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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe XVII (1882 / 200)

Beilage zu Nr. 200 
der 
„Mittheilungen des k. k. Oesterreieh. Museums." 
ln Bickendorf bei Köln sind für die Fenster des Hochchors die 
Geheimnisse des Rosenkranzes bestimmt; man begann mit dem Mittelfenster, 
welches über dem Altar sich erhebend naturgemäß den Opfertod Christi 
darstellt. 
Für die neuerbaute Kirche der Kreuzschwestern in Linz gab Dom- 
baumeister Schirmer sämmtliche Kunstverglasungen in Auftrag: die {ign- 
ralen des Chors und der seitlichen Absiden mit Darstellungen aus dem 
Leben der Ordensheiligen Franz von Assisi, St. Antonius von Padua, 
St. Fidelis und Einzelfiguren. 
Die Liebfrauenkirche in Nürnberg erhielt nach Zeichnungen des 
die Restaurirung leitenden Architekten Director Dr. Essenwein sechs com- 
plete Schifffenster, in welchen alte Felder mitverwendet wurden und wozu 
die Anstalt alles Uebrige, d. h. 90 Felder in weniger als go Tagen lieferte, 
darunter den Kreuzweg, der sich friesartig durch die unterste Reihe zieht, 
componirt und gezeichnet von Herrn Siber, einem Mitgliede der Anstalt. 
An Einzelfenstern nennen wir: das der heil. Anna für St. Adalbert 
in Prag, nach Carton der Prof. Sequens und Barvitius; das St. Josef- 
fenster für St. Peter bei Graz, den Englischen Gruß für Guero bei 
Feltre - diese drei im Renaissancestyl -; das Herz Jesufenster nach 
Müselbach (Vorarlberg) nach dem Flatz'schen Vorbilde. 
Ein ganz ansehnlicher Auftrag war der für die neuerbaute Kirche 
Harvestehude zu Hamburg, deren sämmtliche Kunstverglasungen vorn 
Erbauer Architekt W. Hauers dem Tiroler Institute übertragen wurden, 
u. zw. die fünf Hochchorfenster: Christus als Richter, umgeben von den 
Chören der Engel in ornamentalem Medailloncliarakter; die vier seitlichen: 
Taufe, Christus mit der Sarnariterin am Brunnen, Erweckung des La- 
zarus, der Oelberg in architektonischer Umrahmung (mehr englischen 
Charakters), die in farbensatte musivische Teppiche eingreift. 
Kaum zu übergehen in Rücksicht ihrer Größe sind die Teppich- 
verglasungen der Pfarrkirche Neu-Bydschow und der Decanalkirche 
zu Pilsen; erstere durch Prof. Vavi-ina, letztere durch Dombaumeister 
Mocker eingeleitet und gezeichnet. Der letztere arbeitete mit Prof. Sequens 
auch die Entwürfe und Cartons des sechstheiligen Fensters der gräflich- 
Martinitz'schen Capelle im St. Veitsdome aus, dessen Architektur und 
Teppiche vorherrschend in hellen zarten Tönen gehalten, die farbigen 
Figuren um so leuchtender und kräftiger sich abheben lässt. 
Als Beweis würdiger Leistung bei äußerst ökonomischen Mitteln 
mag das nach Maria am Gestade in Wien gelieferte Fenster gelten, die 
ix. a4. 188a. 9
	        
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