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Leistungsfähigkeit bat das PrIsidium in den Begleitzeilen zu den ersten Heften der Kunst- 
topographie von Kärnten zum Theile selbst angedeutet. Dort ist die Befürchtung aus- 
gesprochen, dass Manches, was in den eben ausgegebenen Heften verbifentlicht wird, 
vielleicht nicht mehr volle Geltung habe, weil im Laufe von etwa I0 Jahren, welche 
über der Sammlung des Materiales verstrichen, Veränderungen an den bezüglichen 
Objecten vorgegangen sein mögen, denen in der neuen Publication nicht mehr Rechnung 
getragen werden konnte. In einem am Schlusse des Buches anzufügenden Nachtrage soll 
auf die wahrend des Druckes in dieser Richtung gemachten Wahrnehmungen Rücksicht 
genommen werden. Das ist aber ein Eingestandniss, über welches wir unser Bedauern 
nicht zurückzuhalten vermögen, umsomehr als die bisher eingehaltene Art der Ausarbeitung 
der Kunsttopographie sich auch in anderer Weise bemerkbar macht. Wir meinen damit 
die Ungleichmaßigkeit der Illustrationen, welche in ihrem verschiedenen Werthe der 
Zeichnung und der Ausführung im Holzschnitte uns formlich die Entwickelung der 
zeichnenden und reproducirten Kunst während der letzten a5 Jahre vor Augen stellen. 
Einzelne aus dem alten Vorrathe der nMittheilungenu entnommene Illustrationen stechen 
gegen die in neuester Zeit hergestellten Bilder in unangenehmer Weise ab und tragen 
wenig zur Zierde desWerkes bei, dessen Erscheinen allseitig mitUngeduld erwartet wurde. 
Es sei übrigens nochmals hervorgehoben, dass Alles, was im Vorstehenden einem 
Tadel gleichklingt, durchaus nicht als Anklage gegen die Central-Cnrnmission gemeint ist, 
sondern nur als Klage über die misslichen Verhältnisse dieser Institution und als Aus- 
druck des dringendsten Wunsches, deren Sisyphusarbeit für Ccmservirung der Kunstdenk- 
male von ganz Cisleithanien möchte hüheren Ortes gediegenere Würdigung, das heißt, 
Erleichterung durch eine größere Dotation finden. Dann würde auch die in der gegen- 
wartigen Lage ganz unvermeidliche Verzögerung in der Ausarbeitung der Kunsttopographie 
mit ihren angedeuteten üblen Folgen leicht in gleicher. Art zu vermeiden sein, wie dies 
anderwarts der Fall ist. Dort wird die ganze Arbeit einem mit dem gehörigen Wissen 
ausgestatteten Manne übergeben, welcher sich dieser Aufgabe ausschließlich widmet, und 
binnen kurzer Zeit ist eine Provinz in freudigem Zuge, gleichmäßig und gründlich 
zugleich erledigt. So konnte es auch bei uns sein, denn an hiezu tauglichen Männern, 
ob nun Professoren der Kunstgeschichte oder Architekten, sind wir wahrlich nicht armer 
als andere Lander. 
Da wir uns aber nicht verhehlen, dass bei uns die Erfüllung solcher Wünsche in 
weiter Ferne liegt, so müssen wir die vorliegende _Leistung um so höher veranschlagen, 
indem wir unser Urtheil dahin zusammenfassen: was unter den bestehenden Verhält- 
nissen erreicht werden konnte, ist in der That geschehen. Alles aus der alteren und 
neueren Literatur über die Kunstdenkmale Karntens bekannt Gewordene ist mit größter 
Sorgfalt, mit genauer Angabe der Quellen in übersichtlicher alphabetischer Anordnung 
in möglichster Kürze zusammengetragen, ja in letzterer Beziehung ist man vielleicht 
manchmal weiter gegangen, als es im Interesse einer klaren Inventarisirung gerathen 
scheint. Die Ausstattung des Buches nach der Zahl der Illustrationen ist reich zu nennen, 
und so in Wort und Bild uns vereinigt vorgeführt, überrascht uns der großartige Be- 
stand an Kunstwerken in Kärnten aus dem Alterthum bis in's 1B. Jahrhundert, mit 
welchem die Topographie abschließt. So wird es sich hoKentlich auch bezüglich der 
anderen Kronlander erweisen, trotz üppig wuchernder Renovirungswuth und trotz Kunst- 
händlern und Kunsttreunden verdächtiger Art. Darum rufen wir in (rohem Besitze der 
karntnerischen Kunsttopographie, welcher wir rasches Fortschreiten wünschen, mit Bezug 
auf die anderen Kronlander freudig und besorgt zugleich: Vivat sequens! 
Chmelarz. 
Bibliographie des Kunstgewcrbes. 
(Vom 15. Mai bis I5. Juni 1888.) 
1. Technik u. Allgemeines. Aesthetik. DCSPDiS d: Fßllßvilll, H- Mhum de 
Kunstgewerblicher Unterricht. "mnmcm ÜPFÖS 1' Plan" (lie-herie): 
Alphabet des uges; des monograrnmes; 
Aetzen, Etwas vom. (Der Colorist, 43) du däpart e! terminaison des rinceaux; 
Champier, V. L'art frangaise sous Louis vnrieuä des feuilles sur In merne plnnte etc. 
XIV et Louis XV. (Rev. d. uns dem, n.) Album. 4'. Paris, Andre, Daly fils et 
Decoriren, Das, von porösen Gegenständen. Comp. 
(Corresp-Blatt zum D. Maler-Jourm, n; Entwurf, Zum, eines Bundesgesetzes, betr. 
n. d. nAllg.Handw.-Ztg.-.) die Verhältnisse der Gewerbetreibenden,
	        
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