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Eingerichtete Zimmer, sowie überhaupt die Arbeiten des Tisch-
lers und Tapeziers nahmen nicht den Platz ein, wie jetzt gewöhnlich
auf gewerblichen Ausstellungen. Kopenhagener Bau- und Möbeltischler
waren vielfach an der Herstellung und Ausstattung von Ausstellungs-
bauten betheiligt; das Getäfel der Repräsentationsräume zeichnete sich-
durch sehr gelungene Intarsiamalerei von MöllmannßtCo. aus: eine feine
schwarze Umrisslinie hob das lichtgelbe Ornament kräftig ab wie an alten
Einlegearbeiten; den wenigen dänischen Zimmern ist nachzurühmen, dass
sie in Zahl und Constructiou der einzelnen Möbel dem Bedürfnisse des
Mittelstandes entsprechend erschienen. Ein Schränkchen, gemeinsames
Werk des Architekten Krog, des Tischlers Gundel und des Malers Lorenz
Frölich, fiel auf durch die Nachahmung des japanischen Lederpapiers in
Holz mit ausgestochenem und vergoldetem Grunde und durch die Be-
malung mit Wasserlilien und Schmetterlingen. ln ähnlicher Weise trat
fast überall der Japonisme hervor, namentlich bei Franzosen und Eng-
ländern, auch in den Versuchen mit Lack, die nicht besser ausfallen, als
die entsprechenden der Holländer im siebzehnten und achtzehnten Jahr-
hundert.
Beachtung verdient eine Neuerung, welche Frau Hage's Husflids-
skole in Oremandsgaard eingeführt hat: die Anwendung der altbekannten
Kerbschnitzerei bei der Decorirung von Möbeln von schwarzgebeiztem
Holze. Während an den Kästchen und anderen Kleinigkeiten, ebenso
wie an dem Gebälke von Häusern in Niedersachsen die gekerbten Ver-
zierungen sich nur durch Schatten und Licht von dem Grunde unter-
scheiden, erscheinen dieselben hier in der Naturfarbe des Lindenholzes
fast wie Elfenbeineinlagen; und so einfach die Elemente der Decoration
sind, lässt sich mit denselben doch eine sehr hübsche Wirkung erzielen,
wenn die Rosetten, Sterne, Laubzweige u. s. w. geschickt und mit
Maß angebracht werden, so dass nicht, wie an einzelnen Stücken der
Fall war, das Weiß vorherrscht. Sämmtliche in dieser Art behandelte
Möbel hatten Käufer und noch mehr Besteller gefunden: ein "erfreulicher
Gegensatz zu den Leporelloregistern von Käufernamen, welche man sonst
grade bei den abgeschmacktesten Dingen sah; diese Möbel bildeten aber
auch den Glauzpunkt des ganzen hmtjlid, der außerdem größtentheils
unnütze Dinge und klägliche Dilettantenarbeiten zu Tage gefördert hatte- ,
Allerdings kann die Anstalt in Oremandsgaard nicht mehr zu den Hand-
fertigkeitsschulen gerechnet werden, sondern ist eine Lehrwerkstätte.
Die wenigen Möbel aus Frankreich zeugten für den herrschenden
EinHuss des japanischen Stils, so namentlich die Lackmöbel und die mit
Pflanzen eingelegten von Gallee in Nancy, und merkwürdigerweise standen
da Feinheit und Roheit hart neben einander. Ganz barbarisch mutbete
ein Lehnsessel an, in dessen Ueberzug ein Pfau gestickt ist: der Körper
liegt auf dem Sitze, zum Theil auch noch die Schwanzfedern, die dann
einen scharfen Bruch erleiden, um an der Rücklehne aufsteigen zu können;