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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe XVIII (1883 / 212)

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durch den siebennrmigen Leuchter geschmückt wird. Zu beiden Seiten das Tempels ragt 
je eine isolirte Säule empor, während das Tempelareal an drei Seiten von einem Säulen. 
porticus, vorn durch ein Gitter umschlossen wird. Stufen führen zu dem Tempel hinauf; 
davor ist ein Tisch dargestellt, auf welchem der siebenarrnige Leuchter, goldene Vasen 
und mehrere indische lnsignien sich befinden. Seitwarts vom Tempel erblickt man zwei 
thurmähnliche Kuppelgebäude mit ie einem Palmenbaum dahinter, in denen de Rossi zwei 
berühmte Gräber erkennen möchte. die sich in unmittelbarer Nähe des Tempels befanden. 
Zwei griechische lnschriften, von denen die eine den Tempel als das x-Haus des Friedens.- 
bezeichnet, ziehen sich um die Darstellung. welche nach de Rossi hohen topographischen 
Werth hat und etwa in der Zeit des dritten bis vierten Jahrhunderts nach einem älteren 
Vorbilde gefertigt sein durften. Das Fragment ist jetzt in das Museo sacro der vaticani- 
sehen Bibliothek aufgenommen. (-Vaterland-.J 
(Wissenschaftliche Mission in Tunis.) Der französische Unterrichtsminister 
beschaftigtsich mit derOrganisirung einer großen wissenschaftlichen und archäo - 
logischen Mission in Tunis und eines Institutes für orientalische Archäolo- 
gie in Kairo. 
Concurs-Ausschreibungen. 
An der k. k. Staatsgewerbeschule in Reichenberg kommen mit Beginn des 
Studienjahres 1883-84 vier Lehrstellen und eine Assistentenstelle zur Be- 
setzung, und zwar: t. eine Lehrstelle für Modellieren in Verbindung mit Frei- 
hand- und kunstgewerblichem Zeichnen, 2. eine Lehrstelle für Physik und 
theoretische Mechanik, 3. eine Lehrstelle für deutsche Sprache, Geogra- 
phie und Geschichte, 4. eine Lehrstelle für Bauwissenschaften und 5. eine 
Assistentenstelle für Freihandzeichne n. Die Besetzung der Lehrstelle für Bauwissen- 
schaften erfolgt vom t. October 1883, die aller übrigen Stellen vom I. September 1883 
angefangen. Bei der Besetzung der Lehrstelle für Physik und theoretische Mechanik 
erhalten solche Bewerber, welche einige Vertrautheit mit der technisch-gewerblichen 
Praxis besitzen und gewandte Experimentatoren sind, bei sonst gleicher Eignung den 
Vorzug. Mit jeder der genannten Lehrstellen ist ein Jahresgehalt von taoo 8., die 
Activitatszulage der IX. Rangclasse per z5o fl. und der Anspruch auf fünf Quinquennal- 
Zulagen i: ano fl. verbunden. Die Assistentenstelle sub 5 ist mit einer Jahres-Remunera- 
tion von 600 tl. dotirt. Bewerber um eine dieser Stellen haben ihre mit dem curriculum 
vitae. den Studienzeugnissen, den Nachweisen über Befahigung und Verwendung. bezie- 
hungsweise auch mit allfälligen wissenschaftlichen oder künstlerischen Arbeiten belegten 
Gesuche, und zwar für die Lehrstellen sub 1-3 bis 15. Juni I. 1., für die Lehrstelle 
sub 4 bis x. Juli l. J. und für die Assistentenstelle sub 5. bis 30. Mai l. J. bei der 
Direction der k. k. Staatsgewerbeschule in Reichenberg einzubringen. 
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Zur Heranbildung von Lehrkraften für Textilschulen hat das k. k. Unterrichts- 
Ministerium vom Wintersemester 1881184 angefangen auf die Dauer von drei Jahren 
zwei Stipendien von jährlichen je xooo ft, sage Ein Tausend Gulden österr. Wahr. 
bestimmt, deren lnhaber sich in einem Reverse zu mindestens zehnjährigen: Dienste im 
Staatslehramte, beziehungsweise zum Rnckcrsatze des Stipendienhetrages im Falle ihres 
Austrittes aus dem öffentlichen Dienste zu verpflichten haben. 
Als unerlässliche Bedingung zur Erlangung eines der vorgenannten zwei Stipen- 
dien wird die österreichische Staatsbtfrgerschaft und die Ahsolvirung der Maschinenbau- 
schule einer technischen Hochschule gefordert. wobei Bewerber, welche den Nachweis 
eingehenderer Studien in der mechanischen Technologie der Spinnerei und Weberei 
(Frequenz specieller Vortrage; Privatarbeiten bei dem betreffenden Professor u. dgl.) 
nachzuweisen vermögen, den Vorzug erhalten; in zweiter Linie sind solche Bewerber 
zu berücksichtigen, welche bereits in Maschinenfabriken, und zwar hauptsächlich in der 
Werkstätte selbst gearbeitet haben. 
Der Studiengang eines derartigen Stipendisten ist folgender: 
Im ersten Jahr (m Monate) Frequenz der Webeschule in Reichenberg, verbunden 
mit Arbeiten in einer Baumwollspinnerci und Weberei. eventuell in einem Laboratorium 
für Färberei. 
im zweiten Jahre (circa n Monate) anschließend an die Absolvirung der Webe- 
schule hat der Stipendist einen Aufenthalt in größeren Etablissements für Weberei und 
Spinnerei (Baumwollspinnerei und Weberei, Kammgarnspinnerei, Streichgarn-Spinnerei, 
in einer Weberei für gemischte Gewebe (Halbwollgewebe), in einer Leinenspinnerei und 
Weberei, Teppichweberei, Bleicherei, Färberei und Appretur) zu nehmen.
	        
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