Enthüllung des Denkmales für Eduard Ritter v. Hans.
Vor Jahresfrist war Eduard Ritter v. Haas, der werkthätige Förderer
des Oesterr. Museums, gestorben, und das Curatorium desselben hatte als-
bald den Entschluss gefasst, das Andenken dieses um die österreichische
Industrie vielverdienten Mannes durch Errichtung eines Denkmals dauernd
zu ehren. Am 14. November Vormittags nun fand die Enthüllung dieses
Denkmales im Stiegenhause des Museums statt. Lange vor Beginn der
Feier hatten sich die Familienangehörigen des Dahingeschiedenen, dessen
Sohn, Tochter und Schwiegersohn, Graf C astelli , im Hause eingefunden,
ebenso die Hauptbeamten der Firma Ha as mit dem Geschäftsführer, ferner
die Mitglieder des Curatoriums, Lobmeyr, Graf Edmund Zichy, Baron
Ferstel, Baurauth Kaiser u. s. f., des Lehrkörpers, die Vertreter der
Handelskammer, Präsident Gögl und Vicepräsident Isbary, die Vertreter
des n.-ö. Gewerbevereines, Präsident Dr. Banhans, Vicepräsident Harpke
und viele Andere. Kurz vor n Uhr erschien der Protector des Museums,
Se. k. und k. Hoheit der durchlauchtigste Herr Erzherzog Rainer, von
seinem Adjutanten begleitet, und wurde vom Director Eitelberger und
Vice-Director v. Falke empfangen. Se. k. und k. Hoheit conversirte sodann
mit Herrn v. Haas, dem er seine Befriedigung über die Enthüllung des
Denkmales für seinen um das Museum verdienten Vater ausdrückte, ferner
mit dem Grafen Edm. Zichy, mit den Vertretern der Handelskammer,
und begab sich hierauf in den Vortragssaal des Museums, wohin ihm die
ganze Gesellschaft folgte und wo Reg-Rath v. Falke folgende Gedenk-
rede hielt: -
nDas Curatorium des Oesterr. Museums hat beschlossen, einem treuen
Freunde und Helfer, der uns durch den Tod entrissen worden, in seinen
Räumen ein Denkmal der Erinnerung zu setzen. Der Beschluss ist zur
Ausführung gekommen, und der heutige Tag führt uns zusammen, diesen
Denkstein den Blicken zu enthüllen. Da drängt es mich zuerst, lhnen Allen,
hochgeehrte Anwesende, im Namen des Museums zu danken, dass Sie ge-
kommen sind, an diesem Acte Theil zu nehmen und durch Ihre Theil-
nahme das Andenken dieses im vollsten Sinne des Wortes wohlverdienten
Mannes zu ehren.
Ein Jahr iist es, dass Eduard Ritter v. Haas aus dem Leben ge-
schieden; von uns geschieden war er schon längere Zeit, da er, gebeugt
und gebrochen von übergroßer Thätigkeit und Anstrengung in seinem
Berufe, den Süden aufsuchte. Auch da noch in seinen Leidensjahren war
er mit Geist und Seele bei uns; auch da noch, aus weiter Ferne her, war
es sein Befehl, seine Mitwirkung, welche auf jedem industriellen Streitfelde
die österreichische Industrie erglänzen ließ.
iEr war unser von Anfang an. Er war uns Helfer und wurde uns
Freund. Und was uns seine Hilfe und Freundschaft werth war, das ver-