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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe X (1895 / 1)

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gastellt im Kunsrindustrie-Museum. (In 1894.) Petit in 4'. XI, 236 p. Paris, au 
dän. Sprache.) (Tidsskrift for Kunst- Cercle de I2 librairie. 
industri, 1894., 5,) Paris. 
- Champier, V. Ulixposition de la Beur. 
[Revue des Ans d6c., Ost.) 
- Lequalre, L'Exposition internationnle 
du Livre. (Revue des Ans d6c., A001.) 
Lyon. . 
- Sandoz, G. R. L'Exposition d: Lyon. 
Notes d'un passaut. (Revue des Ans 
däc., Sept.) Reims 
Paris. - Jadert, H. Les porlrnits rärnois du 
- Catalogu: d: la Bibliothäque technique musäe de Reims. Camlogue. (Rdunion 
du Cercle de la librairie. (Sepxembre des Soc. des Benux-Ans, XVlll, p. no7.) 
Notizen. 
Gefälschte Antiquitäten. Die starke Nachfrage nach amerikanischen Alter- 
thümern hat dahin geführt, dass gegenwärtig in Amerika große Mengen gefalschter 
archäologischer Gegenstände nach echten Mustern erzeugt und zur Abwechslung auch solche 
erfunden werden, die auf eine Entdeckung der westlichen Erdbalfte schon vor Columbus 
hinweisen sollen. Wiewohl schon öfter auf solche Fälschungen hingewiesen wurde, mag 
es doch am Platze sein, neuerdings davor zu warnen, da gerade in neuer Zeirdie 
Fälscher wieder rüstig an der Arbeit sind. Der europäische Alterthümersaminler wird 
dem feindlichen wYankeefalseher-i nur selten gewachsen sein, und Vorsicht ist allen 
Sammlern und Museen im höchsten Grade geboten. So kam kürzlich eine Kupfer- 
medaille zum Vorschein, die angeblich aus Minnesota stammen sollte. Sie hat 8 Centi- 
meter im Durchmesser, ist 7 Millimeter dick und zeigt auf dem Avers in Hochrelief 
eine weibliche Büste mit mittelalterlichem Kopfputz und der Umschrift: 1D. ISOTTAE. 
ARlMlNENSlw. Auf dem Revers ündet man die Figur eines Elephanten und darunter 
die Jahreszahl M. CCCC. XLVl. Die Absurdität des ganzen Dinges liegt auf der Hand, 
da ein so frühes Datum auf einer Medaille gar nicht vorkommt und die Datirung nicht 
über die Zeit der Königin Elisabeth von England zurückreicht. Diese Medaille und andere 
schone iiAntiquitatenr sind das Werk eines Bildhauers zu St. Paul in Minnesota. Der- 
selbe Ort lieferte auch vor zehn Jahren allerlei Waffen, die als Erzeugniss der Sioux- 
lndianer ausgegeben wurden. Noch vor Kurzem wurde in Nord-Carolina eine ausge- 
dehnte Fabrication von alten Tüpferwaaren und Steinwerkzeugen betrieben, die schließ- 
lich in den Besitz des British Museums gelangten. Dass die Sachen gefälscht seien, 
wurde nicht eher entdeckt, als bis die Fälsclierfirma eine Reihe von Duplicaten an eine 
Sammlung in Washington gelangen ließ. Chiriqui-Topferwaare wird von einigen 
Spaniern in Central-Amerika fabricirt; sie kommt massenhaft als echt auf den Alter- 
thümermarkt. Sie benützen dabei die gemalten Scherben von echter alter Tüpferwaare 
und erzielen den echten sehr ähnliche Producte, nur sind die gefälschten etwas besser 
ausgeführt, die Thierformen darauf sind zu häufig. Auch in Arkansas und Missouri wird 
Topferwaare vom alten Moundbuildertypus hergestellt. (nGlobusn) 
Silbarfund. Unweit Frankfurt a. O. ist kürzlich ein ungefähr I0 Kilogr. schwerer 
Silberschatz aus dem to. Jahrhundert gefunden worden. ln einem großen Thongefaße, 
das mit einem übergreifenden Falzdeckel versehen ist, lag der Schatz verwahrt in der 
Erde, der Tupfdeekel nur etwa 30 Centimeter unter der Oberfiäche. Der Inhalt bestand 
aus dreizehn geflochtenen Halsringen mit verzierten Schließhakcti, einem massiven Arm- 
ringe, einer großen Menge von Schmuckstücken und Bruchstücken von solchen, nament- 
lich Ohrgehängen, von feinster Filigranarbeit, Aruiringstücken, sogenannten, für die wen- 
dische Zeit charakteristischen Schläfenringen, Fingerringen, Schließen-Theilen von Gürteln, 
einer großen Masse von zerbrochenen gewundenen Halsringen, darunter mehr als fünfzig 
Sehlußstücke solcher Ringe, mehreren Pfund zerhackter Schmelzkluinpen u. dgl. An den 
Schmucksachen kommen als besonders erwahnenswerth auch aus Silberblech getriebene 
Pferdchen als Anhanger vor; eines der aus diesem Draht gewundenen Stücke endigt in 
einen phantastischen Tbierkopf. Sehr merkwürdig sind auch die vielen viereckigen, 
dicken kleinen Platten von 1-2 Centimetern im Quadrat, die an den Kanten scharf an- 
gekerbt sind; vielleicht haben sie als Zuhlstücke gedient, du die Wenden in dieser Zeit 
noch nicht eigene Münzen hatten. Die Münzen sind noch nicht untersucht und fest- 
gestellt; nur so viel kann darüber gesagt werden, dass sie fast allen damaligen Münz- 
lindern angeboren. 
Für die Redactiou verantwortlich: J. Fnlitnicr und F. Ritter. 
Selbstverlag des k. k. Oesterr. Museums Er Kunst und Industrie. 
Buchtlruelterol von (Jul usi-aiir. Btlllh III n'a-m.
	        
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