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Druckwerke sind in dem Inventar der Bibliothek namentlich verzeichnet;
aus letzter'Zeit verdient hier noch die Widmung des k. k. Baurathes
Herrn P. Wasserburger aus Anlass der silbernen Hochzeit lhrer
Majestäten besonders hervorgehoben zu werden, nämlich das complete
Werk von Piranesi in 28 Großfolio-Bänden, und schließlich die
Schenkung des HofeGlaswaarenlieferanten Herrn Ludw. Lob meyr,
bestehend in eilf Prachtbänden in Großfolio mit den Werkzeichnungen
sämmtlicher aus seinen Etablissements hervorgegangenen'Glasgefässe.
Die Anordnung der Bibliothek war seit ihrer ersten Aufstellung
eine fachgemäße, und zwar in der Weise, dass die neueren Werke mehr
nach den üblichen bibliographischen Gesichtspunkten eingetheilt wurden,
dagegen die älteren kostbaren Werke und die Ornamentstiche sich im
Ganzen und Großen der Anordnung der Sammlungen des Museums an
kunstgewerblichen Objecten anschlossen. Jene wurden in dem ersten,
großen Bibliothekssaale aufgestellt, die letzteren, also die lncunabeln,
selteneren Drucke und die Ornamentstichsammlung in dem zweiten,
kleineren Saale, welcher bei der Installirung eigentlich als das Arbeits-
zimmer der Bibliotheksbeamten geplant war.
Im Laufe der Jahre haben sich die Verhältnisse allerdings nach
zwei Richtungen gründlich geändert. Der Stellraum im großen Saale
erweist sich als unzureichend bemessen, und einzelne Partien der modernen
Literatur mussten bereits in den zweiten Saal übertragen werden. Aber
auch dieser füllt sich allgemach in einem Maße, dass die Zuweisung
weiterer Räume für die Bibliothek zur dringendsten Nothwendigkeit
geworden ist. Nicht minder macht sich der Raummangel nach einer
zweiten Richtung in empfindlichster Weise geltend, nämlich in Folge des
stets wachsenden Zudranges von Bibliotheksbesuchern. Die Zahl derselben
war seit Eröffnung des Museums von Jahr zu Jahr gestiegen und betrug
im Jahre 1876 rund 11.600 Personen. Bishin war die Bibliothek im
Sommer von 9 bis 2 Uhr und während des Winters außerdem an zwei
Abenden der Woche von 6 bis 8'], Uhr für das Publicum geöffnet. Um
den Bedürfnissen der kunstindustriellen Kreise in weitgehendstem Maße
entgegenzukommen, ward die Bibliothek seit dem Jahre 1877 während
der Wintermonate, vom 2x. October bis zo. März, an fünf Abenden der
Woche, statt wie früher an zweien, der Benützung des Publicums zu-
gänglich gemacht. Die Zweckmäßigkeit dieser Einrichtung erwies sich
sofort durch die rapide Zunahme der Besuchszitfer, so dass bereits
im Jahre 1878 über 20.000, und im Jahre 1882 nicht weniger als
25.800 Besucher der Bibliothek gezählt wurden. Bei solchem Zudrang
ist es selbstverständlich, dass die Zahl der Sitzplätze im großen Saale,
welcher als der eigentliche Lesesaal anzusehen ist, nicht mehr ge-
nügt, weshalb zahlreichen Besuchern und insbesondere den Professoren
der Kunstgewerbeschule sehr oft auch das Arbeitszimmer der Bibliotheks-
beamten zur Verfügung gestellt wird. Was jedoch einerseits als Zeugniss