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den Titel nGewerbeschulenn und vertheilen sich auf Zürich, Riesbach,
Töss, Uster, Rüti, Glarus, Solothurn, St, Gallen und Basel. Die Zahl der
Lehrgegenstände ist bei den einzelnen Schulen sehr verschieden und richtet
sich nach dem Umfange der Industrie an den betreffenden Orten. An größeren
derartigen Anstalten wie in Zürich, St. Gallen und Basel sind die ver-
schiedenen fachlichen Richtungen imZeichnen undModelliren sehr stark aus-
geprägt, so dass z. B. die Lehrgänge für Spengler, Schlosser, Mechaniker,
Maurer, Möbelschreiner, Bauschreiner, Zimmerleute etc. scharf von einander
getrennt sind, wodurch diese Schulen eigentlich nicht mehr allgemeine
Forthildungsschulen sind, sondern zu einem Ensemble fachlicher Fortbil-
dungsschulen werden, eine Einrichtung von sichtlich gutem Erfolge, da
die Leistungen der Schüler denen wirklicher Fachschulen mit Tagesunter-
richt zwar nicht an Quantität, aber an Qualität sehr nahe kommen.
Fachschulen, wenn auch nicht immer ganz unseren Begriffen
von solchen Anstalten entsprechend, zählt die Schweiz fünf, und zwar in
Luzern (eine Schule, die auf der Ausstellung nicht vertreten ist), Zürich,
Basel, St. Gallen und Genf. Bei dieser Aufzählung ist zu bemerken, dass
alle jene Fachschulen, die der Kunstindustrie ferne stehen, nicht aus-
gestellt haben und auch hier nicht mit eingerechnet sind. - Die Schulen
von Zürich und Basel stehen bezüglich ihrer Erfolge ziemlich gleich-
werthig neben einander. Beide geben einen recht guten Vorbereitungs-
unterricht in den drei Hauptrichtungen der Kunst, sind aber nicht im
Stande, ihren Schülern eine ausreichende Fachbildung zu ertheilen. Es
bleibt daher, was immer für einem Fache sich dieselben zuwenden mögen,
stets ihrem Glücke und ihrer eigenen Findigkeit überlassen, sich in dem-
selben vollkommen auszubilden. Eine andere kunstgewerbliche Fachschule,
die von St. Gallje n, wurde vorn kaufmännischen Directorium daselbst
1867 gegründet und 1883 reorganisirt. Dieselbe hat die Aufgabe, Muster-
zeichner für die Textilindustrie, besonders für die Spitzenfabrication her-
anzubilden; sie steht gegenwärtig unter Leitung des jüngst dahin beru-
fenen Directors Fischbach, und wurde deren außerordentlich günstiger
Einfluss auf die Industrie bereits bei Besprechung der Schweizer Spitzen-
fabrication hervorgehoben. - Die fünfte derartige Schule, die wEcole des
Arts industrielsa in Genf, zerfällt in einzelne Fachschulen für Gold-
schmiede, Bronzearbeiter , Töpfer, Holzschnitzer, Blumenmaler etc.
Während die vorerwähnten Schulen ganz nach deutschem Muster ein-
gerichtet sind, hat diese vollkommen französischen Charakter. Die dor-
tigen Lehrer bemühen sich, ihre Schüler so rasch als möglich und bei
Vermeidung aller pädagogischen Umwege auf das gegenwärtige Pariser
Mode-Genre abzurichten, so dass namentlich bei den Metallarbeiten der
Unterschied zwischen der Dressur in einer Fabrik und dem Unterrichte
in einer Schule fast verschwindet. Dem entsprechend macht auch die
Ausstellung dieser Schule ganz den Eindruck eines Pariser Verkaufsladens
zweiten oder dritten Ranges. - Einer zweiten Genfer Schule sei gleich