart. S. Stephani defuit, a Joanne 
episc. marmoribus inchoatum, juvante Domino, Felix Papa addito musivo 
xplendore. . . . perfecit. 
Theophilus presbyter in diversarum artium schedula (meine Ausv 
gabe, VII. Bd. der Quellenschriften, pag. 1x7, II. Buch, Cap. 15) gedenkt 
des Glases, welchem Goldmusirung Schmuck verleiht. Denn dass man 
den Satz: de vitro graeco, quod musivum opus decorat, nicht mit 
R. Hendrie (Theophili, qui et Rugerus, presbyteri et monachi libri III. etc. 
London, Murray 1847, pag. 135) übersetzen darf: Of greek glass, which 
ornaments mosaic work, sondern vitrum, quod als Object und musivum 
als Subiect nehmen muss, beweist der Schlusssatz des Capitels. Theophil 
lehrt uns, den Glaswürfel mit der petula auri, dem Goldbeleg. zu be- 
decken und diesen dann noch mit einem Ueberguss von geschmolzenem 
Glas zu hxiren und schließt: hujusmodi vitrum interpositum musivum 
opus omnino decorat. Auch hier ist es unzulässig zu übersetzen: this 
kind of glass, placed among mosaic work, adorns it exceedingly, sondern 
ich interpretire: Dieses eingesetzte Glas erhält durch musivische Technik 
(Vergoldung) seine Verzierung. 
Es ist in der That merkwürdig zu sehen, wie überall, wo nur von 
Gold die Rede ist, das Wort musivum sich einstellt, Schon bei Trebell- 
Pollio in Tetrico z. B. ist die Rede von einem Gemälde, welches Aurelian 
mit einer Krone vorstellt, picturatam de museo. Von der St. Gereons- 
kirche in Köln heißt es in De glor. mart. cap. 62: admirabili opere ex 
musivo quodammodo deaurata resplendet. Endlich liefert den besten 
Beweis eine Handschrift, welche Dr. Alvin Schulz in der Breslauer Biblio- 
thek gefunden hat. Hier heißt es Nr. 54: item si vis aurum ad vitrum 
ponere seu musicare, die Vergoldung selbst wird dann musura genannt.
	        
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