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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe XV (1880 / 177)

angesehen wird, wahrend der Gründer es in dem altböhmischen mtraquistisehen- Sinne 
behandelt, die Aufschriften in beiden Sprachen ausführen lasst und die Besucher nicht 
um ihre Nationalität befragt. Und so wird man ihm wohl, wenn die Ursachen der ge- 
genseitigen Gereiztheireimml geschwunden sind, auch allseitig Dank wissen für eine 
Schöpfung, welche von echtem, tüchtigern Bürgersinn ein schönes Zeugniss( gibt. 
A. A. Ztg.) 
(Vorgesohlohtllohe Flllldß.) Bei Este im, Venetianischen atn Fuße der enga- 
neischen Berge wurden kürzlich 82 Gräber aus der vorrßmisehen Zeit aufgedeckt, von 
denen 44 augenscheinlich schon in der römischen Zeit geöffnet werden waren, während in 
den übrigen der ganze lnhnlt an Tüpfereien und Bronzen unberührt war. Die Graburnen 
geboren drei Perioden an; die einen sind schwarz gefarbt mit Linearzeiehnung, andere 
sind abwechselnd mit rothen und schwarzen Streifen geziert. Einige Vasen'sind so 
hübsch gearbeitet, dass sie noch heute als Muster dienen konnten. Eine Cassette von 
Bronze ist mit Figuren von Menschen und Thieren geschmückt. 
(Pürgßmlün lmd Olympia.) Nach telegraphischer Mittheilung aus Konstantinopel 
hat die dortige gelehrte griechische Gesellschaft auf Anregung der griechischen Gesandten 
in Berlin und Konstantinopel, der Herren Rhangabe und Konduriütis, beschlossen das im 
Besitz jener Gesellschaft befindliche, zu den Pergaraenischen Sculpturen gehüri e Fragment 
der deutschen Regierung zum Geschenk zu machen. - Der IK. Ztg.c zu olge werden 
die Herren Geheimrath Curtius und Geheimrath Adler nach Griechenland abreisen, um 
in Olympia die letzten-Arbeiten anzuordnen. Sie werden begleitet vom Landvermessungs- 
rath Kaupert, welcher die Umgegend von Olympia aufnehmen wird. Der Kaiser hat in 
großrnüthiger Weise 80.000 Mark aus den Dispositionsfonds bewilligt, so dass das Unter- 
nehmen in würdiger Weise zu Ende geführt werden kann - Aus Olympia wird gemeldet, 
dass der Körper des praxitelischen Dionysos aufgefunden worden ist. Der Knabe, dessen 
langes Haar durch eine schnurartige Binde zusammengehalten wird, ist in lebhaft vor- 
geneigter Haltung dargestellt. 
(D8! Palast Heinrichs (168 Lüwen.) Eine höchst interessante Entdeckung be- 
schäftigt im Augenblick fast alle Kreise Braunschweigs. ln der sogenannten Burgcaseme, 
welche vor einiger Zeit in den Besitz der Stadt Braunschweig übergegangen ist und 
deren Abbruch eigentlich schon von den städtischen Behörden beschlossen war, hat man 
auf der Ostseite die ursprüngliche Facadc cingemauert gefunden, welche jedenfalls noch 
aus der Zeit Heinrichs des Löwen stammt. Ein dreitheiliges Fenster, durch zwei äußerst 
zierliche Säulen mit romanischen Capilalen getheilt, ist bereits frei gelegt. Dasselbe ist 
vorzüglich erhalten. Weitere Untersuchungen haben festgestellt, dass die ganze Fenster- 
reihe, mehr oder weniger gut erhalten, noch in den Mauern steckt. Es steht außer Zweifel, 
dass man die ganze Ost-Faeade des alten Palastes Heinrichs des Lüwen wird wieder her- 
stellen können. Man wird dadurch ein Gebäude gewinnen, welches ein würdiges Gegen- 
stück zu dem Goslarer Kaiserhause bildet. Bisher war, als sicher aus dem tz. Jahrhundert 
herrührend, nur eine Arcadenreihe des Erdgeschosses bekannt. Man hat gegründete Hoff- 
nung, dass nach einer neuen Entdeckung nun das alte Gebäude, würdig restaurirt, wird 
erhalten werden. 
(Ausstellung in Nürnberg.) Die Uebernahme des Proteetorats der nBa i erischen 
Landesindustrie-, Gewerbe- und Kunstausstellungu durch Se. Majestät den 
König hat in Nürnberg roße Freude verursacht und der Dank des Landescomitfs an Se. 
Majestät hat diesem Ge ühl Ausdruck verliehen. Die Gemeindebehürden haben denselben 
in ihrer Sitzung airsgm rodien und sich dem Denke des Landescomitfs angeschlossen. 
Doch nicht allein Nürn erg ist dem Monarchen zu Dank verpflichtet, sondern das ganze 
Land, da die ltgl. Munilicenz durch die Spende von 25.000 Mk. nahezu 5oo Ausstellern 
der Kleingewerbe die-Platzmiethe erspart. Die Vorarbeiten zur Ausstellung sind in vollem 
Gang, und der Finanzausschuss des Localcomitfs verfügt heute schon über mehr als 
450.000 Mark, welche in Nürnberg gezeichnet wurden. Auch von auswärts mehren sich 
die Anmeldungen zu Beitragen, und sind erst die Localcomitäs im Lande constituirt, so 
werden betrachtliche Summen zur Verfügung stehen. Sicherlich werden die von auswarst 
erwarteten roo.ooo Mark ebenso überzeichnet, wie die für Nürnberg anfänglich ange- 
nommenen 250.000 Mark. (A. A. Z.)
	        
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