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für
KUNST UND INDUSTRIE.
(Monatschrift für Kunst und Kunstgewerbe.)
Am x. eines ieden Monats erscheint eine Nummer. - Abonnementspreis per Jahr H. 4.-
Redacteur Eduard Ohmolarz. Expedition von C. Gerold} Sohn.
Man abonnirt im Museum, bei Gerold 8x Comp., durch die Posxansralten, sowiz durch
alle Buch- und Kunsthandlungen.
dNr. 720,1. H WIDEN. HXVVII. lallrg.
1. Jvm 1882.
Iuhnlt: Gutenberg und die Erfindung der Buchdruckerkunst. Von Eduard Chmelarz. - Die slnvische
Haunindnsrrie. Von ProC Dr. F. Krinjavi. (Schluss) - Zur Frage der Erhaltung der öffentlichen
Denkmäler. Von Dr. A. Bauer. (Schluss) - Die rirnler Glasmalerei 1877-1881. Von Dr. A. Jele.
(Schluss) - Programm der weilsnachnvAusstellung im Oesterr. Museum 1882. - Literatur-
bericht. - Klsinere Mirrheilungen.
Gutenberg und die Erfindung der Buchdruckerkunst.
Vortrag, gehalten im Oesterr. Museum für Kunst und Industrie am 12. Janner 1882 ')
von Eduard Chmelarz.
Ein Vortrag über die Erfindung der Buchdruckerkunst hat in mehr-
facher Hinsicht sein Missliches. Erstlich ist die Pointe, dass die Buch-
druckerkunst in Deutschland und von Gutenberg erfunden wurde, bereits
allgemein bekannt und anerkannt. Zudem ist die Literatur über diesen
Gegenstand so riesig angewachsen, dass die Zahl der bezüglichen Schriften
wohl ein halbes Tausend erreicht hat und trotz alledem oder vielleicht
gerade deshalb ist eine völlig klare Darstellung noch immer sehr schwierig.
Gleichwohl wird man, abgesehen von andern Gründen, dieser Aufgabe
stets gerne seine Mühe zuwenden, denn sie führt wieder zur geschicht-
lichen Üetrachtung jener Zeitperiode, deren Studium wir uns immer
begeistert weihen. Es ist die Zeit der Renaissance, jener allgemeinen
Renaissance, in welcher die Kunst und die Gesellschaft neu geboren wird.
') Der folgende Vortrag ist genau so abgedruckt, wie er gehalten wurde, nur mit
Aenderung der bezüglichen Redewendungen an die Zuhörer. Mit Rücksicht auf die heurige
lubilliumsfeier der Einführung der Buchdruckerkunsl in Wien erging von Seite der Di-
recxion des Oesterr. Museums an den Vortragenden die Aufforderung zur Wahl dieses
Themfs, um ein größeres Publicum über Gutenberg und das Wesen seiner Erfindung
zu orientiren. Mit diesem ausgesprochenen Zwecke wollen die folgenden Zeilen nur als
bescheidene Verwenhung der großen Vornrbeiten, besonders A. v. d. Linde's nGuzenbery,
für einen Vorm; angesehen werden. E. CII.
lX. Bd. 1882. I0