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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe XIV (1879 / 162)

biscben Berichten immer nach dem Siklätün aufgezählt zu werden pHegt. 
Auch über die Gattung mit Bezug auf die stoifliche Schwere etc. bleiben 
wir im Ungewissen. 
Ganz unbegründet ist daher, wenn Quatremere ß) gelegentlich der 
Erwähnung unserer Gesandtschaften nach einem Berichte Nuwairfs, von 
fünf Lasten de robes ecarlates spricht "'). und Weil w), der Nach- 
folger des französischen Gelehrten, sagt, die Geschenke der fremden Ge- 
sandten hätten v-aus verschiedenen Kleiderstoüenu bestanden. Nicht nur 
dass der arabische Text für solch" eine Uebersetzung gar keinen Anhalts- 
punkt giebt, sondern es war auch den beiden Orientalisten verborgen ge- 
blieben, dass der Siklät, gleich dem verwandten Atlas, in mannigfachen 
zu verschiedensten Gebrauche bestimmten Qualitäten erzeugt wurde. Beide 
Stoffe dienten nicht allein zur Bekleidung von Menschen, sondern auch 
von Thieren (Elephanten, Pferden, Mauleseln) zu Zeltdecorationen, für 
Bßhänge l-l- 5- W- ")- (Fortsetzung folgt.) 
Organisatorische Bestrebungen im gewerblichen Bildungswesen 
in Preussen. 
Artem non adit nisi ignarus. So lautet die Inschrift des Berliner 
Museums. In diesen fünf Worten prägt sich der Geist charakteristisch aus, 
der in Preussen bis vor Kurzem gegenüber künstlerischen Aufgaben ge- 
herrscht hat. nDie Kunst hasst Niemand als der Unwissendelu 
Warum diese negative Form? Liegt es denn Angesichts der Kunst näher 
des Hasses zu gedenken als der Liebe? Spielt sich die Rolle der Kunst 
nur innerhalb exclusiver Kreise ab, während die Volksmasse geradezu 
hasst, was sie nicht lieben gelernt hat? Und muss deshalb die Staats- 
gewalt gleichsam zu ihrer Rechtfertigung so sonderbare Worte an die 
Stirnseite eines öifentlichen Kunsfinstituts schreiben? Denn dieser Spruch 
kann wohl nur den Eindruck machen, als entschuldige sich die Regie- 
rung, so und so viel Thaler für einen Zweck verausgabt zu haben, 
der nur mit angelernten Anstandsbedürfnissen der oberen Bevölkerungs- 
schichten zusammenhängt und allerdings mit den Interessen der nminder 
Gebildetenu unter den Steuerzahlern nichts zu schaden hat. Und in der 
That erscheint eine solche Entschuldigung nicht allzu absurd, so lange 
die Kunst noch keine nationale Angelegenheit bildet, so lange sie Caviure 
to the general ist. 
") Mnkrizi, Histnirc des Sultans Mamloulu, trad. par Quntremäre, ll, l. Abthei- 
lung, p. 8x. 
") Es liegt also hier auch eine Verwechslung des Scharlach mit dem Sikllt vor. 
") Geschichte der Chnlifcn, IV, p. x53. 
") AbO-l-mnhisin, Annxles, lI, p. 452, 455; Mnkrizi, Chint, l, p. 4x3, 446 f. 
471 f-. 474 m-
	        
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