des Cervus elaphus. Das Geweih dieses Jagd-
wildes ist durch schaufelförmige Verbreiterung
ausgezeichnet und erreichte eine Spannweite von
drei Meter. In Irland, wo die meisten Knochen-
funde des Riesenhirsches gemacht wurden,
scheint er sich ziemlich lange erhalten zu haben;
auch hat man versucht, den „grimmen Scheich"
des Nibelungenliedes mit dem Cervus elaphus
in Beziehung zu bringen. Eine weitere Rarität,
zugleich von hohem kultur- und kunsthistorischem
Interesse ist die hier abgebildete Elchschaufel.
Ihre Bearbeitung zeigt mehrere kreisrunde Ver-
tiefungen und zahlreiche aus dem Grunde heraus-
geschnittene Figuren: Simson, dem Löwen den
Rachen aufreißend; Bär, einen Hirsch anfallend
und noch andere Darstellungen. Nach den In-
Schriften zu schließen, wird die Vermutung, daß
wir in diesem Stück
denTeil eines frühen
jüdischen Lusters vor
uns haben, die rich-
tige sein; doch bleibt
die Frage über Zeit
und Ort seiner Ent-
stehung noch offen.
So haben wir
nun einen Einblick in
die Kreuzensteiner
Jagdkammer und da-
mit auch in großen
Deutscher Pfeilköcher aus Leder mit ,_ . .
dem Riemenzeug zum Befestigen am Zugen ein Blld des
Gurt und mit Schlitz und Lederband deutschen Weid-
für den zunächst abzuschießenden Werks im bis
Pfeil, ausgehendes XV. Jahrhundert
XVII. Jahrhundert
gewonnen. In der germanisch-keltischen Zeit,
die die Jagd ausschließlich als Mittel zur I-Ierbei-
Schaffung des Lebensunterhalts und zur Siche-
rung des Lebens gegen die AngriHe wilder
Tiere kannte, kamen nur primitive Waffen
in Anwendung. Mit den Fortschritten der
Viehzucht, des Wiesen- und Ackerbaus
wird die Jagd Vergnügen und die fränki-
sche Zeit kennt sie schon als Luxus. Hier
_ _ _ Deutscher Pfeilköcher, mit borstiger Schweins-
setzt bereits der Emiiuß der Kunst auf die haut bezogen, zweite Hälfte des xv. Jahrh.