Mittheilunuau des k. k. üestßrraiuh. Museums
KUNST UND INDUSTRIE.
(Monatschrift für Kunst und Kunstgewerbe.)
Am 1. eines ieden Monats erscheint eine Nummer. - Abonnementspreis per Jahr H. 4.-
Reducteur Edulrd Ghmolarz. Expedition von C. Gerohfs Sohn.
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alle Buch- und Kunsthnndlungen.
Nr. 167, WIEN, l. Aucusr 1879. XIV, Jahrg.
Inhnlt: Zur Würdigung von Aumellun an ewcrblicher Schulen. Van R. v. Eitelberger. - Frauen-
schulen un Frauenarbeit auf er nriscr Weltausstellung 1878, Von A lila von Enderes. -
Zur Frage der Verbindung einer gewerblichen Arbeitsachule mit der V0 ssclgule _und mit der
Fachschule. Von R. v. Enelberger. (Forum - Literarurberichx. - Kleinere Mmheilungen.
Zur Würdigung von Ausstellungen gewerblicher Schulen.
Von R. v. Eitelberger.
Nichts kennzeichnet unsere Zeit mehr als der Bildungstrieb; er ist
in allen Ständen, bei allen Geschlechtern zu finden, er ist beim Land-
manne eben so lebendig als bei dem Kleinbürger und dem Reichen. Seinem
Einflusse, nachdem er einmal in Bewegung gekommen ist, kann sich Niemand
entziehen. Und wer möchte auch unsere Zeit desswegen tadeln, dass man
Alles thut, diesem Bedürfnisse zu genügen, die Mittel der gewerblichen,
künstlerischen und wissenschaftlichen Bildung zu steigern und zu befestigen
und alle Hindernisse wegzuräurnen, welche dem gesteigerten Streben nach
Bildung in den Weg treten? - Und trotzdem kann sich ein aufmerksamer
Beobachter unserer Zustände die Gefahren nicht verbergen, welche mit
einer erhöhten Bildung in Verbindung stehen. Denn es mischen sich bei
allen Bemühungen, die Cultur zu fördern, ich will nicht sagen unlautere,
aber gewiss manche ungesunde und unnatürliche Elemente in jene Kreise,
in deren Hände theilweise die Verbreitung der Bildung gelegt ist. Die
Prüfung der Mittel, durch welche diese Bildung gehoben werden soll, und
die Untersuchung, ob diese Bedürfnisse berechtigt oder nicht, in der Natur
der Dinge liegen oder künstlich erzeugt sind, wird nicht immer mit jener
Unbefangenheit durchgeführt, als es wünschenswerth ist. Denn es ist That-
sache, dass trotz der gesteigerten Mittel, welche zur Erhöhung der Bildung
verwendet werden, es einen grossen Kreis von unbefriedigten oder nicht
genügend befriedigenden Interessenten gibt, und dass, theilweise in Folge
einer ungleichmässigen Vertheilung der Bildungsmittel es eine Zahl von
187g. XIV. l l