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aus Euripidest wlch will aufschlagen die Kunde der Schriften,
wenn Weise reden-x.
Dem Vorberichte des Herausgebers folgt der Kondakow'sche Text
in vier Capiteln. Im ersten wird das Wesen der Emailtechnik überhaupt
erläutert und deren Entwicklungsgang verfolgt von Aegypten an: phöni-
kische, griechische Arbeitemeuropäische Arbeiten in römischer Zeit, gallische,
rheinische, angelsächsische Emails, Funde in Schweden und Russland,
ungarische, kaukasische Emails, endlich byzantinisches. Der Verfasser
verfolgt hier an der Hand der Denkmäler das Vordringen der griechischen
Kunst nach Alexanders Tode gegen Osten und Verquickung des abend-
ländischen Stils mit dem orientalischen, vornehmlich im Ornament, das
sich, von der Architektur losgelöst, der Umbildung nach dem Bedürfniss
und dem Geschmack der asiatischen Völker bequem darbot. So erklärt
er das Weiterbestehen der Emailkunst in Persien und Centralasien zu
einer Zeit, da sie im Abendlande verschollen war, und ihre Rückkehr
nach ' Byzanz. -
Die besondere Technik des byzantinischen Zellenschmelzes wird aus-
führlich behandelt und dieser Abschnitt führt zur Besprechung der-Denk-
mäler im zweiten Capitel: Altar von S. Ambrogio, Pala d'oro in Venedig,
Heiligenbilder, namentlich in mingrelischen Kirchen, Kreuze in Aachen,
Köln, Namur, Essen, in russischen Kirchen und Klöstern etc., Buch-
einbände in Venedig, München, Moskau etc., Reliquiare in Limburg,
Gran etc., Kelche und Patenen, Kronen in Monza, Budapest, die Re-
galien des heil. römischen Reiches in Wien, AgraHen, Fibeln, Anhenker,
Fingerringe. Das dritte und das vierte Capitel sind den byzantinischen
und russisch-byzantinischen Emailarbeiten in der SwenigorodskoVschen
Sammlung gewidmet.
Diese Uebersicht zeigt bereits, dass das ganze Gebiet dieses Kunst-
zweiges durchforscht ist. Was aber das Werk vor allen ähnlichen aus-
zeichnet, ist die genaue Kenntniss der in Russland vorhandenen Schätze
und der russischen Litteratur. Dass der Verfasser auch alle Fachwerke
in europäischen Sprachen benützt hat, bedarf kaum der Erwähnung; doch
darf das vergleichende Heranziehen aller erdenklichen Kunstarbeiten nicht
unbemerkt bleiben, die durch Form und Ornamentation zur Aufklärung
über geschichtliche und technische Beziehungen beitragen können.
Möchten sich doch viele Gönner der Kunst durch diese monumentale
Publication angeregt fühlen, in ähnlicher Weise ihre Begeisterung für die
Suche zu bekunden! B.' Bucher.
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