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Neu aus estellt: Eine Serie von Silbergefaßen (an Stück) aus der Zeit vom r6.
bis zum tB. Jähfälilhdtfl} gestickt: Decke aus dem 17. Jahrhundert, Eigenthum des Frei-
herrn Roderich v. Walterskirchen; antiker Goldschmuck aus heroischer Zeit mit der
Maske eines Kindergesichts, gefunden in Antarados in Kilikien, Eigenthum des Herrn
E. Trau. Besonders verdienen noch hervorgehoben zu werden die treiTlichen Reproduc-
tionen von Resten antiker Gewandstotfe aus der Krim, derzeit in der kais. Eremitage zu
Petersburg. Es sind dies: Gewand eines Mannes und einer Frau, lll. Jahrh. vor Chn;
Sarkophagdecke mit verschiedenen mythologischen Darstellungen, IV. Jnhrh.; Wollen-
gewebe, V. Jahrh.; Mütze, lV. Jahrhundnrt; Seidenzenge, lll. Jahrh.; Wollcngewebe mit
Seidenstickerei, lll. Jahrh.; Gewand eines Mannes, lV. Jahrh ; Sarkophagdecke und Mütze,
lll. Jahrh.; wollenes Tuch und lederne Sandale, aus unbestimmter Zeit. -- Mit dem
11. Jänner wurden sämmtliche Sale, in welchen sich die Weihnachtsausstellung befand,
wieder eröffnet; Saal Vl insbesondere ist einer wechselnden Ausstellung der modernen
Kunstindustrie zurückgegeben; desgleichen bis auf Weiteres auch Saal X.
(Vorbereitungssohnle der Knnstgewerbeschnle.) Wegen Adaptirung der neuen.
dem Unterrichte im technischen Zeichnen zugewiesenen Räume des städtischen Padagogiums
wurde der Beginn der Vortrage verzogen. Für den ersten Theil, die Proiectionslehre, be-
gannen dieselben am 4. Decernber und sind 52 Schüler, darunter iz weibliche, eingeschrieben.
Die Vortrage über den zweiten Theil, die Perspective und Schattenlehre, wurden am 2. De-
cember eroühet und ist die Zahl der Eingeschriebenen 38, darunter 6 Schülerinnen.
Die Gesellschaft zur Forderung der Bronze- nnd Eisen-Knustindnstrle
hielt am a3. Jänner zum Zwecke der Beschlussfassung über eine gemeinsame Betheiligung
der Mitglieder an der diesjährigen Ausstellung in Triest eine außerordentliche General-
versammlung. Dieselbe entschied sich nach langerer Discussion mit überwiegender Majo-
rität für die Veranstaltung einer Collectiv-Ausstellung, und es sagten auch die meisten der
Anwesenden die Betheiligung an derselben zu. Eine seitens der Genossenschaft der Bronze-
waaren-Fnbrikanten an die Gesellschaft gelangte Anfrage, ob dieselbe auch Nichtmitgliedern
die Betheiligung an einer Collectiv-Ausstellung der Gesellschaft gestatten würde, wurde
seitens der Versammlung beiahend entschieden. Schließlich ward der Ausschuss beauftragt,
mit dem Executivcomite der Ausstellung in Betreü" des der Gesellschaft für ihre Ausstellungs-
Objecte zu gewshrenden Raumes die nüthigen Vereinbarungen zu treffen.
(Die Dreifaltlgkeitseäule am Graben.) Die über Auftrag der
k. k. Centralcommission zur Erforschung und Erhaltung der Kunst- und
historischen Denkmale unter Leitung des Conservators Prof. Alois Hauser
unternommenen Restaurationsarbeiten an der Dreifaltigkeitssäule am Graben
wurden vor Kurzem beendet und ist nunmehr der Bestand eines der hervor-
ragendsten Kunsdenkrnale Wiens neuerdings für eine voraussichtlich lange
Reihe von Jahren gesichert. Aus Anlass der vollendeten Restauration hielt
Prof. Alois Hauser in der dritten Abendversammlung des Wiener Alter-
thumsvereines am 20. Jänner einen interessanten und sehr lehrreichen Vor-
trag über die Errichtung der Dreifaltigkeitssäule, in welchem er wichtige
Aufschlüsse über dieses Denkmal gab und auf archivalische Zeugnisse
gestützt den Antheil der einzelnen Künstler an der Ausführung desselben
feststellte. Professor Hauser hat in seinem Vortrage nicht nur mehrfach
bisherige irrthümliche Angaben über das Denkmal und die an demselben
beschäftigten Künstler berichtigt, sondern damit auch einen werthvollen
Beitrag zur Geschichte der Wiener Kunstdenkmale geliefert. Der Vortrag
wird in nächster Zeit im Drucke erscheinen und wir werden dann nicht
versäumen, die Aufmerksamkeit unserer Leser darauf zu lenken. - Die
Direction des Oesterr. Museums hat einige Details der Dreifaltigkeitssäule,
abformen lassen und können die Abgüsse, ein schwebender Cherubim,
geflügelte Engelsköpfe und eines der an dem Postamente angebrachten
Reliefs durch die Gypsgicßerei des Museums bezogen werden.
(Internationale Kunstaneeteünng im Künstlerhaus.) Die Medaille für den
Staatspreis der Ausstellung ist beinahe bis zur Ausführung des Prsgestempels vorgeschritten.
Die Ausführung ist bekanntlich vom k. k. Unterrichtsministerium Herrn Prof. J. Tauten-
hayn übertragen worden. Der Künstler hat das Stahlmodell, nach welchem der Präge-
stempel angefertigt wird, fast vollendet Am Aven sehen wir das fein behandelte, wohl-