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zu Tage trat '). Der expropriirte Streifen des Terrains in Trastevere
erstreckt sich in der Richtung von Nordwest nach Südost von dem Kloster-
garten von S. Giacomo in Settimiana bis nahe zum Ponte Sisto; in-
mitten liegt der Gartengrund der Villa Farnesina. Zuerst stieß man (im
Februar 1878) auf das Mauerwerk eines Gebäudes von ziemlich weit-
läufiger Anlage, schräg gegen die Uferlinie gerichtet, mit langgestreckten
großen Mittelräumen und vielen am Rande belegenen kleineren Kammern.
Die Inschrift einer Marmortafel, die sich gleichfalls vorfand, bezeichnet
diese Baulichkeiten als fdie vcellae vinariae Novae et Auruntianaeu und
nennt weiter die Kaisernamen Nerva und Trajan. Wir stehen hier vor
einem wkaiserlich privilegirtenn- Weinmagazin aus dem Alterthum, in
welchem ein wCollegiurn negotiantiumu, oder eine Zunft von Geschäfts-
leuten dieser Branche ihre jedenfalls bedeutenden Vorräthe lagerte.
Dolien und Ollae, d. i. thönerne Weinfässer, die man theils ganz, theils
fragmentirt auffand, und welche in einem größeren Raume reihenweis
gestellt waren, geben Zeugniss von der ehemaligen Verwendung des
Baues. Daran schloss sich einerseits (nach NW) ein in geringen Resten
zu Tage getretener Baucomplex, trapezförmig im Grundriss, von unklarer
Bestimmung; andererseits (nach SO) eine lange, mit dem Flusslaufe fast
parallele Baulinie, die einem Porticus angehört zu haben schien. Nach
rückwärts verzetteln sich im iPlan verschiedene zusammenhanglose Ge-
mäuer. Ganz zu äußerst südöstlich liegt ein archäologisch sehr inter-
essantes Object: der auf einem schön proftlirten Sockelbau erhöhte, im
reinen Quadrat umschlossene Bestaltungsort des C. Sulpicius Platorinus
und der Seinigen, mit höchst bemerkenswerthen Urnen und Aschencisten.
Doch hier haben wir nicht zu verweilen; wir wenden uns wieder
nach Norden, zum äußersten Rand der expropriirten Zone. Dort machte
man vom März 1879 bis zum Ausgang des Sommers den weitaus bedeut-
samsten Fund: ein Prunkgebäude aus der besten classischen Zeit entstieg
da mit der reichen, farbigen Toilette seiner Decoration dem halb ver-
sumpften Uferboden. Die ausgezeichnetenWandmalerelen wurden glücklich
abgelöst und in den Sälen des botanischen Gartens an der Via,Lungara
aufgestellt, die man provisorisch zu dern nMuseo Tiberino- einrichtete,
ebenso die etwas später aufgefundenen, unvergleichlich schönen Stucco-
Reliefs, welche zu zwei Tonnengewölben gehörten. Schon seit mehreren
Jahren ruht dieser ganze, köstliche Ausgrabungsschatz, unsichtbar ge-
borgen, in dem Dunkel des Magazins der Diocletiansthermen, ohne dass für
die nächste Zeit die Aussicht der Auferstehung sich darböte. Umsomehr
') Vergl. in den Ani della R. Accudemia dei Lincei, Serie terza [Noxizie degli Smvi]
den Artikel: nkegione XIV. Fnrnesina,u vol. ll. 362, 389, 390: vol. lll. 88, 89; vol. lV.
157, 206, 234, 135, 313, 372, 313; vvl- V- 33, 105. 113. zzo, 3er, 30:. Zusnmmengclass!
sind ulla wesentlichen Ergebnisse in dem genau demillirten Memorial des Ingenieurs der
Ausgnbungen Prof. R. Llnciani, vol. V. 375-390. Dazu der Plan der ganzen Ausgra-
bungssmne: Not. d. Sc. April: 1880, Tav. I.