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widmen, welche nothwendig ist, um diesen Objecten eine möglichst lange
Dauer zu sichern. _ I.
Es ist dies ein Standpunkt, welchen uns die Pflicht gegen unsere
Nachkommen gebietet, sowie die Pflicht gegen das Kunstwerk, beziehungs-
weise den schaffenden Künstler selbst, der fortleben soll in seinen Werken
und dessen Name vergessen werden könnte mit dem Verschwinden der
greifbaren Resultate seines Wirkens, deren Einfluss auf" die Cultur, weder
durch die Unsterblichkeit des stets lebendigen Wortes, noch den unver-
wischbaren Erfolg wissenschaftlicher Leistung gewährleistet ist.
II.
Unterwirft man die Veränderungen, welche an Gebäuden, an Denk-
mälern aus Stein oder Erz oder selbst an Gemälden vor sich gehen, zunächst
im Allgemeinen der Betrachtung, so wird man leicht zu der Meinung ver-
leitet, dass hier kleine Ursachen große Wirkungen veranlassen, und doch kann
nichts unrichtiger sein als diese Ansicht, denn es herrscht auch hier, wie
überall, das wissenschaftliche Gesetz, dass die Ursache der Wirkung propor-
tional ist. Was hier so leicht übersehen wird, ist der Umstand, dass man es
mit ursächlichen Vorgängen zu thun hat, die an und für sich in einem fort-
gesetzten, sich addirenden Wirken äußerst schwacher Kraftäußerungen
bestehen und die daher der Beobachtung im Einzelnen leicht entgehen,
durch Summirung jedoch sehr bemerkenswerthe Resultate zu erzeugen
vermögen, wie etwa die Bildung großer Felsenrilfe durch stetiges Auf-
bauen überaus kleiner Organismen verursacht wird. Fassen wir diese
Vorgänge näher in's Auge, so erkennen wir, dass es vornehmlich das die
Objecte umgebende Medium, die Atmosphäre ist, welche die Veränderung
hervorbringt, und zwar sowohl durch chemische, als auch mechanische
Processe.
Vor allem muss hier das Wasser genannt werden, welches theils
an und für sich, theils durch den Gehalt an gewissen Stoffen lösend wirkt
und durch das Eindringen in Klüfte und Sprünge beim nachherigen
Gefrieren Zerstörungen veranlasst. i
Die Kohlensäure (der Luft) wirkt in wässeriger Lösung zerstörend
auf die Oberfläche des Marmors ein und das durch Fäulniss stickstoff-
haltiger Körper entstehende, übrigens in der Atmosphäre stetsvorhandene
Ammoniak kannin ähnlicher Weise auf die kupferhaltigen Metall-Legirungen
(Bronze) Einliuß nehmen, oder unter anderen Umständen oxydirt werden
und die Salpeterbildung (Mauerfraß) veranlassen. Das Ozon wirkt stets
oxydirend, was, sowie auch die gleichzeitige Einwirkung von Wasser und
Kohlensäure, ein Auflockern der festesten Gesteine herbeiführen kann (Ver-
Witterung). Die vielen in der Luft in wechselnder Menge enthaltenen
accessorischen Bestandtheile endlich können Veränderungen der ver-
schiedensten Art vermitteln, wie dies z.' B. bei der durch Verbrennung
der Steinkohlen und des Leuchtgases gebildeten Schwefelsäure der Fall