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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe IX (1894 / 9)

zu; 
der Künstler, sein Ziel fest im Auge behaltend, dorthin, wo er sich im 
vollen Einklang mit der Natur fühlt, sich derselben freut und durch sie 
weiter lernt. 
Aber nicht durch sie allein! 
Soll das zu SchaHende als Entwurf für die Ausführung eines ge- 
werblichen Productes dienen, eines Productes, welches in gleicher Weise 
den Anforderungen praktischer Brauchbarkeit und Nützlichkeit, als auch 
den Gesetzen der Schönheit zu entsprechen hat, so bedarf dies von 
Seite des entwerfenden Künstlers der Rücksicht auf eine lange Reihe 
besonderer Umstände, welche richtig zu beurtheilen durch alle Natur- 
beobachtung nicht erreicht werden kann. Die Forderungen der gewerb- 
lichen Technik, die Bedingungen des Materials, welches, an und für sich 
betrachtet, oft mühsam genug der Natur abgerungen werden muss, die 
es doch immer auf's Neue dem Menschen zerstört und entreißr, gehören 
vorzugsweise zu jenen Dingen, welche von dem wirklich fe rtige n 
Zeichner stets zu beachten sind, der, mit der Zeichenfertigkeit 
allein ausgestattet, bald genug am Ende seiner Wirksamkeit angelangt 
sein würde. 
Wie sich nun ein solcher Zeichner, mit genügender praktischer 
Vorbildung ausgestattet, des Zweckes seiner Arbeit sich bewusst und mit 
der Formensprache der tektonischen Herstellungsweisen, zu deren För- 
derung er schaffen soll, vertraut, - wie sich ein solcher im besten Sinne 
nfertiger Zeichnen seiner Aufgabe gegenüber stellt; ferner wie nach ver- 
schiedenen Auffassungen, von verschiedenen Standpunkten aus betrachtet, 
seine Aufgabe in geänderter Form erscheint, wird der Gegenstand meiner 
weiteren Darlegungen sein. 
(Fonseizung folgt.) 
Angelegenheiten des Oesterr. Museums und der mit 
demselben verbundenen Institute. 
Auszeichnungen. Se. k. u. k. Apostol. Majestät haben mit Aller- 
höchst unterzeichnetem Diplome dem Hofrathe und Director der Kunst- 
gewerbeschule des Oesterr. Museums für Kunst und Industrie, Joseph 
Storck, als Ritter des Ordens der Eisernen Krone dritter Classe in 
Gemäßheit der Ordensstatuten den Ritterstand allergnädigst zu verl 
leihen geruht. 
- Se. k. u. k. Apostel. Majestät haben mirAllei-höchster Entschließung 
vom 8. August d. J. in Würdigung der zu Allerhöchster Kenntniss ge- 
langten verdienstlichen Leistungen aus dem Anlasse der Weltausstellung in 
Chicago 1893 allergnädigst zu gestatten geruht, dass dem Ministerial- 
rathe im Handelsministerium, Curator des Oesterr. Museums und Mit- 
gliede des Aufsichtsrathes der Kunstgewerbeschule, Dr. Georg Ritter 
v. Thaa. der Ausdruck der Allerhöchsten Anerkennung bekanntgegeben 
werde; ferner haben Se. k. u. k. Apostel. Majestät aus demselben An-
	        
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