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Kunst für Alle.
Marz 189;.
Es gibt eine ziemliche Anzahl von Arbeiten, die s h mit der Malerei
des I9, Jahrhunderts beschäftigen, aber ihnen allen halten gewisse Mängel
an, die zum Theil in der Zeit ihres Entstehens, zum Theil in den lnten-
tionen der Verfasser begründet sind. Bis vor wenigen ahren noch waren
die Wege der modernen Kunst nicht klar genug, um ohne weiteres be-
gangen zu werden. Alles war im Fluss, im XVerden begriffen. Das YVo-
her und NVohin zu erkennen, W31" unmöglich. Heute ist eine gewisse Ab-
klärung eingetreten. NVas nur ein Versuch war, ein talentvoller Anlauf,
sondert sich dem Beobachter deutlich genug von den echten und end-
giltigen NVerken. XVas überschäumende Reaktion, trotziger Widerspruchs-
geist und öde Principienreiterei erzeugten, fallt in verdiente Dunkelheit
zurück, und nur W118 glühendes Temperament und echtes Künstlerthum
hervorgebracht, bleibt bestehen. Das Gesamnitbild der modernen Kunst
nicht nur, sondern des modernen Kulturlebens überhaupt wird mit jedem
Tage plastischer und e tert eindringlich die alte YVahrlteit, dass Kunst
und Leben nicht von einander zu trennen seien, und die neue NVahrheit,
dass die europaische Kunst unseres jahrhunderts eine einheitliche ist, dass
die Nationen im ewigen Austausch begriffen sind, dass die Kunst des
einzelnen Volkes nur zu verstehen ist innerhalb der YVeltkunst. Diese