Auf den reellen Beistand und die regste Unterstützung seiner Be-
mühungen seitens dieses hochansehnlichen Institutes unbedingt rechnend,
und daher vertrauensvoll eine gütige Gewährung der gegenwärtigen Bitte
erwartend, lebt das gefertigte Comite der festen Holfnung, dass dieses
wohllöbl. Curatorium alle die Beschickung der Ausstellung Seitens der
berufenen Kreise förderlichen Maßnahmen und Verfügungen mit gewohnter
Energie und Sachkenntniss treffen, sowie mit seinen eigenen ausgezeich-
neten Leistungen die Ausstellung bereichern werde, und indem es sich
mitzutheilen beehrt, dass die löbl. n. ö. Handels- und Gewerbekammer
in Wien als Filial-Ausstellungs-Comite für den dortigen Kammerbezirk
fungiren wird, behält es sich vor, das Programm und das allgemeine
Reglement baldigst directe einzusenden.
Triest, den 24,. November 188i.
Das Executiv-Comitü der lndustrie- und landwirthschaft-
liehen ösL-ung. Ausstellung des Jahres 1882.
Der Präsident: Der General-Secretär:
C. Reinelt m] p. C. Burisch mlp.
Instruction
für die Lehrer des technischen Zeichnens an der Kunstgewerbeschule
des k. k. Oesterr. Museums für Kunst und Industrie.
l.
Vor Allem muss sich der Vortragende darüber klar sein, dass er es hier beinahe
stets mit einem Auditorium zu thun hat, welches auf den verschiedensten Stufen der
Vorbildung für dieses Fach steht.
Der Unterricht muss demnach möglichst puf die Anschauung basirt sein.
ll.
Um die Zuhörerschaft nach und nach auf eine thunlichst gleiche Stufe zu bringen,
so sind den Vortragsstunden, welche für den Massenunterricht berechnet sein sollen, stets
ie zwei Zeichen-Uebungsstunden angehängt. Der Lehrer findet dadurch Gelegenheit,
einmal, sich über die Auffassung des Vorgetragenen von Seite der Schüler zu orientiren,
dann aber auch, Versäumtes bei den weniger vorgebildeten Schülern nachzutragen und
das Wissen der Einzelnen abzurunden.
Während der Vortragsstunden wähle der Lehrer die nllgemeinsten und markan-
testen Beispiele für seine Erörterungen. Er zeichne dieselben auf die Wandtafel vor den
Augen der Schüler und erkläre jede vorzunehmende Operation in einer Weise, dass
semmtliche Schüler nicht allein in der Lage sind, das Vorgetragene aufzufassen, sondern
auch in ihren Heften mitzuzeichnen; dies letztere hat unbedingt von Seiten der Schüler
zu geschehen.
Für die während der Zeichen-Uebungsstunden zu lösenden Aufgaben benütze der
Lehrer immer thunlichst einfache Beispiele mit Berücksichtigung kunstindustrieller For-
men, so dass die Schüler in die Lage kommen, dieselben später in der Praxis wieder
zu finden.
Es wird sich hiebei empfehlen, särnmtliche Schüler in einzelne Gruppen zu theilen
und je einer solchen Gruppe eine gemeinschaftliche Aufgabe zuzuweisen. Bei der Aus-
führung dieser Aufgaben dringe der Lehrer stets auf möglichst correcte Durchführung der
Constructionen. Er lege Gewicht auf richtiges Verständniss der Aufgaben und auf gute
instructive Anordnung der Bilder. Zeitraubende Methoden und Censtructionen vermeide
der Lehrer überhaupt. Die künstlerische Durchbildung der Schüler bleibe Aufgabe der