cuivres anciens du Cachemire et au Petit Thibetc, avec 67 dessins par
B. Schmidt, et une carte. Paris 1883, chez E. Leroux. Es ist glän-
zend ausgestattet und bringt zahlreiche Abbildungen von Bronzegefäßen,
die sich für Künstler, Zeichner und Kunstindustrielle sehr gut verwenden
lassen. Das kommt ganz zu gelegener Zeit, da es über die Provenienz und
die Benennung einer Reihe von orientalischen Gefäßen Mittheilung macht,
welche auf der historischen Bronze-Ausstellung im Museum vorkommen.
Das Buch behandelt in fünf Kapiteln die verschiedenen Arten der Kupfer-
arbeiten in Kaschmir und Klein-Thibet, die verschiedenen Arten von Kupfer,
die Decorationen der Bronze, die charakteristische Handhabe zum Ausgusse
der Gefäße und gibt schließlich eine Uebersichtskarte der Productions-
stätten in Kaschmir, Jarkand, Turkestan und Klein-Thibet. Das Werk
schließt sich an Murdof Smith's Persian Art (London Chapman 1876),
an E. Soldi vLes Arts meconnusu (Paris, chez Leroux) und an Franc.
Bernier's wReise nach der Grossmongolei, Kaschkündu (Paris 1830).
Ujfalvy's Darstellung ist klar und fasslich ohne sich in tiefere geogra-
phischeund ethnographische Untersuchungen einzulasen.
Eih Buch von einem ganz andern wissenschaftlichen Charakter ist
das große eben erschienene Werk des großen Naturforschers und patho-
logischen Anatornen Rud. Virchow: Das Gräberfeld von Koban
im Lande der Osseten, (Kaukasus). Eine vergleichende archäolo-
gische Studie. Mit einem Atlas von n Folie-Tafeln. Berlin 1883, bei
A. Asher öt Co. Mit großer Gelehrsamkeit und einem umfassenden Wissen
auf den verschiedenen Gebieten der Alterthumswissenschaft und Natur-
forschung, verbindet es eine musterhafte Klarheit der Darstellung. lch
habe seit langer Zeit keine Beschreibungen von Gefässen, Geräthen und
ihrem Ornamente gelesen, welche so anschaulich gewesen wären, als die
Rud. Virchowis. Man liest die x57 Folioseiten mit großem Vergnügen. A.
Virchow ist auch in archäologischen Fragen ein Mann von vorurtheilsfreiem
Blicke und großem Scharfsinne. Die Ausgrabungen am Kaukasus sind bahn-
brechend und geben einenEinblick in die mittel-ostasiatischen Productions-
stätten der Bronzetechnik, und beleuchten zugleich die Bronze der Cultur-
völker des classischen Alterthumes.
In der historischen Bronze-Ausstellung nehmen die Ausgrabungen vom
Kaukasus eine hervorragene Stellung ein. Das Oesterr. Museum verdankt
dem liebenswürdigen Entgegenkommen des Obersthofmeisters Prinzen Ho-
henlohe, und des lndentanten des naturwissenschaftlichen Museums, Hof-
rathes von Ho ch stetter eine Reihe von instructiven Prachtstücken von den
Ausgrabungen am Kaukasus. Kein Werk konnte so sehr zur rechten Zeit
kommen als das Vircl10w'sche. Wer diese Abtheilung der Ausstellung stu-
diren will, findet in diesem Werke hinreichende Belehrung. Die Tafeln
sind sehr gut gezeichnet und stimmen mit den Originalen, welche zur
Ausstellung kommen, vollständig überein. Wir zweifeln nicht, dass sich
ein Fachmann finden wird, die Abtheilung der sogen. prähistorischen
Bronzen, welche sich auf der Museums-Ausstellung befinden, eingehender
zu würdigen. R. v. E.
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- Im Verlage des Oesterr. Museums (in Commission bei Gerold
8c Cornp.) ist soeben eine Broschüre des Prof. Dr. Jos. Karabacek:
"Die Theodor Grafschen Funde in Aegypten, der Papyrus von El-Fayum,
die tex tilen Gräberfundeu zum Preise von 60 kr. erschienen. Wir kommen
auf diese bedeutende, schön ausgestattete Publication (Druck von A. Holz-