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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe XV (1880 / 180)

Lltoraturboricht. 
Wappenbuch, darinnen aller geistlichen Prelaten, Herren und Landleut, 
auch der Stett des löblichen Fürstenthumbs Steyer Wappen und ln- 
signia, mit ihren Farben nach Ordnung wie die im Landhauß zu 
Grätz angemahlt zu finden. Gedruckt zu Grätz durch Zachariam 
Bartsch, Formschneider, 1567. Neu herausgeg. von Dr. los. v. Zahn. 
Graz, 1880. 4. 
Der Director des steiermarkischen Landesarchivs Dr. Josef v. Zahn hat sich durch 
die Neuautlage des obengenannten Wappenhuches unstreitigu Verdienst erworben. Das 
Wappenbuch, welches der biedere Zacharias Bartsch, Formschneider in der Schmiedt- 
gassen zu Gratz, 1567 verotfentliehte, war das erste Werk dieser Art in Oesterreich und 
sicherlich eines der ältesten überhaupt. Seither ist es ungemein selten geworden, denn man 
kennt im Giinzen nur sieben Exemplare und davon sind nur zwei vollständig. Sohin haben 
alle Freunde der Hemldik vollen Grund zur Dankbarkeit gegen Herrn v. Zahn, der sich 
durch das Missglücken des ersten Aufrufes zur Subscription von einer Wiederholung des 
Versuches nicht abschrecken ließ. Allerdings trug diesmal vor Allem Graf Aug. Breuner 
durch Sicherstellung der finanziellen Seite ein wesentliches zur Durchführung bei. 
Neben dem Heraldiker ist aber auch der Bibliophile durch die neue Ausgabe vollständig 
befriedigt. Herr v. Zahn hat über die getreue Wiedergabe des Originals in Bild und 
Druck mit der Gewissenhaftigkeit eines Archivars gewacht und wurde in artistischer 
Beziehung durch Herrn Ich. Schratt auf's beste unterstützt. lm Nachwort liefert der 
Herausgeber einen Bericht über Bartsch, die erhaltenen Stbcke u. s. w. und ein sehr 
zweckmäßig angeordnetes Verzeichniss der Wappentafeln. Somit ist das Ganze nach 
jeder Richtung als durchaus gelungenes Werk anzuerkennen. Ja in einem gewissen B 
ist die Neuausgabe reicher als das Original von r567, denn Herr von Zahn hat auch 
einige überzählige Stücke abgedruckt, welche Bartsch wahrscheinlich für eine zweite Ause 
gabe vorbereitet hatte. 
Wilbraham Egerton: An illustrated handbook of Indian arms; being 
a classiiied and descriptive catalogue of the arms exhihited at the 
lndia Museum; with an introductory sketch of the military history 
of India. Published by order of the secretary üf state for India in 
Council. London, William H. Allen ä Comp., 1880. gr. 8. 
Als der Verfasser die Verpflichtung übernommen hatte, die Waden des indischen 
Museums in London zu ordnen, war ihm die Wahl geblieben, sich von künstlerischen, 
historischen oder ethnologischen Rücksichten leiten zu lassen. Er entschied sich für die 
letzteren, da bei dem stationären Charakter indischer Kunst und bei dem Nebeneinander- 
wohnen rohester und hochcivilisirter Vdlkerschaften eine chronologische Ordnung nicht 
nur schwer, sondern ohne subjective Willkür bei der Anordnung gar nicht möglich ge- 
wesen ware. Die Walfen nach künstlerischen Techniken zu ordnen, würde die zusammen- 
gehorigen Stücke einer Ausrüstung zersplittert, und die Absicht des Verfassers, von den 
verschiedenen Racen, aus denen das Indische Reich zusammengesetzt ist, durch die ver- 
schiedene Art ihrer Beualfnung ein anschauliches Bild zu geben, vollkommen vereitelt haben. 
Bespricht nun der Verfasser in der Einleitung zu jeder ethnologischen Gruppe des 
sorgfältig gearbeiteten Verzeichnisses Zusammensetzung, Geschichte, Kriegführung, Be- 
waffnung etc. des betreffenden Stammes, so hat er noch dem ganzen Werke eine mili- 
tärische Geschichte des ganzen Landes vorausgeschickt, um zu zeigen, in welcher Weise 
die Engländer mit den verschiedenen Racen, deren Waffen irn Museum vertreten sind, 
in Contact kamen. ln zwei weiteren Capiteln werden Omamentik und Fabrication der 
WaEeu zusammenhängend besprochen. Fünfzehn vortretfliche, zum Theile polychrome 
Tafeln und 35 Figuren im Texte, nebst einer Uebersichtskarte erhühen den Werth und 
die Brauchbarkeit des Buches. ' 
Auswahl von Stichen nach Jacques Androuet Du Cerceau. In Heliogra- 
vure nachgebildet von Ed. Baldus. Berlin, E. Wasmuth, 1880. F01. 
Die Originale der vorliegenden ausgezeichnet reproducirten Stiche Du Cerceau's 
stammen aus der iüngsthin vorn Preußischen Staate angekauften und der Bibliothek des 
Berliner Gewerbemuseums einverleibten Sammlung des Architekten Destailleur zu 
Paris. Die Publication besteht aus sechs Abtheilungen: Pocale und Gefäße, 14 Taf. - 
Schlosserarbeiten, 15 Tai W Balustraden, zu Taf. e Vignetten (Fleurons), n Taf. - 
Cartuschen (Wand-Decorationen), 33 Tal". - Trophäen und Waden, 13 Taf. - Im Ver-
	        
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