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folgender Zahl und lndictiousangabe) lesen zu sollen glaubt, den Namen eines bisher
unbekannt gebliebenen Freskenmalers entnehmen. Offenbar unbefriedigt von der Schwie-
rigkeit, die auf den vermeintlichen Namen folgenden Zahlen damit in einen sinnhabenden
Zusammenhang zu bringen, wandte sich B. an de' Rossi, der, wahrscheinlich durch B's
Verrnuthung eines Künstlernamens voreingenommen, IOrtensius- lesen zu können ver-
meinte. Das von B. auf S. 604 beigegebene Facsimile lasst aber das fragliche Wort
zweifellos als nmensisu lesen, was mit dem Uebrigen eine ganz klare Dntirung ergibt.
Es verschlngt übrigens gewiss sehr wenig, dass der Autor der Fresken von Santa Maria
in Piano, die B. durch seine liebevolle Beschreibung unserem Interesse besonders nahe
zu rücken wusste, nun bis auf Weiteres wieder namenlos bleiben rnuss. Rgl.
a
Nogle Kroner og Kroneformer. Af C. Nyrop. Kjöbenhavn, 1890. 4".
15 S.
Diese ursprünglich in der Tidsskrift for Kunstindustri erschienene Arbeit befasst
sich zunachst mit den in Dänemark historisch nachweisbaren Kroncnforrnen, zieht aber
auch andere vergleichend heran, wie die lombsrdische, die Krone Karl's des Großen,
die ungarische, die mit Edelsteinen uberladene Ludwig's XV., die westgothischen Votiv-
kronen. Die Mehrzahl der dänischen ist von Münzen, Siegeln und Denkmälern gewonnen,
nur der schlichte mit polirten Steinen besetzte Reif Erich's des Heiligen (in der Hauptform
an die Eiserne Krone erinnernd), die Kronen Christian's IV. und V. und der Königin
Sophie Magdalcne, sowie die modernen konnten nach den Originalen abgebildet werden.
Zwanzig verschiedene Formen stammen von Münzen und Siegeln vom Ende des n. bis
in's 16. Jahrhundert und werden ergänzt durch Abbildungen nach Grabsteinen, gemeißelten
und gewebten Bildnissen. Es liegt auf der Hand, dass für solche Zwecke die Formen
oft mit künstlerischer Freiheit behandelt sind. Nichtsdestoweniger haben wir hier ein
für Geschichte und Kunst gleich schltzbares Material beisammen, und ähnliche, auf ein
bestimmtes Gebiet sich beschränkende Arbeiten erscheinen als wünschenswerth. B.
Bibliographie des Kunstgewerbes.
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miker, Grnveure, Oberhaupt für Alle, die
sich mit decorativen Arbeiten beschäfrigen.
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