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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe XIX (1884 / 226)

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dass sie bei den Architekten keine Beschäftigung finden und dann die 
künstlerischen Hilfsorgane der Baumeister werden. Dazu kommt noch, 
dass sich viele junge Leute, welche die Architekturschule nur theilweise 
und mit dem rnäßigsten Erfolge besucht haben, sich doch nArchitektenu 
nennen und dann durch die Unzulänglichkeit nicht bloß ihrer Fach- 
kenntnisse, sondern auch ihrer allgemeinen Bildung dazu bei- 
tragen, den Stand der Architekten zu alteriren. 
Zur eingehenden Erörterung dieser Fragen und ihrer Abhilfe wäre 
ebenfalls im Wege einer Enquete im SchoBe des Ministeriums des Innern 
zunächst die Function des Architekten dem Publicum, sowie dem Bau- 
meister und dem Bauunternehmer gegenüber klar zu stellen. Es wäre 
hierbei zu erwägen, 0b nicht die Ausübung der Praxis für Architekten 
an eine staatliche Prüfung geknüpft sein solle. 
Es unterliegt keinem Zweifel, dass, wenn die im Obigen angeführten 
Reformen in Schule, Staatsverwaltung und Gesellschaft durchgeführt 
würden, die Stellung des Architekten eine ungleich würdigere und be- 
deutendere, sein Arbeitsfeld ein ausgedehnteres und lohnenderes und sein 
Ansehen jener Summe von Erfahrungen und Kenntnissen in Technik 
und Kunst entsprechen wird, die ein Architekt in sich vereinigen muss, 
um seinen Aufgaben vollkommen gerecht zu werden. 
Die vorliegenden "Bemerkungen über das heurige österreichische 
Kunstbudgetu beantworten die Fragen nicht: welche Ideale beherrschen 
unsere Künstler? Huldigen sie sittigenden und völkerverbindenden ldeen, 
wie solche vor Allem Oesterreich braucht? Denn diese Bemerkungen 
wollen als nichts anderes genommen werden, denn als Anregungen zu 
Reformen und Schlussfassungen, welche im lnteresse der gesammten 
Vaterländischen Kunst dringend noth thun und wohl von Jedermann 
gebilligt werden dürften, der mit Liebe und Verständniss der österrei- 
chischen Kunstentwicklung folgt. 
Ende März 1884. 
Die Ferstel-Ausstellung im Museum. 
Wir bringen im Folgenden blos das einfache Verzeichniss der aus- 
gestellten Objecte ohne Commentar. Es ist für die Chronik des Museums 
nur eine Art historischer Festhaltung dessen beabsichtigt, was hier vereint 
uns die ganze Größe des Meisters vergegenwärtigen konnte. Die Entwürfe 
FerstePs sind hiebei chronologisch geordnet. 
1. Porträts Ferstefs '. 
Als Knabe von Passini; als Jüngling, Oelbild .von einem Unbekannten und Aquarell 
von E. Young; Brustbild, Oelgemälde von Prof. Griepenkerl. 
z. Jugendarbeit Ferstefs: 
Aquarell, darstellend den Altstädter Ring.
	        
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