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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe XVIII (1883 / 217)

im Leben Freude gehabt hatten. Oft und auch von verständiger Seite habe ich mir 
sagen lassen müssen. dass unser Leben grundverschieden von dem der Alten sei. Aber 
merkwürdig! Je tiefer ich mich in dieses Leben versenke, je zahlreichere und deutlichere 
Spuren desselben vor meinen Augen aufgedeckt werden, desto ähnlicher will es mir im 
Großen und Kleinen, äußerlich und innerlich mit dem unseren erscheinen. Freilich stehen 
die Alten der Natur näher, als wir. Das ist ihrer Kunst zugute gekommen. das hat unter 
ihnen die schöne Lebensfreude erhalten, welche bei uns nur noch verkümmern, entstellt 
und mit grauverschleiertem Antlitz einhergeht. 
Katalog der Theodor Graf 'schen Funde in Aegypten. 
Von Professor Dr. I. Karabac ek. 
(Fortsetzung) 
374. Gobelinborte und kleine viereckige tabula, blau grundirt (jetzt grün) 
mit feinster Doppelkreuz-(zh-Ornamentirung. 
375. Grobes Leinenzeug mit plane eingearbeitetem zierlichen Blattgewinde 
in Grün und Roth. 
376. Latus clavus. Viereckig 38 zu 30 Centimeter; Gobelin mit Leinwand 
unterlegt. Das mit buntfarbigen zierlichen Zinken beränderte Viereck 
enthält als Mittelstück eine Cartouche, in welcher tanzende Amo- 
retten einen von einem Rundmedaillon eingeschlossenen Löwen um- 
geben. Die Seitenverschlingungen der Cartouche bilden kleine Schilde, 
in welchen sich Büsten befinden. An diese reihen sich rund herum 
Enteni-iguren und viermal je zwei, Löwen angreifende, Speerträger. 
Obgleich dieser wohl zu den grössten Iati clavi gehörende Gobelin in der Com- 
position ziemlich roh erscheint, so kann doch die technische Ausführung als eine 
sehr kunstvolle bezeichnet werden. Die officielle Beziehung der Entenfiguren in 
den clavi, welche an später zu beschreibenden Stücken noch deutlicher hervor- 
treten wird, erhält die beste Illustration durch dieselben Entendarstellungen an 
dem clauus und der Achsel-tabula des Kaisers Justinian auf dem Mosaikbild des 
Chores von San Vitale zu Ravenna (6. Jhdt.). S. die Anm. zu Nr. 2.16. 
377-379. Rund-clavi. Gobelins. In geschmackvollen feinen Farbendessins 
ausgeführt. S. die Anm. zu Nr. 216. 
380. Ein kleiner orbiculus. Modeabzeichen in Gobelin. S. Nr. 71-72. 
381. Grosser viereckiger Gobelin-clauus. 
382. 
383. 
384. 
S. die Anm. zu Nr. 216. Der- 
selbe ist auf einem feinen Karmesin-Wollribs aufgenäht und zeigt 
im Purpurgrunde zarte weisse stilisirte Thierfiguren und Arabesken. 
Eine in Linnen plane eingelegte viereckige Gobelintabula. Von zier- 
lichen Zinkenornamenten eingefasst, enthält dieselbe auf rothem 
Grunde eine weisse Rosette, die von vier- weissen Enten umgeben ist. 
Bruchstück einer uni-gestreiften Leinentunica mit aufgenähten, von 
T-Linien begränzten Gobelinborten. 
Aermelstück einer groben Leinentunica. Als Besatz ist an demselben 
ein orbiculus aufgenäht. Dieser in bewunderungswlirdiger technischer 
Vollendung ausgeführte Gobelin, macht mit seiner classisch stilisirten 
Musterung und Farbengebung ganz die Wirkung der Malerei.
	        
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