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Scala d'oro ist wieder Vittoria's Werk, dessen Name auch sonst mit dem
Dogenpalast verknüpft ist. lm Antikenmuseum oben erinnern wir uns
ferner wieder an Vittoria, der mit einiger Freiheit viele der Statuen
restaurirt hat. Als nämlich Vincenzo Scamozzi den Vorsaal der Libreria
vecchia (eines Meisterwerkes Sansovinesker Kunst) zu einem Antiken-
museum umgestaltete, in welchem die Sculpturen aus den GrimanVschen
Schenkungen aufgestellt werden sollten, - es war um 1592 - restaurirte
(nach Temanza's Angabe) Alessandro Vittoria den Inhalt dieses neuen
Museums, der späterhin bekanntlich in den Dogenpalast gebracht wurde ').
Zu den auffallendsten Werken Vitl0ria's im Dogenpalast gehören
die drei Figuren über der Thür, die vom Anticolleggio zum Colleggio
führt. Es sind signirte, durch Michelangelo beeinflusste Werke, die aber
trotz der Signatur von Moschini verkannt worden sind ").
Dann kommen noch die vielen Werke unseres Künstlers in Betracht,
die sich in den Kirchen tVenedigs erhalten haben: der große Hieronymus
bei den Frari (photographirt, auch abgebildet bei Temanza-Moschini und
Yriarte: Venise); der wenig kleinere knieende Heilige in San Giovanni
e Paolo, wohin er aus der Scuola di San Gerolamo gebracht worden ist;
der Titelheilige an der Faqade von San Zaccaria, das Selbstmonument
und die Statuetten auf den Weihwasserbecken in derselben Kirche, eine
Bliste und Puttenliguren in Sant' Antonio, die Heiligenßguren in San
') Vergl. Temanza: Vita di Vincenzio Scamozzi Vieentino architetto (Venedig
1770), S. XXI f., und Valentinelli: Marmi scolpiti nel Museo archeologico della Merciena
di Venezia (1866), S. Xll E. - Zu Vittoria's Antheil an den Giganti vergl. besonders
die Urkunde bei G. B. Lorenzi: Monumenti per servire alla storia del palazzo ducale di
Venezia l (1863), Lett. D. E. 93g (S. 482). Aus einer Urkunde von 157: geht hervor.
dass nehen dem Hauptmeister Jecopo Sansovino hier auch die Bildhauer Domenico da
Sal6 und Battista di Bernardin, ganz abgesehen von einigen Steinmetzen, einen gewissen
Anlheil an der Arbeit haben. Gedanken und Modelle waren aber wohl von Jaeopo
Sansovino allein, der seinen Namen auf die Plinthen setzte. Zu den Stucchi an der Scala
d'oro vergl. Francesco Zanolto: Il palazzo ducale ll (1353), S. 3 lf. und 6, sowie Ternanza:
Vita di Jacopo Sansovino, S. 4:. - Für die meisten der genannten Leistungen Vittorifs
ist nachzulesen bei E. Cicogna in den nlscrizioni venezianeu (nach den Registern), ferner
in der uVita di Alessanclro Vittoria scritta e publieata da Tommaso Tenunza ora ripro-
dotta con note ed en-iendeu (von Moschini). Venedig 18:7 (wird hier citirt als Temanza-
Moschini), auch in der lßiblioteca Trentinav (1358), nVita di Alessandm Vittoria . .
eompoata dal Conte Benedetto dei Giovanelli e rifusa e accresciute da Tornmaso Garn
(hier citirt als Giovunelli und Gar). - Zu den Stuechi in der Libreria veechia vergl.
Francesco Saneovino: nVenezia, cittä nobilissima . . . deecrittan (1581), Bl. 114a. Die
Karyatiden an der Libreria vecchia bedeuten nach Sanaovino nFatieu und nLCggiidfiBl.
Beide Figuren waren schon 1553 bestellt. Vergl. Giovanelli und Gar, S. 11g (beweiaende
Briefstelle). Dass jedesmal auch die guten Führer durch Venedig, besonders die Guida
von Moschini, aufzuschlagen sind, halte ich für selbstverständlich.
") Moschini: Guida per la citti di Venezia l(1815), 5.417, nennt wenigstens hier
Vittoria] Namen nicht und scheint die Figuren auf den Monogrnmmisten nB L F: (wohl
B l F) zu beziehen, dessen Zeichen an der Architectur vorkommt. Später, 1827, wieder
richtig eingereiht bei Temanza-Mosehini.