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„^.eeoräi äi Fluors 6 äi Fortuna", des Buches „Uektere e Suppiialla inairäatö a'
Uririeipi, a Oaräiirali, SiAriori ete." und vieler anderer kurzer lyrischer Gedichte,
welche größtentheils ungedruckt blieben. Tacchello erfreute sich der auszeichnenden
Freundschaft Torquato Tassos, welchem er einige Sonette widmete.
Zu dieser Zeit lebten in Wälschtirol auch ausgezeichnete Männer der Wissenschaft.
Ambrogio Franco von Arco, Jnnocenzo a Prato aus der hochedeln Familie der
Herren von Segonzano und Giacomo Castelrotto von Strigno thaten sich als
Geschichtsforscher hervor; Jacopo Acconcio von Ossana im Sulzberg kämpfte als der
erste in Wälschtirol gegen die scholastische Philosophie seiner Zeit an und sein Buch „Vs
Netkioäo" würde einen Ehrenplatz in der Geschichte der Philosophie verdienen. In der
Heilkunde machten sich Giulio dcgli Alessandrini aus Trient, welcher am Hoie der
Kaiser Ferdinand I., Maximilian II. und Rudolf II. lebte, und Ottaviano Rovereti,
gleichfalls aus Trient, in der Rechtskunde Antonio Guetta von Denno im Nonsberg
einen Namen. Als trefflicher lateinischer Dichter des XVI. Jahrhunderts verdient Jacopo
Vargnano von Arco, gestorben 1596 oder im Anfang von 1597, genannt zu werden.
Das XVII. Jahrhundert war auch für die Literatur Wälschtirols eine unfruchtbare
und rückschrittliche Epoche. Es war das sogenannte „Seicento" des italienischen Schrift-
Wesens — das Zeitalter, in welchem in Italien die Akademien in Schwung waren, in
denen man, wenige Ausnahmen abgerechnet, in unverschämtester Weise mit Lobreden
wechselseitigen Handel trieb. Die Akademiker gaben sich untereinander die seltsamsten
Namen. Auch in Trient wurde unter dem Schutze der Fürstbischöfe und der Jesuiten im
Jahre 1628 ein derartiger Verein, die ^eenäsrnia äs^ll Xoossi (Akademie der
Entzündeten) gegründet, deren Mitglieder Edelleute und Freunde der schönen Wissen
schaften waren. Allein, ungeachtet des Feuers, wovon sie innerlich hätten entzündet sein
sollen, brachten sie nur unbedeutende Arbeiten in Prosa und in Versen zu Wege, voll von
Kriechereien und Schmeicheleien. Allein diese Geisteserzeugnisse sowie auch die Namen der
Verfasser selbst und die schwülstigen Namen, welche die Mitglieder der Akademie nach
der üblen Sitte der Zeit führten, wie z. B. I' Irissnsrito (der Eingeüscherte),
1' Intrsxiäo (der Unerschrockene), ii voeoso (der Hitzige), 1 Invi^orito (der Ge
stärkte) u. s. w., bekamen gar bald den verdienten Lohn, die Vergessenheit. Jedoch gedenken
wir hier des Carlo Maria Saracini, der zweimal Konsul von Trient war und das
im Schlosse von Trient im Jahre 1656 aufgeführte Lustspiel „Im Stratonisa" schrieb,
und des Girolamo Bertolli von Ossana, der um das Jahr 1649 lebte und uns einige
Idyllen, die „vlogl storiev der Trienter Bischöfe und das Trauerspiel „II Helloim-rno«
hinterließ. Auch die theologischen Studien und die Heilkunde fanden zu dieser Zeit in
Wälschtirol einzelne emsige Pfleger als: Nicolö Avancini von Brez, der ein Leben