von ausgezeichneter Erhaltung und Beschaffenheit. i Sie sind Eigenthum
der Gräfin Marie Nugent, geborne Gräfin Pallavicini. Das zweite Gemach
enthält ältere Möbel und Gewebe; unter den ersteren befindet sich eine
fast vollständige Zimmerausstattung (Bett, Wandkasten, Sessel u. s. w.)
in französischem Reuaissance-Styl, welche erst im Laufe dieses Frühlings
zu Paris, theilweise mit den Mitteln des österreichisch-ungarischen
Comitäs, erworben wurde. Das dritte Zimmer ist der wohlbekannte
rothe Salon aus dem Kaiserpavillon der Wiener Weltausstellung, der
in seiner Vollständigkeit sammt der Einrichtung in das Oesterr. Museum
übertragen worden und so für immer. erhalten ist. Die übrigen Möbel
des Pavillons, so viele von ihnen der Aufbewahrung werth sind, sind
ebenfalls in das Museum gekommen und befinden sich im ersten der in
Rede stehenden Gemächer. Die zwei letzten noch folgenden Zimmer
sind einstweilen zur Aufnahme der textilen Sammlung des Museums ein-
gerichtet worden.
(Publicationen des Museums.) Bei zweien derselben hat sich die
Nothwendigkeit herausgestellt, eine zweite Auflage zu veranstalten, da die
erste bereits vollständig vergrifTen ist. So erscheinen also zunächst die
"Ornamente antiker Thongefässen zum Studium und zur Nach-
bildung für die Kunstindustrie sowie für Schulen, unverändert mit 15 Bl.
in mehrfarbigem Tondruck im Verlage von R. v. Waldheim. Fol. Preis 5 B.
- Bei dem gleichfalls vergriffenen Bibliothekskataloge kommt noch
der Umstand dazu, dass sich der Bücherschatz der Bibliothek seit der
ersten Ausgabe des Kataloges geradezu verdoppelt hat. Wohl sind all-
jährlich Nachtragsverzeichnisse der neuen Anschaffungen veröffentlicht
worden, doch erschwert deren Zahl bereits die Orientirung des Publicums
in nicht geringem Masse und somit wird die Nachricht allgemein will-
kommen sein, dass die Drucklegung des neuen Kataloges noch in diesem
Jahre beginnen wird.
(Besuch der Pariser Ausstellung.) Durch grossmüthige Geld-
spenden von Seite des östern-ungarischen Ausstellungs-Comitäs, der
niederösterr. Handcls- und Gewerbekammer und des Gewerbevereines
wurde es einer Anzahl von Professoren, Docenten und begabteren Schü-
lern der Kunstgewerbeschule ermöglicht, während der Ferienmonate zum
Studium der Ausstellung nach Paris zu reisen. Selbstverständlich ist diese
Verfügung für unser Museum von ausserordentlichem Wertbe und das-
selbe bleibt also den oben genannten Instituten zu grösstem Danke ver-
pflichtet.
(Besuch des Museums.) Die Sammlungen des Museums wurden im Monate
September von 11.110, die Bibliothek von 970 Personen besucht.
ln Folge Reparatur der Fussböden bleibt der Saal lX und der Vorlesesaal auf
6-8 Wochen geschlossen.
(Neu ausgestellt.) Schülerarbeiten der Webereischule in Brünn; - Wasserträger,
Statuette in Bronze VOn A. Hildebrandt in Florenz; - plastische Verzierungen in Stein-
masse (Carton Pierre) von August Rahnus in KVien; - Bild in Seide gewebt, franzö-
sisch. Eigenrhum des Herrn Rix in Wien; - eiserne Oefen von Holdorfdt Brnckner
in Wien; - Christus und die Samaritin, Copie nach Carracci von Frl. Bertha Nadler
in Wien; - Arbeiten aus dem Bregenzer Wald (Vorarlberg), Eigenthum des Museums.
(Weihnaehts-Ausstellung.) Das Oesterr. Museum eröffnet am
1. December d. J. seine fünfte Weihnachts-Ausstellung unter den gleichen
Bedingungen wie früher. Die Zeit der Anmeldung ist vom 24. September
bis 6. November, nach welchem Tage weitere Anmeldungen nicht ange-