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iLlteraturbaricht.
nCalligraphiem Cöln und Leipzig, Verlag von Eduard Heinr. Meyer
Dritte verbesserte Auflage. 4..
Wir halten eine Warnung vor diesem Vorschriftenwerk bereits für ein großes
Zugeständniss, so sehr springen die Geschmacklosigkeiten z. B. bei den Figurenalphabeten
und nicht minder bei der Farbenwahl und dem Füllomament der großen gothischen
Buchstaben in die Augen. Verbirgt sich unter dem Anonym der Herr Hugo Köbler, der
vor Jahren etwas Aehnliches verötleiitlichte, oder ist das vorliegende Werk gar ein Plagiat
der kühnsten Art? Dem Zuge der Zeit nach schönen Renaissancelettern ist wenig Sorge
geschenkt. Die gewöhnlichen Schriften sind nicht schlechter als anderwärts und die Blu-
menzier an den Quadersteinbuchstaben(!) ist auch nicht ohne Geschick gemacht. Sollte
dies allein eine vierte Auflage zu Stande bringen, dann wäre es ein schlimmes Zeichen von -
Nutzlosigkeit alles Kunstunterrichtes.
nWeltindustrienm Studien während einer Flirstenreise durch die britischen
Fabriksbezirke von Carl v. Scherzer. Stuttgart, i88o.
Als Kronprinz Rudolf am Sylvesterabende 1877 zum ersten Male den Fuß auf
britischen Boden setzte, um die commerziellen und industriellen Verhaltnisse Großbritan-
niens naher kennen zu lernen, erhielt der Verfasser dieses Buches den Auftrag, dem
Prinzen zur Erreichung des Zweckes dienlich zu sein. C. v. Scherzer benutzte die Gee
legenheit, mit den Fabriken Großbritanniens sich. genauer bekannt zu machen, und so
entstand das vorliegende, ebenso lehrreiche als anziehende Werk, das deutlich zeigt, wie
Großbritannien in den Besitz jener höchsten nationalen Güter gelangte, deren der Brite
mit gerechtem Stolze sich rühmen mag: in den Besitz von Freiheit, Macht und Wohl-
stand wdurch die gesunde und freie Entwickelung seiner Industrie und seines l-landelsv.
Das gerade jetzt so zeitgemäße Werk sei allen unseren Lesern bestens empfohlen.
Friedr. Sauerwein: Portale und Gitterwerke vom i5. bis i8. Jahrhun-
derte in Frankfurt a. M. Nach photographischen Aufnahmen in Licht-
druck ausgeführt von Vestner 8c Theobald in Rödelheim. i. Liefg.
Frankfurt a. M, H. Keller, 1880. F01.
Wenn es sich darum handelt, die photographische Anstalt ftir Lichtdruck der
Herren Vestner und Theobald in Rödelheirn zu empfehlen, so kann man sich allenfalls
diese Publication gefallen lassen; aber die großentheils geschmacklosen und sehr gewohn-
lichcu Portale und Gitterwerke in Frankfurt a. M. verdienen nicht eine besondere Publie
cation. Nicht Alles, was für den Localforscher interessant sein mag, ist auch für den
weiten Kreis der Kunstfreunde und Künstler geeignet.
"Palais de San Donato." Cataloguc des objets d'art et darneublement,
tableaux dont la vente aura lieu a Florence, au palais de San Donato
le i5 Mars 1880 et les jours suivants. Paris, Pillet et Dumoulin,
i88o. Fol.
Im März l. .l. kam die berühmte Sammlung, welche Fürst DemidoE in seinem Pa-
laste zu Florenz vereinigt hatte, zur öifentlichen Versteigerung. Der prächtig ausgestattete,
mit zahlreichen Kunstbeilagen versehene Katalog enthält viele Abbildungen von Gegen-
ständen aus dem Gebiete der Keramik, der textilen Kunst und der Metallotechnik,_ und
gewahrt Einblick in diesen Reichthum an Kunstwerken, die iedem Museum zur Zierde
gereichen würden.
Paul Mantz: Francois Boucher, Lemoyne et Natoire. Paris, A. Quantin,
i88o. 8.
Der unternehmende Buchhändler A. Quantin bringt in dem glänzend ausgestatteten
Werk eine Reihe der hervorragendsten Meister der französischen Barockkunst, - in ahn-
licher Weise, wie Paul Mantf -Hans Holbein- im verflossenen Jahre illustrirt wurde.
ln nächster Zeit dürften Tizian, Paolo Veronese und andere Meister in derselben Weise
verblfentlicht werden. Die P. MantzeQuantiifschen Publicatinnen werden Künstlern und
Kunstfreunden sehr willkommen sein. Die Ausstattung ist prachtvoll, der Preis ein sehr
geringer.