40 Städten mit zusammen 6000 Abonnenten; Berlin hat fünf derartige
Anstalten mit nahezu 3000 Theilnebmern und für die Bedürfnisse der
ländlichen Bevölkerung bestehen zur Zeit t660 Fernsprechämter.
Der Bericht geht weiters auf die Rohproducte der Landwirth-
schaft und die Fabrikate aus denselben über.
Der Abschnitt "Zur Bronze - Kunst - Industrien enthält die
folgenden fachmännischen Urtheile:
rAn künstlerisch gebildeten und geschulten Kräften für Entwürfe und Herstellung
von Modellen unserer Branche fehlt es nicht und wurden solche selbst gesteigerten An-
sprüchen wohl genügen. Leider macht sich die Anfrage nach billiger Waare wieder sehr
geltend, sowohl von Seiten des Publicums, als auch von Seiten der fremden Einkäufer.
Viel tragt wohl dazu bei, dass die Bronze-Imitationen den echten Bronzen im Aussehen
sehr täuschend nachgemacht werden, ohne auch nur annähernd so solide zu sein; das
Publicum fühlt sich betrogen, und bei den fremden Einkaufern scheint leider das Vor-
urtheil wieder Platz zu greifen, dass man nach Berlin nur reisen müsse, um billige
Sachen zu kaufen, wenn dieselben auch nicht echt sind.
Bei den merklichen Fortschritten unserer Bronze-Industrie nach allen Richtungen,
sowohl in Schönheit der Formen, in sauberer guter Bearbeitung und in künstlerischer
Ausführung, welche sie in den Stand setzen, jeder Concurrenz die Spitze bieten zu
können, handelt es sich vor Allem darum, dieses Vorurtheil zu beseitigen, um den Absatz
der echten und guten Bronzen zu heben. Eine Vermehrung desselben wird leider durch
die Beschickung auswärtiger Ausstellungen nicht herbeigeführt, wenigstens haben die
Ausstellungen in Porto-Allegre und in Amsterdam keinen Etfect gehabt und viel Mühsal
und Verlust verursacht.
Die im vorjahrigen Berichte als bevorslehend erwähnte Aenderung des Geschmacks
hat thatsächlich stattgefunden; es führt sich der Rococostyl immer mehr ein, ja selbst
principielle Gegner dieses Styls machen in ihren Entwürfen demselben bedeutende Con-
cessionen. Solange derselbe nicht ausartet und sich auf edlen Grundformen aufbaut, ist
wohl keine Klage darüber zu führen, da die große Elasticitat und Lustigkeit dieser Stylart
der Phantasie weiten Spielraum lässt.-
Bezüglich des Export- und Detailhandels wiederholt der Berichterstatter seine vor-
jährigen Bemerkungen. Er beklagt ferner, dass bei Rechtsstreitigkeiten über das geistige
Eigenthum von Mustern und Modellen dieser kunstgewerblichen Gattung als Sachverstan-
dige nicht künstlerisch gebildete Männer, sondern Gürtlermeister zugezogen werden und
in mehr als einem Falle Entscheidungen gefallt worden seien, welche bei Kunstverstän-
digen Aufsehen erregt hatten.
Ein anderer Berichterstatter sagt:
nDie Bronze-Kunstindustrie hat sich im verflossenen Jahre normal weiter ent-
wickelt und ist wohl in allen Branchen ein Fortschritt zu constatiren, sowohl in Betreff
des Consums als auch in Betreff der Form und der Arbeit. Es ist auch im verflossenen
Jahre eine große Zahl neuer kunstgevverblicher Modelle ausgeführt worden, welche von
dem steten Streben Zeugniss ablegen, die verschiedenartigsten Gebrauchs- und Luxus-
gegenstande theils ganz in Bronze, theils aus anderem Material und nur mit Bronze ver-
ziert herzustellen.
Wir mochten jedoch hierbei auf einen Umstand aufmerksam machen, der schon
jetzt vielfach unsere Kunstindustrie geschädigt hat, und, wenn derselbe nicht beachtet
wird, mit der Zeit immer mehr sich nachtheilig erweisen dürfte.
Es ist dies die übertriebene Sucht der Kunstindustriellen, zu viel neue Modelle
liefern zu wollen. Da die Künstler nicht im Stande sind, den Anforderungen nach einer
so großen Zahl origineller Entwürfe zu genügen, so entstehen vielfach den vorhandenen
Modellen ganz ähnliche Muster, die oft viel zu wünschen übrig lassen, das Publicum
ermüden und die Vlaare selbst im Preise herabdrücken.
Es ware im Interesse Aller wünschenswerth, wenn die Summen, welche auf diese
Weise ausgegeben werden, productiver angelegt würden und nicht dazu dienten, das
eigene Fabrikat zu entwerthenn
Ueber nSilber- und Goldwaaren-Fabrication, Juwelenu
sagt der Bericht:
i-Die Silberwaaren-Fabrication stand in Bezug auf die Quantität des Umsatzes und
die Qualität der gefertigten Waaren dem vorangegangenen Jahre in keiner Beziehung