findet nicht statt. Eben so wenig werden die Staatspreise von Seite des Handelsministe-
riums bei anderen Anlässen als bei gewerblichen Ausstellungen im Inlande zur Verthei-
lung gebracht.
(tTogetthoE-lonument.) Der Magistrat hat sich bezüglich der Aufstellung des
TegetthoiT-Monumentesrmit dem Bildhauer Kundmann ins Einvernehmen gesetzt und
hat derselbe erklärt, dass dieses Monument nie und nimmer auf den projectirten Platz
vor der Votivkirche hinpasse, denn -t. verdecken die riesigen Dimensionen desselben die
Votivkirche und 2. würde es die dortigen Anlagen geradezu erdrücken. Für das TegetthotT-
Monument, das eine Basis von go Quadratklaftern einnimmt, existirt in Wien nur ein
einziger-und vollkommen entsprechender Platz, nämlich der Praterstern, sagt Kundmann.
Der Magistrat hat sich mit dieser Anschauung des Künstlers auch einverstanden erklart.
und empfiehlt dem Gemeinderathe, auf diese ldeen einzugehen. Der Gerneinderath möchte
diesfallst eine Locaicommission anordnen, sich dann aber mit,'dem Coruite für das TegetthotT-
Monument in's Einvernehmen setzen, um dasselbe auf dem Praterstern mit dem Ausblicke
in die Praterstraße postiren zu dürfen.
(Ktmstgewerbllohe Bestrebungen in Basel.) Im Jahre 1876 wurde von der
dortigen wgemeinnützigen Gesellschaft: eine Zeichnungs- und Modellierschule gegründet.
Gegenwärtig erweiterte dieselbe Gesellschaft diese Schule, indem sie neben der Lehrlings-
schule und Abend-Sonntagsschule für Gesellen eine Kunstgewerbeschule mit den
Elementar- und Kunstclassen, sowohl für das männliche als für das weibliche Geschlecht
gründet. Für die Directorstelle ist ein Concurs ausgeschrieben worden; zu gleicher Zeit
wird ein selbständiges Gebäude für die Zeichnungsschule am Petergraben aufgeführt wer-
den. Zugleich wird vom Gewerbeverein ein Gewerbe -Museum gegründet, dessen Auf-
gabe es sein soll, i-die Forderung des Baseler Kleingewerbes in technischer und nament-
lich in künstlerischer Beziehung", das Museum soll mit der erweiterten Zeich-
nungs- und Modellierschule in Verbindung gebracht werden. Es ist erfreulich, dass die
kunstgewerblichen Reformideen, auch in der Heimatsstadt Hans Holbeins und Frobens
zum Durehbruche gelangen. Auch in St. Gallen, Winterthur, Genf haben ähnliche Bestre-
bungen Boden gewonnen. '
(Standbild des Fürsten Wenzel Liechtenstein) ln der Erzgießerei C. Tour-
bain's ist der Guss des Standbildes des Fürsten YVenzel Liechtenstein, des Regenerators
der österreichischen Artillerie zu den Zeiten Maria Theresias, vollendet. Dieser Erzguss bildet
einen Theil des Maria Theresien-Denltmals, dessen Ausführung bekanntermaßen dem
Professor Caspar Zumbusch übertragen wurde. Liechtenstein ist stehend dargestellt, den
Marschallstah in der rechten Hand haltend; zu den Fttssen liegt ein Kanonenrohr. Die Figur
ist mit dern Postamente 11 Fuß hoch. Der Guss ist nach allen Richtungen hin vollendet;
die Farbe des Erzes, die sorgfältige Ausführung. Alles vereinigt sich, um das Werk als
eine Meisterleistung Tourbain's zu bezeichnen. Die Figur ist gegenwärtig im Atelier
Tourbain's aufgestellt. Kaum dürfte es eine andere ErzgieBerei geben, die sich rühmen
könnte, größere Werke so vorzüglich ausgeführt zu haben, wie dies bei dem Standbilde
Wenzel Liechtensteink der Fall ist.
(Spanische Kunstakademie inRom.) Nach dem Beispiele Frankreichs hat nun
auch Spanien eine Kunstakademie in Rom errichtet. die kürzlich feierlich eingeweiht und
eröffnenwurde. Mit der Eröffnung wurde eine Ausstellung der Arbeiten der Zöglinge
verbunden. Die Zahl der Letzteren ist gegenwärtig zehn: drei Maler, drei Bildhauer.
zwei Architekten, ein Graveur und ein Musiker.
(Der Phlläßfilnd in Athen) Der Director des deutschen archäologischen lnsti-
tutes in Athen. Dr. Ulrich Kühler. äußert sich über die archaolo ische und künstlerische
Bedeutung der gefundenen Statue in folgender Weise: -Die neuge undene Athene-Statuette
-ist eine in allem Wesentlichen gctreue Nachbildung der Parthenos des Phidias (also des
aus Gold und Elfenbein gefertigten Standbildes im Parthenon) von einem Meter Höhe.
Die Göttin stützt sich mit der Linken auf den Schild, hinter welchem die Schlange auf.
steigt, auf der Rechten tragt sie die Nike. Als Stütze der Rechten dient eine Säule. Die
Lanze und die Reliefs des Schildes und der Basis hat der Copist weggelassen. Der Gea
sammteindruck ist ein ungemein harmonischer, die Einzelausführung verräth die Ent-
stehung in römischer Zeit. Die Gesichtsbildung lässt den Geist des Originals ahnen. Das
Werkmacht auf den Beschauer einen ahnlichen Eindruck, wie die mittelmäßige Ueber-
setzung-eines-sehr bedeutenden Gedichtes auf den Leser. Der Fund ist wissenschaftlich
von großer .Bedeutung,.-weil er uns zum ersten Male eine annähernde Vorstellung von
dem Hauptwerlte des Phidias gewahrt und schwebende Fragen über Einzelheiten der
Darsteiiung und Gornposition detinitiv lost.-
- lunuodirwu h. L. 01m". min-wu-
-u.4mex:m m; cm Gen!!!
'x Sei! In Wln.