Buchbinder; Ludwig Politze r, persischer Hof-Juwelier und Goldschmied;
Karl Wanicek, Glasgraveur -- sämmtlich in Wien. ,
f - I-lofrath Josef Storck erhielt anlässlich der deutsch-nationalen
Kunstgewerbe-Ausstellung in München 1888 den Verdienstorden vom
heil. Michael zweiter Classe.
Jubiläums-Ausstellung. Die Ausstellung zur Feier des fünf-
undzwanzigsten Gründungstages des Oesterr. Museums wurde Mitt-
woch den 5. d. M. eröffnet. Dieselbe umfasst verschiedene Ab-
theilungen. Im Vorlesesaal befinden sich Gegenstände aus den letzten
fünfundzwanzig Jahren, welche in directer Verbindung mit dem Museum
oder auf die eigene Bestellung desselben entstanden sind, sodann die
Collectionen einzelner Industrieller, welche nicht Mitglieder des Kunst-
gewerbevereines sind. Saal IX enthält eine durch die lnspectoren geleitete
Ausstellung von Arbeiten aus den dem k. k. Unterrichtsministerium
unterstehenden Staatsgewerbeschulen und Fachschulen, eingetheilt in
Speisezimmer, Salon, Schlafzimmer u. s. w. Im Saale VII linden wir
eine Zusammenstellung sämrntlicher Publicationen des Museums und der
Kunstgewerbeschule im Zeitraume von 1864. bis 1889, und hat daselbst
auch R. v. Waldheim seinen artistischen Verlag ausgestellt. Im Säulen-
hofe befindet sich nebst größeren Schmiedearbeiten eine Collection
bosnischer Teppiche und Decorationsgewebe. An alle diese Abtheilungen
schließt sich ferner eine Ausstellung des Wiener Kunstgewerbevereines in
den ihm zugewiesenen Räumlichkeiten.
GSSOhSILk an 6.88 Museum. Herr Eduard Göpfert machte dem
Museum anlässlich seines fünfundzwanzigjährigen Jubiläums eine von
C. Lustig gearbeitete Standuhr im Werthe von 300 fl. zum Geschenk.
Bibliothek des Oesterr. Museums. Vom 24. März bis 2.0. Oc-
tober ist die Bibliothek an Wochentagen, mit Ausnahme des Montags,
von 9-2 Uhr, an Sonn- und Feiertagen von 9-1 Uhr geöffnet.
zur Angelegenheit der Gedenktafel für Pretsoh. In der
Sitzung des Abgeordnetenhauses vom 26. März d. J. hat der Vertreter
des neunten Wiener Wahlbezirkes, Herr Wrabetz, gegen das Oesterr.
Museum und die Kunstgewerbeschule mehrere Beschwerden vorgebracht,
welche so sehr der thatsächlichen Begründung entbehren, dass sie für
Kenner der Wirksamkeit beider Anstalten keiner Berichtigung bedürfen.
In fernerstehenden Kreisen aber könnten die an solcher Stelle mit solcher
Bestimmtheit auftretenden Behauptungen Glauben linden, und dem muss
allerdings vorgebeugt werden.
Die Bemerkungen über die Erhöhung des Schulgeldes (welches an
unserer Schule auch jetzt nur die Hälfte bis ein Viertel des an aus-
ländischen Unterrichtsanstalten gleichen Ranges üblichen beträgt) sind
bereits von rnaßgebender Seite richtiggestellt worden. Des Weiteren
hätte jede Ausstellung in den letzten zwanzig Jahren dem Herrn Abge-
ordneten zeigen können, dass Lehrer und Schüler stets gerne bereit
sind, den Kunstgewerbetreibenden Entwürfe zu liefern, dass Malerei und
Bildhauerei als Unterrichtsgegenstände nur so weit betrieben werden, wie
es für das Kunstgewerbe erforderlich ist, und dass die Hauptaufgabe der
Schule die Unterweisung in Fächern ist, welche eben in keiner Akademie
gelehrt werden. Wie aber der I-Ierr Abgeordnete sich die v-staatliche
Feststellunga des Honorars für Entwürfe vorstellen mag, ist unverständlich,
da wohl kaum angenommen werden kann, dass er die Ausarbeitung einer
Preisscala nach dem Quadratmaße einer Zeichnung oder nach der auf-
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