(Email von Pertabgarh.) In den letzten Jahren haben eigenthiim-
liche Schmuckstücke, scheinbar mit grünem, translucidem Email, in
welches die feinsten Goldornamente eingebettet sind, aus dem Orte Pert-
abgarh in Centralindien Aufmerksamkeit erregt und Untersuchungen
über die Technik veranlasst. Wie Reg.-Rath Bucher in seinem Vortrage
über die Londoner Colonialausstellung mittheilte, hat Herr Prof. Macht an
einem dem Oesterr. Museum gehörigen Exemplare die Natur dieser Spe-
cialität ermittelt und auch gleich eine Probe ausgeführt. Die Masse ist
Glas, tauschirtes Glas mit Silberfolie. Das Ornament ist durch Aetzung
oder vermittelst eines feinen, sehr schnell rotirenden Rädchens einge-
graben, mit dünnem Goldblech derart ausgefüllt, dass dieses alle Linien
aufnimmt, und durch Erhitzung sind Glas und Gold fest mit einander
verbunden worden.
(Eine k. k. Lehranstalt üir Reproduotioneverfahren in Wien.)
Se. Excellenz der Minister für Cultus und Unterricht hat in einem Er-
lasse vom 22. November dem Wiener Gemeinderathe die Absicht aus-
gesprochen, die an der Salzburger Staatsgewerbeschule am t5. August c.
geschlossene Abtheilung für Reproductionsverfahren als selbständige Lehr-
anstalt für Photographie, Heliogravure, Zinkätzung u. s. w. wieder zu
eröffnen, wenn der Gemeinderath sich bereit finden wurde, die Locali-
täten, Beheizung, Beleuchtung, sowie die erforderliche Bedienung für
die Anstalt beizustellen.
(Permanente Ausstellung für Industrie und Handel in Nürnberg.) ln Folge
einer Einladung der Direction des nßayerischen Gewerbemuseurnsc werden Berathungen
von Delegirten des Handelsvorstandes, des Gewerbevereines, des lndustrie- und Cultur-
vereines und der betreffenden Section des Gewerbemuseums wegen Errichtung einer
permanenten Ausstellung für Industrie und Handel stattfinden. Diese zu errichtende Aus-
stellung soll die Bedingungen eines Handelsmuseums und eines Exportmusterlagers erfüllen.
(Internationale Ausstellung in Barcelona.) Wie die Zeitschrift -Export- mit-
theilt. steht diese für die Zeit vom 15. September 1887 bis Mitte März, eventuell Mitte
Mai 1888 geplante Ausstellung unter dem Schutze der spanischen Regierung und einer
aus Behörden und Vereinen zusammengesetzten Aufsichtscomruission. Sie wird land-
wirthschaftliche, industrielle und commercielle Produete aller Art umfassen und sind
specielle Abtheilungen für schone Künste, Seewesen etc. in Aussicht genommen.
(Stadtisohes Museum in Augsburg.) Wie verlautet, soll in der Kunsthalle
der kürzlich geschlossenen Ausstellung in Augsburg ein städtisches Museum für Kunst
und Alterthum errichtet werden.
(luneum der Stadt Puls.) Der v-Courrier de l'un: Nr. 45 bringt die Nachricht,
dass in Paris ein städtisches Museum gegründet werden soll. Es würden daselbst alle
Kunstwerke ihren Platz finden, welche die Stadt seit Jahren angekauft hat und die jetzt
in den Magazinen des Boulevard Morland aufgestapelt sind. Als künftiges Local des
Museums wird, wofern der Stadtrath das Project annimmt, das Museum Henri IV. in
Aussicht genommen. Unter Anderem konnten dort auch die Skizzen für Concurse aus-
gestellt werden, sowie die prachtvolle Sammlung von Gobelins, eine der schönsten in
Europa, welche gegenwärtig im Souterrain des Pavillon de Flure fast vergraben ist.
Eine (Zentralstelle für Illustrationa- und Druekherstellung ist von einem
Herrn Paul Hennig in Berlin errichtet worden. Sie hat den Zweck, die Besorgung der
Herstellung von Holzschnitten, Zinkographien, Photographien, Lichtdruck, Photochromo-
typie, Photogravuren, Radirungen, Kupferstichen, Chromolithographien etc. zu übernehmen,
wie auch den Clicheverkauf im internationalen Verkehre zu vermitteln.
(Preiszuez-keunnng.) Das Ergebniss der Concurrcnz-Entwürfe für eiserne Zimmer-
ofen für die Gewerkschaft Eisenhütte Westphalia bei Lünen ist folgendes: Eingelaufen sind
50 Entwürfe von 41 Verfassern; den ersten Preis mit 400 Mark erhielt Herr Architekt
Görres, Düsseldorf, den zweiten Preis mit zoo Mark Herr Zeichner Oscar Metze, Köln;
ferner wurden sechs Entwürfe zum Ankaufe empfohlen.
Für die Redaction verantwortlich: J, Folneric: und F. Riller.
Selbstverlag des k, k. Oesterr. Museums üir Kunst und Industrie.
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