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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe XVIII (1883 / 217)

Unter den Unterrichtsanstalten nimmt die Fachschule in Stadt Steyr 
den ersten Rang ein; ihre Ausstellung ist gleich vortreßlich im künst- 
lerischen wie im technischen Theile. Die anderen kunstgewerblichen Fach- 
schulen lassen Manches zu wünschen übrig. Es ist ein Zeichen der Zeit, 
das sich überall aufdrängt, dass der Sinn für einfache und zweckmäßige 
Formen abnimmt und das sogenannte Malerische sich in den decora- 
tiven Künsten breitmacht. Ueberall kommen überladene und unnütze 
Ornamente vor. 
- Die Linzer Holzplastik steht zumeist im Dienste der Kirche. Die 
Ateliers von Westenreicher und Rint, der diesmal nicht ausgestellt 
hat, erhalten ihre Beschäftigung durch Hochaltäre für Kirchen. Bild- 
hauer Westereicher ist ein Tiroler von Geburt. Nicht weniger als 38 
große polychrome und holzgeschnitzte Altäre rühren von ihm her. Dies- 
mal treffen wir einen großen Herz Jesu-Altar im gothischen Style für 
die Pfarrkirche in Kloster Erla bei St. Valentin auf der Ausstellung an. 
Auch in Linz beschäftigt man sich wie in Graz, Klagenfurt, Inns- 
bruck mit der Erweiterung und Reorganisation der Landesmuseen. 
Dem Baue der Dornkirche, welche nach den Plänen von Statz im 
gothischen Style ausgeführt wird, konnte ich nur kurze Zeit widmen. 
Der Bau, vollständig aus Stein, schreitet langsam vor. Die gegenwärtige 
Generation, wohl auch die nachfolgende, werden die Ueberwölbung der 
Schitfe wohl kaum erleben! R. v. E. 
Kronberg's Grün, eineneue Malerfarbe. 
Ueber diese von Dr. H. Kronberg, Chemiker, technischem Hilfs- 
arbeiter am kaiserl. Patentamt in Berlin, erfundene Farbe erhalten wir 
folgende Beurtheilung zugeschickt, deren Bestätigung wir selbstverständ- 
lich den Fachleuten überlassen müssen: 
"Unter dem Namen vKronberg's Grünn hat vor einigen Jahren die 
bekannte Firma Dr. F. Schönfeld 8: CoÄ in Düsseldorf eine neue Maler- 
farbe in den Handel gebracht, welche gleich bei ihrem ersten Bekannt- 
werden die Aufmerksamkeit der Malerwelt, namentlich der Landschafts- 
maler, in hohem Grade auf sich lenkte und sich allmälig einen immer 
größeren Kreis von Freunden erwarb. Der bekannte Director der königl. 
Gemäldegalerie zu Dresden, Dr. J. Hübner, Mitglied des akademischen 
Rathes, welcher sie zuerst eingehend prüfte, gab über sie ein sehr gün- 
stiges schriftliches Gutachten ab. Die Farbe bildet nach seinem fachmän- 
nischen Urtheil "eine ganz vorzügliche Bereicherung unserer Palette, um 
so erwünschter, als die bisherigen grünen Pigmente unvollkommener Art 
sind und empfiehlt sich allen Malern auf's Beste-t. 
Kr0nberg's Grün zeichnet sich vor allen anderen bis jetzt bekannten 
grünen Malerfarben sowohl durch die S chönheit d e r Farbe als auch durch
	        
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