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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe XVIII (1883 / 215)

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Befriedigung erfüllen. Es ist wahrlich nicht wenig, was da geschehen, 
Nunmehr stehen wir aber auch folgerichtig auf gänzlich verändertem 
Standpunkte. Der energisch fühlbare Mangel an gewerblichen Schulen 
aller Art ist im großen Ganzen behoben. Nun liegt die Zeit der Richtung 
vor uns, die Periode organischen Verbindens und Ordnens: eine zweite 
große und wichtige Arbeit. Der erste bedeutende Schritt hiezu war die 
mit Neujahr 1882 in's Leben getretene Vereinigung aller diesbezüglichen 
Agenden in der Hand der Unterrichts-Verwaltung. Nunmehr liegen die 
Erfahrungen des ersten Verwaltungsjahres derselben gesammelt und geord- 
net vor, und man sieht auf den ersten Blick, dass die neue einheitliche 
Instanz sich ihrer Aufgabe vollkommen bewusst ist. Das ganze nunmehr 
ausgegebene Reformprogramm ist durchdrungen von dem Geiste: das 
Bestehende zu erhalten und bei Neubildungen vorsichtig zu sein; die jetzt 
zu lösende Aufgabe ist eben eine andere geworden, sie besteht in der 
Sichtung und Ordnung des bisher Geschaffenen, in der Herstellung eines 
allgemeinen sachgemäßen Verbandes aller Glieder des großen Ganzen 
untereinander. Die Methode, nach der dabei vorgegangen wird, kann 
als die zu solchem Zwecke allein richtige bezeichnet werden. Nicht nach 
einzelnen Schulen oder Ländern, sondern nach sachlichen Kategorien 
wird vorgegangen und so das ganze Materiale in seine einzelnen Bestand- 
theile aufgelöst, nämlich in die großen Fragen: der Lehrerbeschaffung, 
Lehrer-Vor- und Weiterbildung, des Lehrmittelwesens, der Inspection, 
der Lehrpläne und lnstructionen, der Locale, des Stipendienwesens u. slw. 
Es unterliegt keinem Zweifel, dass mit dieser Methode der richtige Vor- 
gang für die jetzt vorliegende Arbeit auf diesem Gebiete in's Leben tritt 
und kann die Hoffnung daran geknüpft werden, dass nun auch dieser 
zweite Theil der Einrichtung und Durchbildung eines wohlgeordneten 
lebensfähigen Gewerheschulwesens glücken dürfte. Das Materiale, welches 
in vollendeter Verarbeitung in dem citirten Hefte des Centralblattes vor- 
gelegt wird, ist überaus reichlich und gehört diese Publication zu den 
Marksteinen auf diesem Gebiete. Allein schon x18 Inspectionsberichte, 
zu denen noch 31 andere Interventionen und noch zahlreiche sonstige 
Informationen hinzukommen, liegen der gegebenen Uebersicht zu Grunde. 
Es ist fast überflüssig, noch besonders zu bemerken, dass die ganze 
gediegene Arbeit aus der Feder des Sectionsrathes Freih. v. D umreicher 
stammt, dem ja bekanntlich überhaupt das Programm für die Reorgani- 
sierung der Fachschulen zu danken ist. Die vorliegende Schrift ist somit 
im einheitlichen Anschlusse an seine früheren Publicationen in dieser 
Richtung als directe Fortsetzung derselben anzusehen.
	        
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