Bösendorfer, von schwarzem Holze, reich ornamentirt, ergänzt diese Aus-
stattung. Das dritte dieser Gemächer, weniger gleichförmig, hat drei
Firmen zugleich dienen müssen: den Herren J. Klöpfer, Trinkl und
Rustenhofer, zu denen sich noch mit einer eleganten Staffelei und
Rahmen A. Scheicll gesellt. Vorragend Raum und Rang unter ihnen
nimmt die Ausstellung Trinkl's ein, eine kostbare Saloneinrichtung von
schwarzem Holze mit Holzeinlagen und Vergoldung und rothem Plüsch,
die sich, abweichend von allem Gewohnten, in den Motiven dem Style
des Empire anlehnt, doch diesen mit großer Freiheit behandelt, und vor
Allem sich durch den Reiz der vortrefflich zusammengestimmten Farben
auszeichnet. In anderer Weise abweichend von dem, was heute der Styl
ist, sind die Möbel Klöpfefs; sie schließen sich einer gewissen alterthüm-
lichen englischen Weise an, deren Einführung bei uns kaum wünschens-
werth erscheint. Vortrefflich dagegen in der Weise der Renaissance, wenn
man will der deutschen Renaissance, ohne die gewöhnliche Schwere der-
selben, sind Tisch und Etagere von Rustenhofer.
Auch das letzte der Gemächer ist nicht einheitlich ausgestattet,
sondern hat von mehreren Tischlern und Decorateuren die Gegenstände
aufnehmen müssen, einige Kästen in schwarzem Holze von Pilik und
Trötscher, einen Bücherkasten - vielleicht ein Muster seiner Art in
seiner maßvollen Weise + Sessel und Credenzkasten von lrmler, welch'
letzteren nur zu buntfarbige Marqueterie-Einlagen schmücken; ferner ein
großes Salon-Arrangement von F. Groß, Sopha, Sessel und verschiedene
andere Gegenstände mit reicher Tapezier- und Passementerie-Arbeit. Eine
gewisse Einheit aber oder vielmehr Geschlossenheit gibt diesem Raume
das Licht, welches durch das breite, von der Wiener Filiale der
Tiroler Glasmalereianstalt decorirte Fenster fällt. Dieses Fenster,
kleine, wechselnd angeordnete kaum gefärbte, bleigefasste Scheibchen mit
eingesetzten zierlichen Bildchen, gibt "dem Raume Stimmung und gewährt
doch vollständig Licht und Klarheit. Es ist so recht ein Muster, wie
Derjenige, der sich das volle Licht in seiner Wohnung erhalten will,
dennoch diesen schönen und poetischen Schmuck sich nicht zu versagen
braucht. Dasselbe gilt von dem decorirten Fenster, mit dern die Anstalt
von Geyling's Erben jenes erste Zimmer, das die Möbel Michels ent-
hält, geschmückt hat. Auch hier ist die volle Helligkeit gewahrt, das
Licht in sanft gefärbtes Flimmerlicht verwandelt, nur die Durchsicht mehr
geschlossen.
Wir sind zum Schlussc gekommen, doch können wir einzelne deco-
rative Gegenstände, welche hier und da auf den Kästen aufgestellt sind,
nicht übergehen; möge sie auch der Besucher nicht übersehen! Da ist
von Rummel in Prag eine Uhr mit einem trunkenen Bacchanten auf
einem Panther reitend; da sind die zart wie durchsichtig gefärbten Holz-
reliefs von Klotz aus der Schule des Museums, da endlich noch eine
scheinbare Kleinigkeit, die aber verdient, eine Berühmtheit zu werden.