MAK

Volltext: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild: Tirol und Vorarlberg

402 
„^.eeoräi äi Fluors 6 äi Fortuna", des Buches „Uektere e Suppiialla inairäatö a' 
Uririeipi, a Oaräiirali, SiAriori ete." und vieler anderer kurzer lyrischer Gedichte, 
welche größtentheils ungedruckt blieben. Tacchello erfreute sich der auszeichnenden 
Freundschaft Torquato Tassos, welchem er einige Sonette widmete. 
Zu dieser Zeit lebten in Wälschtirol auch ausgezeichnete Männer der Wissenschaft. 
Ambrogio Franco von Arco, Jnnocenzo a Prato aus der hochedeln Familie der 
Herren von Segonzano und Giacomo Castelrotto von Strigno thaten sich als 
Geschichtsforscher hervor; Jacopo Acconcio von Ossana im Sulzberg kämpfte als der 
erste in Wälschtirol gegen die scholastische Philosophie seiner Zeit an und sein Buch „Vs 
Netkioäo" würde einen Ehrenplatz in der Geschichte der Philosophie verdienen. In der 
Heilkunde machten sich Giulio dcgli Alessandrini aus Trient, welcher am Hoie der 
Kaiser Ferdinand I., Maximilian II. und Rudolf II. lebte, und Ottaviano Rovereti, 
gleichfalls aus Trient, in der Rechtskunde Antonio Guetta von Denno im Nonsberg 
einen Namen. Als trefflicher lateinischer Dichter des XVI. Jahrhunderts verdient Jacopo 
Vargnano von Arco, gestorben 1596 oder im Anfang von 1597, genannt zu werden. 
Das XVII. Jahrhundert war auch für die Literatur Wälschtirols eine unfruchtbare 
und rückschrittliche Epoche. Es war das sogenannte „Seicento" des italienischen Schrift- 
Wesens — das Zeitalter, in welchem in Italien die Akademien in Schwung waren, in 
denen man, wenige Ausnahmen abgerechnet, in unverschämtester Weise mit Lobreden 
wechselseitigen Handel trieb. Die Akademiker gaben sich untereinander die seltsamsten 
Namen. Auch in Trient wurde unter dem Schutze der Fürstbischöfe und der Jesuiten im 
Jahre 1628 ein derartiger Verein, die ^eenäsrnia äs^ll Xoossi (Akademie der 
Entzündeten) gegründet, deren Mitglieder Edelleute und Freunde der schönen Wissen 
schaften waren. Allein, ungeachtet des Feuers, wovon sie innerlich hätten entzündet sein 
sollen, brachten sie nur unbedeutende Arbeiten in Prosa und in Versen zu Wege, voll von 
Kriechereien und Schmeicheleien. Allein diese Geisteserzeugnisse sowie auch die Namen der 
Verfasser selbst und die schwülstigen Namen, welche die Mitglieder der Akademie nach 
der üblen Sitte der Zeit führten, wie z. B. I' Irissnsrito (der Eingeüscherte), 
1' Intrsxiäo (der Unerschrockene), ii voeoso (der Hitzige), 1 Invi^orito (der Ge 
stärkte) u. s. w., bekamen gar bald den verdienten Lohn, die Vergessenheit. Jedoch gedenken 
wir hier des Carlo Maria Saracini, der zweimal Konsul von Trient war und das 
im Schlosse von Trient im Jahre 1656 aufgeführte Lustspiel „Im Stratonisa" schrieb, 
und des Girolamo Bertolli von Ossana, der um das Jahr 1649 lebte und uns einige 
Idyllen, die „vlogl storiev der Trienter Bischöfe und das Trauerspiel „II Helloim-rno« 
hinterließ. Auch die theologischen Studien und die Heilkunde fanden zu dieser Zeit in 
Wälschtirol einzelne emsige Pfleger als: Nicolö Avancini von Brez, der ein Leben
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.