der harmonischen Durchbildung wie die der letzteren, aber sie sichern
dem Künstler doch einen ehrenvollen Platz in der Geschichte der Schwarz-
kunst. Zu Haid's besseren unter seinen ausgestellten Arbeiten gehören
die Porträts des Grafen Daun nach Beyer (482), des Malers Martin von
Meytens nach dessen Selbstbildniss (1209) und des Astronomen M. Hell
nach W. Pohl (1216). Die einstige Specialschule l-laid's unter Schmutzefs
und Jacobefs Leitung vertritt dann J. P. Pichler mit einem Schwarz-
kunstblatt, dem Porträt des Fürsten Kaunitz im Ornat des Toisonordens
nach Lampi's Gemälde (481), und um diese Hauptmeister der damaligen
Wiener Kupferstecherschule gruppiren sich dann noch mehrere be-
kannte Künstler mit einzelnen Arbeiten, so der Augsburger Phil. Andreas
Kilian mit dem Bild Franz l. nach Meytens (1208), dem Pendant zu
dem nicht ausgestellten schönen Porträt Maria Theresia's, dann der
Schüler J. Schmutzer's, J. E. Mansfeld, mit dem hübsch gestochenen
Bildniss des Feldmarschalls Grafen Hadik nach Weikert (1243), Jacob
Adam mit einer Anzahl seiner an Ficquet erinnernden miniaturartigen
Porträtstiche, der Pariser Kupferstecher Simon Carl Miger, ein Schüler
Cochin's, mit dem prächtigen, geistvoll aufgefassten und dargestellten
Bildniss Gluck's und der Miniaturmaler und Kupferstecher J. C. Rein-
sperger, ein Schüler Liotard's und Ebersberg's, mit dem Porträt] des
Herzogs Franz Stefan von Lothringen nach Liotard (1241).
Ü
Die große Plastik ist in der Ausstellung nur durch Porträts in
Bronze, Blei und Marmor vertreten, die aber immerhin das Können der
Zeit und die Bedeutung einzelner Meister genügend vor Augen führen.
Von den Bronzearbeiten gehören die meisten Matthäus Donner an; charak-
teristisch sind seine im Jahre 1750 anlässlich der Einrichtung des Münz-
cabinetes verfertigten Büsten der Kaiserin Maria Theresia und ihres
Gemahles (1062 und 1088), in welchen das Paar als Juno monetaria und
Apollo monetarius aufgefasst ist. Zwei treffliche Porträtmedaillons von
seiner Hand, aus Bronze auf St. Anna-Marmor (1043 und 104.6), stellen
Karl VI. und seine Gemahlin Elisabeth dar. Von Balth. Moll, dem
Schüler Raff. Donner's, ist eine Büste Kaiser Franz I. (1 r45). Eine wirkungs-
volle Arbeit, treffend im Ausdrucke der Hoheit, auf den es jener Zeit
vor Allem ankam, ist die Bleibüste Josef's ll. von Franz Messerschmidt
(1153). Von eben demselben Meister sollen auch die beiden Marmor-
büsten 1103 und 1138 der Maria Antoinette und Maria Theresia her-
rühren. Wie diese fallen auch die anderen Marmorbüsten in die späteren
Decennien des 18. Jahrhunderts, die in ihrer Vorliebe für die weiße
Farbe den Marmor der Bronze gegenüber bevorzugen. Hier finden wir
Giuseppe Ceracchi mit zwei Büsten des Grafen M. Lacy aus den Jahren
1781 und 1784 und einer des Ministers Thugut (473, 1021 u. 483) und
J. B. Lemoyne (1130) in Paris mit einem Porträt der Maria Antoinette als
Dauphine von Frankreich.