Ja]
Zum Schluss: kam noch der Türkis, der als amorphes Mineral ganz außerhalb
des Kreises der anderen Edelsteine steht, zur Besprechung und wurde die gelungene
Reproduclion desselben, die vor einigen Jahren in Wien Aufsehen gemacht hal, erläutert.
Auch diese konnte es nicht zu dauernder, praktischer Nutzanwendung bringen und so
bieten die bisherigen Reproductionen insgesammt bis nun nur theoretisches, wissenschaft-
liches Interesse.
KLEINERE MITTHEILUNGEN.
(Peraonameohriohtq Der Minister für Cultus und Unterricht
hat den Lehrarntscandidaten und dermaligen Hilfsbeamten des k. k. Oesterr.
Museums für Kunst und Industrie Josef Folnesics zum Custos an
diesem Museum ernannt.
(Zur Weihnaohts-Ausatellung.) Seine Excellenz der k. k. Oberst-
kämmerer I-Ierr Ferdinand Graf Trauttmansdorff hat in der Sitzung
des Curatoriums des k. k. Oesterr. Museums für Kunst und Industrie
am 3. Januar c. auf allerhöchsten Befehl den Ausdruck des Bedauerns
Sr. Majestät des Kaisers zur Kenntniss gebracht, an dem Besuche der
diesjährigen Weihnachts-Ausstellung im Museum verhindert gewesen zu
sein, und bei diesem Anlasse das Unternehmen der Weihnachtsausstellungen
neuerdings des allerhöchst wohlwollenden Interesses versichert.
(Besuch das 11186111115.) Die Sammlungen des Museums wurden im Monate
Januar von 14.141, die Bibliothek von 2836, die Vorlesungen von 6:6 Personen
besucht.
Neu ausgestellt: Eine großer: Collection von Zeichnungen, dann Arbeiten in
Metall und Glas, ausgeführt in der Quincaillerie-Schule zu Gablonz. - Ein Brunnen,
eine Madonna mit Kind, eine Caminfigur in Laaser Marmor, Eigenthurn der Union-
Bau esellschaft; - Portratmednillon des Feldzeugmeisters Ritter von Hauslab (f), aus-
efü rt von Stefan Schwartz, Professor an der Kunstgewerbeschule des Museums; -
sitzende Kinder, Brunnengruppe aus griechischem Marmor, und Doppelbüste des Sophokles
und Euripides, römisch; - Standuhr mit perpetuellem Motor, vom Eründer N. Silber-
berg; -- chinesische Seladonschalen und persische Fayencen, Eigenthum des Herrn
Th. Graf; - gestickte Tischdecke, Arbeit und Eigenthunt der Baronin Langenau; -
goldgesticktes Kleid_ und Manteau, Mailänder Arbeit; - Glasservice mit eingeschliffenen
und vergoldeten Ornamenten, böhmische Arbeit, 18. Jahrh.; - Statue der Madonna in
Sandstein von Bildhauer Neuhdfer; - Tableau des ehemaligen Paradeplatzes in Wien
von K. Ulrich; - Majolikaofen aus dem Schlosse S. Wolfgang, 16. Jahrh., Eigenthum
der Baronin von Malowetz; - zwei Statuetten in Marmor und Gyps von Professor
Kühne; - japanisches Porzellan, Schale mit Fuß, Vase und Tasse sammt Unterschale,
bemalt in Blau, mit europäischer Silbermontirung aus dem 18. Jahrhn, die Tasse ist
achtseitig abgekantet und mit kreisrundem, zartem Gitterwerlt verziert. - Von jenen
kunstgewerblichen Arbeiten, welche im Auftrage des Obersthofmeisters Sr. Majestät des
Kaisers, Prinz Hohenlohe, aus Anlass der zoojahrigen Jubiläumsfeier der Befreiung Wiens
von der Turkennoth an der Kunstgewerbeschule ausgeführt wurden, ist vor Kurzem das
letzte Stück fertig geworden. Es ist die Schale zu jener Prunkkanne, von welcher wir
in Nr. 116 der dvlittheilungen- berichteten. Die lange Verzögerung dieser Arbeit wurde
dadurch verursacht, dass_die nüthigen Vorrichtungen für den Brand eines so umfang-
reichen Objectes an der Kunstgewerbeschule nicht vorhanden waren. Kanne und Schale
wurden bekanntlich an der Abtheilung des Herrn Prof. Macht von Frl. August: Wahr-
mund in der Art der Limosiner Emaile ausgeführt. Die Schale zeigt in der Mitte das
Wappen der Stadt Wien, in der Mulde die Bildnisse Starhembergs, des Bischofs Kolonitz
und des Bürgermeisters Liebenberg. Zwischen den Medaillons sind Trophäen angebracht,
außerdem noch in drei Zierrahmen hiehergehörige historische Daten. - Große Vase in
Bronze montirt und in Alt-Wiener Art ausgeführt von Radler 8x Pilz, auf der Vorder-
seite mit einer Copie der uAurorau von Guido Reni, ausgeführt für das Museum auf
Bestellung des Obersthofmeisters Fürst Constantin Hohenlohe. (Hoftiteltaxfonds)
- Freitag, den 23. v. M. wurde Saal VI (nach der Weihnachts-Ausstellung),
gefallt zum Theil mit modernen Gegenständen, zum Theil mit orientalischen Stickereien,
wieder eröffnet. - Im Saale III wurden die Fliesen und Ofenkacheln des Museums in
übersichtlicher Ordnung neu aufgestellt. Dieselben befinden sich nun in Schranken an
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