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Inhaltsverzeichnis: Alte und Moderne Kunst IX (1964 / Heft 76)

 
 
 
NGEN_1?7 (sie-n) 
wen. Die Walidpfcilerkirclicil des deutschen UJIUCk 
ondcrcr Berücksichtigung der haukwistlerischcn 
von St. Michael m Munchcil. Ungtdr. Munchncr 
-. Die Allegorie im bayerischen! Barockdralun L1L'S 
uderrs (: Theater und Drama. Bd. 17). Berlin m1. 
i. a. a. O. 
plar befindet an, m der stam. Graph. Sammlung 
auf das man, freundlirht ' - m. wt-gm-i- m". 
IHR-Nr. 117641. Gesamlgrußc 33.8 - 46.8 cm. Vgl. 
Maillüzgcgr, Bilderchromk . . . München um. 
7 Zu  Smisek. der später. 160-1. 1607 1636 und 
U in Muudtltn nachweisbar ist, vgl. Thli XXXl, 
 
ttclfrankeu, TV. Stadt Dinkelsluihl. München 1931. 
Taf. XIV u. Abb v. 
I, Sradtarchiv l)lel XVl. Nr. 1 vom 2 3.15113 
a], Kultursrifttmg mm vom 11.5 
urigen Hinweise verdanke ich der Liebenswürdigkeit 
M. Schartcirhofer. Direktor des Sradrarchivts in 
 
gnct. München m guter am zur. Munchcn um. 
xrdt. Geschichte 11.-. Handwerks a" Maler und 
in München, Kallmünz 1937. S. 191. 
Sradtarchiv. Stadrkammermcmrurizil 1731. man". 
m, a. a. 0.. s. wo. 
 
ragten vier wasserspeiende Fische oder Del- 
phinköpfe hervor. ln der Mitte der vier 
Sockelwände befanden sich „große, blasende 
Wassermannsköpfe, so Wasser ausspeiten", 
vermutlich also Tritonen. Sie waren vorher 
vom Bildhauer in Erde „possiert" worden, 
müssen also demnach in Metall gegossen 
gewesen sein. Über die farbige Fassung dieses 
Brunnens blieben genaue Angaben erhalten. 
Obwohl die holzgeschnitzte Figur nicht eigens 
erwähnt wurde, muß doch angenommen 
werden, daß auch sie farbig bemalt war. Für 
die Stadt München stellte der Maler Kaspar 
Gottfried Stuber (165015171724) am 13. 7. 
1717 eine Rechnung aus, nach der er diesen 
Brunnen gefaßt, „alle Zieraten mit gutem 
(iold vergoldet, das Eisengitter in Silberfarbe 
gestrichen und ihn dann mit Steinfarbe rot 
gemarmelt" habe. Dazu habe er das Gold, 
sämtliche Farben und das Öl hergegeben. Für 
seine Arbeit und für die Lieferung der eben 
genannten Materialien berechnete er 110 Gul- 
den. lm Jahre 1731 fand eine Ausbesserung 
dieses Brunnens mit Ölfarben statt, für die 
der Münchner Maler Lorenz Hueber (1694 
Meister; gest. im Januar 1737) zusammen mit 
einer Arbeit für einen anderen Brunnen am 
11. 8. 1731 einen Betrag von etwas über 
10 Gulden erhielt h. 
Über eine Generation lang 7 34 Jahre f war 
der Faistenbetgefsche Neptunbrunnen in Ge- 
brauch. Bei seinem Nachfolger änderte man 
erneut das Thema. lm Zuge einer vollständigen 
im Jahre 1751 durchgeführten Erneuerung 
aller städtischen Brunnenanlagen betraute man 
den (früher als zeitweiligen Gehilfen dieses 
Meisters tätigen und seit 1737 zum bayerischen 
llofbildhauer ernannten) Johann Baptist Straub 
(1704-1784) mit einer völligen Neuschöpfung. 
Zu diesen umfassenden Erneuerungsarbeiten, 
bei denen unserem Bildhauer der Löwenanteil 
zufiel, zog die Stadtverwaltung auch die 
Faßmaler, die Schlosser, die Schreiner und 
die Hammerschmiede heran. Für all diese hier 
nicht weiter zu verfolgenden Aufträge gab 
absieht, so erlebte die Stadt München drei 
historisch zu belegende Brunnen-„Wellen". 
Mit Werken von Erasmus Grasser, der ur- 
kundlich „Oberster Brunnenmeister" genannt 
wird, und seinen Zeitgenossen, von denen 
einige als Faßmaler dieser Brunnen in den 
Archivalien aufscheinen, zeichnet sich ihre 
erste Phase am Ende des Spätmittelalters ab, 
die bis in den Anfang des 16. Jahrhunderts 
hineinreicht. Die zweite Phase erfolgte am 
Ende des als sehr brunnenfreudig bekannten 
16. Jahrhunderts. Sie dauerte bis zu den 
Anfängen des Dreißigjährigen Krieges, wofür 
das von uns bereits zitierte Gedicht Thomas 
Greills aus dem Jahre 1620 als ein kultur- 
geschichtlich interessanter Beleg dient. Die 
dritte Phase dieser Brunnen-„XVellen" erfolgte 
um die Mitte des 18. Jahrhunderts. ln ihrem 
Zentrum stand die Errichtung des Straulfschen 
Werkes, wobei es nicht übertrieben ist, vor- 
wegnehmend zu behaupten, daß es einer der 
stilgeschichtlich bedeutendsten, vom qualita- 
tiven Standpunkt aus betrachtet einer der 
vollkommensten und in formaler Hinsicht 
einer der zierlichsten aller Münchner Rokoko- 
brunnen war (Abb. 4). Durch mehrere un- 
abhängig voneinander überlieferte zeitgenös- 
sische Quellen sind wir über die Entstehung 
des Straulfschen Zierbrunnens archivalisch 
sehr gut unterrichtet. Als Werk Straubs be- 
zeugt ist er in dem Aufsatz: „Kurzgefaßte 
Nachricht von dem churbaierischen ersten 
Hofbildhauer Herrn Johannes Straub" (Augs- 
burgisches monatliches Kunstblatt des 3. Jg, 
Vll; Stück vom 31. 7. 1772, p. 58). Wörtlich 
zitiert heißt die in Frage kommende Stelle: 
„Für die Haupt! und Residenzstadt München 
den Heil. Johann von Nepornuk mit dem Fluß 
Moldau gruppirt." Diese Ervaähnung im 
Straub,schen Oeuvreverzeichnis ist deshalb so 
wichtig, weil es, wie man heute allgemein 
annimmt, offenbar auf Notizen zurückgeht, 
die der damals schon hochbetagte Künstler 
dem „wirklichen geheimen Rath" J. K. von 
Lippert (1724il800) zur Verfügung stellte,
	        
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