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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe X (1895 / 10)

lern lebhaft willkommen geheißen werden. Die vorliegende erste Lieferung bringt acht 
Stücke und zwei Detailblätter, die ersteren den Originalen entsprechend in Farben und 
Gold ausgeführt: eine von den berühmten Flaschen aus dem u. Jahrhundert im Dom- 
schatze von St. Stephan, Mehreres aus den k. u. k. Hofmuseen und aus Cairo. In der 
Wiedergabe ist der Glascharakter so ziemlich verloren gegangen, vermuthltch, weil das 
Spiel der Lichter auf der Masse nicht die Ornamente durchschneiden sollte. B. 
l 
Wappenzeichnungen Hans Baldung Griens in Coburg. Ein Beitrag zur 
Biographie des oberrheinischen Meisters. Von Robert Stiassny. Mit 
t6 Tafeln in Autotypie. (K. k. Heraldische Gesellschaft nACllEru.) 
Wien, C. Gerold's Sohn, 1895. 4". 64 S. 
Der Verfasser, der sich um die Baldungforschung schon durch seine Studien 
über diesen bedeutenden Straßburger Künstler aus der ersten Halfte des I6. Jahrhunderts 
(Kunst-Chronik, N. F. V. g u. E.) verdient gemacht hat, gibt in der vorliegenden Schrift 
ein kritisches Verzeichniss der in dem Herzogl. Kupferstich-Cabinet auf der Veste Coburg 
aufbewahrten Wappenzeichnungen des vielseitig thätigen Meisters. Diese Zeichnungen, 
St an der Zahl, gehören zu einer Folge von Scheibenrissen, welche in der zweiten 
Hälfte des 16. Jahrhunderts im Besitze des Straßburger Chronisten Sebald Bühler ver- 
eint waren und nun an verschiedenen Orten und in verschiedenen Sammlungen zerstreut 
sind. Außer den in Coburg bewahrten Bllttern finden sich Theile dieser ehemals in 
Bühlers Besitz vereinten Folge in der Erzherzoglichen Kunstsammlung nAlbertina- und 
im k. k. Oesterr. Museum für Kunst und lnduscrie in Wien, im konigl. Kupierstich- 
Cabinet in Berlin, im StaedePschen Kunst-Institut in Frankfurt a. M., im Grossherzogl. 
Museum in Weimar, im Germanischen Museum in Nürnberg, in der Stadtbihliothek zu 
Bern und im Grad. Wilczeifschen Schloss: Seebarn bei Korneuburg. Die in der 
nAlbertina-t befindlichen Blätter hat bereits Alfred Grenser im Vll. Bande der Zeit- 
schrift des Vereines oAdlert publicirt, diejenigen aus dem Oesterr. Museum und aus 
dern Schlosse Seebarn bespricht Stiassny im Anschluss: an die Coburger Entwürfe. 
Seine Beschreibungen der einzelnen Wappen sind mit außerordentlicher Gründlichkeit 
und Fachkenntniss durchgeführt, die heraldisch-genealogische Litterstur ist in umfassendster 
Weise herangezogen worden. Wird sohin Stiassnys fleißiger Arbeit die verdiente An- 
erkennung der Fachgelehrten auf dem Gebiete der Hersldik und Genealogie nicht fehlen, so 
nimmt seine Schrift doch such in der kunstgesehichtlichen Litteratur eine berechtigte 
Stelle ein. Sie enthält neben einer Reihe von Nachweisen zur Biographie Baldung's den 
ersten Versuch, die nächst dem Karlsruher Skizzenbuche größte an einem Orte vereinte 
Zahl von Zeichnungen dieses Künstlers kritisch zu sichten und nach Möglichkeit chrono- 
logisch zu ordnen. 
Sechzehn vortreiflich ausgeführte Tafeln sind der Schrift Stiassnys beigegeben und 
diese Beigabe konnte umsomehr auf das Interesse der Fachkreise zahlen, als von den 
Coburger Wnppenentwürfen Baldungs bisher nur drei in Warneckes Musterblattern lür 
Kunstler und Kunstgewerbetreihende reproducirt waren. Die bezügliche Bemerkung 
Sliassnys (S. 2) erfahrt jedoch insofern eine Berichtigung, als während der Drucklegung 
seiner Arbeit der ll. Band der von Gabriel v. Terey mit Unterstützung der Regierung 
von Elsass-Lothringen und der Stadt Straßburg herausgegebenen Nachbildungen der 
Zeichnungen Baldungs erschienen ist, in welchen auch die auf der Veste Coburg be- 
ündlichen Blatter aufgenommen sind. Der Werth des von Stisssny aufgestellten chrono- 
logischen Verzeichnisses wird deshalb nicht verringert. R-q, 
Bibliographie des Kunstgewerbes. 
._Vom 15. August bis xg. Sepxember 1895.) 
1. Technik u. Allgemeines. Aesthetik. Bßlißhunsß". Ußber die, d" Gewerbe- 
Kunstgewerblicher Unterricht. Szlfsälaf? aflinwcäizggggegzaäs)" m" 
Antik und modern. (Bllttcr für Kunstgc- Coutil, I... Archäologie gauloise, gallo- 
wgrbg. 7,) romaine et frsnque. Däpnrt. de PEure. 
Blllauff, F. Zur Ursprünglichkeit des l. Arrondissement des Andclys. 8'. 92 p. 
ästheüschen Urlhcils. gr. 8'. 21. S. Langen- 11 et planches. Paris, Leroux. Rauen, L:- 
sulza, H. Bayer ü Sühne. 30 Pfg. slringaut.
	        
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